Covestro Aktie: Balanceakt gefordert!
Die Ungewissheit hat ein Ende. Nach einem langwierigen regulatorischen Prozess ist die Übernahme des Werkstoffherstellers durch den Öl-Giganten ADNOC nun auch formal abgeschlossen. Mit dem heutigen Sonntag beginnt für den DAX-Konzern eine neue Ära unter arabischer Führung, doch für die verbliebenen Kleinanleger stellt sich jetzt die entscheidende Frage: Wie geht es mit der Börsennotierung weiter?
Das Wichtigste auf einen Blick:
* Kaufpreis: 62,00 Euro je Aktie (Barangebot)
* Neuer Eigner: ADNOC International (via Tochtergesellschaft XRG)
* Finanzspritze: Kapitalerhöhung um 1,17 Mrd. Euro zur Bilanzstärkung
* Status: Alle regulatorischen Freigaben erteilt
Grünes Licht aus Berlin und Brüssel
Der Weg für eine der größten Transaktionen in der deutschen Chemiegeschichte ist frei. Nachdem sowohl die EU-Kommission als auch das Bundeswirtschaftsministerium ihre Prüfungen im November abgeschlossen haben, meldete Covestro nun den offiziellen Vollzug. Damit verliert das Unternehmen zwar seine Eigenständigkeit, sichert sich jedoch einen kapitalstarken Partner für die teure Transformation hin zur Kreislaufwirtschaft.
Der Markt reagierte zuletzt kaum noch volatil auf die Nachrichtenlage, da der Deal weitgehend eingepreist war. Mit einem aktuellen Kurs von 59,82 Euro notiert das Papier nur noch knapp unter dem 52-Wochen-Hoch von 60,74 Euro. Die geringe Schwankungsbreite der letzten Wochen deutet darauf hin, dass spekulative Anleger das Feld weitgehend geräumt haben.
Wettbewerb investiert weiter in Deutschland
Dass der Standort Deutschland trotz hoher Energiekosten für die Chemiebranche relevant bleibt, zeigt der Blick auf die Konkurrenz. Während Covestro unter das Dach von ADNOC schlüpft, treibt der Wettbewerber LyondellBasell seine Pläne am Standort Wesseling unbeirrt voran.
Entgegen diverser Marktgerüchte macht der Bau der industriellen MoReTec-Anlage signifikante Fortschritte. Die Fertigstellung ist für Ende 2025 geplant, der operative Start soll 2026 erfolgen. Dies signalisiert, dass der Kampf um die Technologieführerschaft im Bereich chemisches Recycling – ein Kernfeld auch für die "neue" Covestro – in Deutschland weiter intensiv geführt wird.
Was verbliebenen Aktionären droht
Für Anleger, die ihre Anteile nicht angedient haben, verengt sich der Handlungsspielraum nun massiv. ADNOC hält eine qualifizierte Mehrheit und besitzt damit weitreichende Durchgriffsrechte. Marktbeobachter gehen davon aus, dass die neue Führung zügig Maßnahmen ergreifen wird, um die Komplexität und Kosten der Börsennotiz zu reduzieren.
Ein Delisting gilt als logischer nächster Schritt, um Berichtspflichten zu entfallen. Sollte ADNOC die Schwelle von 95 Prozent der Anteile überschreiten, ist zudem ein sogenannter Squeeze-out wahrscheinlich. Dabei würden die verbliebenen Kleinaktionäre gegen eine Barabfindung aus dem Unternehmen gedrängt.
Das Papier hat damit faktisch den Charakter einer reinen Abfindungsspekulation angenommen. Operative Entwicklungen dürften den Kurs kaum noch beeinflussen, da sich die Bewertung nun primär an der Höhe einer möglichen Zwangsabfindung orientiert. Anleger müssen sich darauf einstellen, dass die Handelbarkeit der Aktie in naher Zukunft drastisch eingeschränkt oder komplett beendet wird.
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