Die Commerzbank liefert aktuell eine der beeindruckendsten Vorstellungen im europäischen Bankensektor ab, doch im Hintergrund schwelt weiterhin der Konflikt um die Eigenständigkeit. Während das Management mit angehobenen Prognosen Argumente für einen Alleingang sammelt, lauert Großaktionär UniCredit auf seine Chance. Reicht die operative Stärke aus, um die Unabhängigkeit langfristig zu sichern?

  • Performance: Kursplus von rund 123 % seit Jahresanfang (YTD).
  • Prognose: Gewinnziel für 2025 auf etwa 2,5 Milliarden Euro angehoben.
  • Übernahme-Fantasie: UniCredit hält inzwischen Zugriff auf rund 29 % der Anteile.

Operative Stärke als Abwehrschild

Das Frankfurter Geldhaus untermauert seine Verteidigungsstrategie gegen die italienische UniCredit mit harten Zahlen. Die Prognose für das Gesamtjahr 2025 wurde nach oben korrigiert: Das Management peilt nun ein Nettoergebnis von rund 2,5 Milliarden Euro nach Umbaukosten an. Vor Restrukturierungsaufwendungen sollen sogar 2,9 Milliarden Euro in den Büchern stehen.

Treibende Kraft bleibt das Zinsgeschäft. Der Zinsüberschuss dürfte bei etwa 8,2 Milliarden Euro landen – 200 Millionen mehr als ursprünglich geplant. Begünstigt wird diese Entwicklung durch die Europäische Zentralbank, die ihren Zinssenkungszyklus im Juni 2025 bei 2 % stoppte, sowie eine stabilere deutsche Wirtschaftslage.

UniCredit erhöht den Druck

Trotz der operativen Erfolge bestimmt die Übernahmespekulation weiterhin die Stimmung. Die italienische Großbank UniCredit kontrolliert mittlerweile 26 % der Aktien direkt und weitere 3 % über Finanzinstrumente. Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp bezeichnete das Vorgehen als "unfreundlich" und warnt vor Geschäftsüberschneidungen, die bei einer Fusion zu Ertragsverlusten führen könnten.

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Die Bundesregierung unterstützt den Kurs der Eigenständigkeit, doch UniCredit-CEO Andrea Orcel signalisierte bereits Gesprächsbereitschaft auch mit Dritten. Diese Gemengelage sorgt für eine hohe Volatilität, schützt den Kurs aber gleichzeitig vor größeren Korrekturen.

Analysten sehen weiteres Potenzial

Auch wenn die Aktie am Freitag um 2,38 % auf 34,52 Euro nachgab, bleibt das charttechnische Bild positiv. Der Titel notiert deutlich über dem 50-Tage-Durchschnitt von 32,50 Euro. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch bei 37,75 Euro beträgt lediglich rund 8,5 %.

Um den Kurs weiter zu stützen, läuft seit September 2025 ein Aktienrückkaufprogramm über bis zu eine Milliarde Euro. Die Analysten der Deutschen Bank reagierten auf die jüngsten Entwicklungen mit einer Kaufempfehlung und einem Kursziel von 37 Euro. Der Markt honoriert zudem den geplanten Abbau von 3.900 Stellen bis 2028, der die Effizienz weiter steigern soll.

Goldman Sachs prognostiziert für den europäischen Bankensektor im Jahr 2026 weiterhin zweistellige Gewinnwachstumsraten. Für die Commerzbank wird entscheidend sein, ob sie diese Erwartungen erfüllen und gleichzeitig die Avancen aus Mailand abwehren kann.

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