Covestro Aktie: Alarmierende Vorzeichen?
Es ist vollbracht: Die Übernahme des Leverkusener Werkstoffherstellers durch XRG ist offiziell in trockenen Tüchern. Mit dem Vollzug der Milliarden-Kapitalerhöhung hält die ADNOC-Tochter nun eine überwältigende Mehrheit, während der Streubesitz auf ein Minimum zusammenschrumpft. Für die verbliebenen Aktionäre ändert sich damit die Ausgangslage grundlegend: Die Aktie wird zunehmend zum Spielball regulatorischer Prozesse statt operativer Entwicklungen.
Die zentralen Eckdaten des Deals:
- Beherrschung: XRG kontrolliert nun rund 95 Prozent aller Aktien.
- Kapitalspritze: Die Kapitalerhöhung spülte 1,17 Milliarden Euro in die Kasse.
- Angebotspreis: Die Übernahme erfolgte zu 62 Euro je Aktie.
- Streubesitz: Nur noch etwa 4,98 Prozent der Anteile sind frei handelbar.
Börsenhandel massiv eingeschränkt
Der faktische Abschied von der Börsenbühne hat bereits begonnen. Aufgrund der neuen Eigentümerstruktur hat die Terminbörse Eurex den Handel mit Optionen und Futures auf Covestro eingestellt und offene Positionen abgerechnet. Auch im regulären Aktienhandel dürfte die Liquidität angesichts des minimalen Streubesitzes deutlich abnehmen.
Der Kurs notiert mit zuletzt 59,82 Euro knapp unter dem Übernahmepreis von 62 Euro und nahe am 52-Wochen-Hoch von 60,74 Euro. Die geringe Differenz zum Angebotspreis spiegelt wider, dass der Markt kaum noch Risiken für das Scheitern des Deals sieht, sondern nun auf die Abwicklung wartet. Da XRG die Schwelle von 95 Prozent erreicht hat, ist ein Squeeze-out der verbliebenen Minderheitsaktionäre das wahrscheinlichste nächste Szenario.
Operatives Geschäft unter Druck
Während auf Kapitalseite Fakten geschaffen wurden, bleibt das operative Umfeld für den Chemiekonzern herausfordernd. Die jüngsten Zahlen zeichnen das Bild einer kriselnden Branche. Im dritten Quartal verbuchte Covestro einen Konzernverlust von 47 Millionen Euro bei einem Umsatzrückgang von 12 Prozent. Zusätzlich belastet ein Brand an einer externen Umspannstation in Dormagen das Jahresergebnis mit einem niedrigen dreistelligen Millionenbetrag.
Lichtblicke bietet lediglich das Sparprogramm "STRONG". Bis Ende 2025 konnten bereits Effizienzgewinne von rund 320 Millionen Euro realisiert werden. Trotz der roten Zahlen treibt das Management die Expansion voran und schloss kürzlich die Übernahme der Schweizer Pontacol AG sowie den Kauf von Produktionsstätten in Thailand und Texas ab.
Neuer Eigentümer, neue Strategie
Mit XRG übernimmt ein finanzielles Schwergewicht das Ruder. Die ADNOC-Tochter verwaltet ein Portfolio im Wert von 150 Milliarden US-Dollar und soll die "Sustainable Future"-Strategie von Covestro finanzieren. Ziel ist die Klimaneutralität bis 2035.
Die Übernahme markiert für Covestro eine Zäsur. Durch das Erreichen der 95-Prozent-Schwelle verfügt der Großaktionär über die notwendige Mehrheit, um die verbliebenen Kleinaktionäre gegen eine Barabfindung aus dem Unternehmen zu drängen. Anleger sollten die kommenden Pflichtmitteilungen genau verfolgen, da ein formales Squeeze-out-Verfahren den Börsenhandel endgültig beenden würde.
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