Die Commerzbank erhält prominente Unterstützung im Abwehrkampf gegen die UniCredit: S&P Global hebt den Ausblick auf „positiv" an und bestätigt damit die Eigenständigkeitsstrategie von CEO Bettina Orlopp. Gleichzeitig vollzieht Goldman Sachs eine bemerkenswerte Kehrtwende und streicht die Verkaufsempfehlung. Ein klares Signal: Die Frankfurter können aus eigener Kraft liefern.

Die wichtigsten Fakten:
- S&P Global hebt Ausblick von „stabil" auf „positiv", Rating bleibt bei „A/A-1"
- Goldman Sachs stuft von „Sell" auf „Neutral" hoch, Kursziel steigt auf 35,50 Euro
- Eigenkapitalrendite (RoTE) lag in den ersten neun Monaten bei 10,0 Prozent
- S&P traut der Bank 13 Prozent RoTE bis 2027 zu
- Aktienrückkaufprogramm läuft: Im Dezember bereits 2,2 Millionen Aktien erworben

S&P liefert Argumente für Eigenständigkeit

Die Bonitätswächter von S&P Global begründen ihre Entscheidung explizit mit den Fortschritten der „Strategie 2027" und dem Programm „Momentum 2028". Die Analysten sehen die Commerzbank auf Kurs, ihre ambitionierten Rentabilitätsziele ohne fremde Hilfe zu erreichen. Diese Einschätzung entkräftet das zentrale Argument der UniCredit, die mit ihrer Beteiligung von rund 29 Prozent auf eine Fusion zur Wertsteigerung drängt.

Das Institut konnte in den ersten drei Quartalen 2025 bereits eine bereinigte Eigenkapitalrendite von 10,0 Prozent vorweisen. S&P hält eine Steigerung auf 13 Prozent bis 2027 für realistisch – ein Niveau, das im europäischen Bankenvergleich beachtlich wäre.

Goldman Sachs schwenkt um

Besonders bemerkenswert ist die Positionsänderung von Goldman Sachs. Die US-Investmentbank, die lange zu den schärfsten Kritikern der Commerzbank zählte, hat ihre Verkaufsempfehlung gestrichen. Die Analysten stufen die Aktie nun auf „Neutral" ein und begründen dies mit verbessertem Wachstumsmomentum und robuster Kapitalausstattung.

Das neue Kursziel von 35,50 Euro liegt nur knapp über dem aktuellen Niveau von 34,55 Euro. Dennoch werten Marktteilnehmer den Schritt als bedeutsam: Wenn selbst die vormaligen Skeptiker kaum noch Abwärtspotenzial sehen, untermauert dies die Stabilität der jüngsten Kursgewinne.

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Rückkaufprogramm läuft auf Hochtouren

Parallel zur verbesserten externen Wahrnehmung setzt die Commerzbank ihre Kapitalrückführung konsequent fort. Im Dezember wurden bereits weitere 2,2 Millionen Aktien zurückgekauft. Diese Maßnahme erfüllt einen doppelten Zweck: Sie stützt den Aktienkurs und verteuert rechnerisch eine mögliche Übernahme durch die UniCredit.

Für 2026 hat die Bank nun auch den Finanzkalender konkretisiert. Der Jahresfinanzbericht für 2025 wird am 25. März 2026 veröffentlicht – ein Termin, den Investoren bereits fest im Blick haben dürften.

Charttechnisch im grünen Bereich

Die Aktie notiert deutlich über allen relevanten gleitenden Durchschnitten und liegt rund 18 Prozent über der 200-Tage-Linie. Vom 52-Wochen-Tief bei 15,09 Euro hat sich der Kurs mehr als verdoppelt. Der Abstand zum Augusthoch von 37,75 Euro beträgt aktuell knapp neun Prozent.

Ein nachhaltiger Ausbruch über die Marke von 35,00 Euro könnte weiteres technisches Potenzial freisetzen. RBC hat das Kursziel jüngst auf 36,00 Euro beziffert. Solange die Commerzbank ihre operative Stärke unter Beweis stellt, bleibt die Verhandlungsposition des Managements gegenüber der UniCredit komfortabel.

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