Coinbase stellt sein Geschäftsmodell breiter auf – und das gleich an mehreren Fronten. Neben einer neuen Produktoffensive stehen auffällige Umschichtungen bei Großanlegern und verstärkte Insiderverkäufe im Raum. Für den Markt stellt sich damit die Frage, ob die Expansion jenseits des klassischen Kryptohandels die jüngste Schwäche der Aktie auffangen kann.

Neue Produkte, neues Ertragsprofil

Coinbase treibt seine Entwicklung hin zu einer „Alles-Börse“ voran. Am 17. Dezember 2025 will das Unternehmen eigene Prognosemärkte und tokenisierte Aktien starten, in Kooperation mit der Plattform Kalshi.

Mit diesen Event-Kontrakten und tokenisierten Wertpapieren zielt Coinbase klar über den Kryptohandel hinaus. Die Produkte sollen zusätzliche Handelsvolumen von Privatanlegern und Institutionellen anziehen und die Abhängigkeit vom klassischen Spot-Trading reduzieren. Wettbewerber aus dem Fintech-Bereich verfolgen ähnliche Strategien – Coinbase positioniert sich damit mitten in einem wachsenden, aber hart umkämpften Segment.

Der Schritt reiht sich ein in die Aufwertung durch die Aufnahme in den S&P 500 früher im Jahr 2025. Dort steht Coinbase in einer Reihe mit Werten wie Carvana und Robinhood, die sich nach schwierigen Phasen zurück ins Rampenlicht gearbeitet haben.

Geteiltes Bild bei institutionellen Investoren

Parallel zur Produktoffensive zeigen die jüngsten Meldungen ein deutlich gespaltenes Bild bei institutionellen Investoren.

  • Käuferseite:
  • Liontrust Investment Partners hat seine Beteiligung im zweiten Quartal 2025 um 73,1 % aufgestockt und 35.068 zusätzliche Aktien gekauft.
  • Cim Investment Management Inc. erhöhte seine Position sogar um 99,6 % und hat das Engagement damit nahezu verdoppelt.
  • Castleark Management LLC ist neu eingestiegen, mit einem Paket im Wert von rund 7,62 Mio. US-Dollar.

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  • Verkäuferseite:

  • Nikko Asset Management Americas reduzierte seine Beteiligung um 10,9 % und trennte sich von 256.836 Aktien.
  • Trotz des Verkaufs ist Coinbase weiterhin die größte Einzelposition im Portfolio und macht etwa 7,3 % des Gesamtvolumens aus.

Damit signalisieren einige Adressen weiter steigendes Vertrauen in die Aktie, während andere nach der starken Vorperformance Gewinne realisieren oder Risiken abbauen. Insgesamt reflektiert diese Gemengelage eine erhöhte Unsicherheit darüber, wie nachhaltig das aktuelle Bewertungsniveau ist.

Insiderverkäufe und Bewertungsspannung

Während Institutionelle in entgegengesetzte Richtungen agieren, dominieren bei den Insidern klar die Verkäufe. In den vergangenen drei Monaten wurden insgesamt 815.846 Aktien veräußert, mit einem Gegenwert von rund 248,6 Mio. US-Dollar. Unter den Verkäufern befinden sich auch CEO Brian Armstrong und COO Emilie Choi. Trotz der Abgaben halten Insider noch 16,56 % der Anteile.

Auf der Bewertungsseite zeigt sich ebenfalls ein Spannungsfeld. Die Analystenkonsensmeinung lautet derzeit „Moderate Buy“, mit einem durchschnittlichen Kursziel von 394,67 US-Dollar. Verglichen mit einem letzten genannten Kurs von 267,46 US-Dollar (Stand 12. Dezember) sehen die Analysten damit weiteres Potenzial. Gleichzeitig liegen einzelne Discounted-Cashflow-Modelle laut Bericht deutlich darunter und attestieren der Aktie einen geringeren fairen Wert. Die Bandbreite der Modelle unterstreicht, wie unterschiedlich die künftige Ertragskraft von Coinbase eingeschätzt wird.

Charttechnisch hat der Markt zuletzt Gegenwind erzeugt: Am Freitag schloss die Aktie bei 227,90 Euro, was einem Rückgang von gut 13 % auf Sicht von 30 Tagen entspricht. Damit notiert der Titel rund 11 % unter seinem 50-Tage-Durchschnitt von 255,92 Euro und deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch von 361,25 Euro.

Anpassungen im Geschäft und globale Expansion

Auch operativ stellt Coinbase die Weichen neu. Ab dem 15. Dezember 2025 entfallen die USDC-Einzahlungszinsen für Nutzer des Gratisangebots. Die bisherige Verzinsung von 4 % auf USDC-Guthaben bleibt dann nur noch Kunden mit einem Coinbase-One-Premium-Abo vorbehalten. Diese Umstellung zielt erkennbar darauf, wiederkehrende Abo-Erlöse zu stärken und die Plattformmonetarisierung breiter aufzustellen.

International richtet Coinbase den Blick verstärkt auf die Vereinigten Arabischen Emirate. CEO Brian Armstrong bezeichnete die Region kürzlich als „zweite Kryptohauptstadt der Welt“. Die Expansion stößt allerdings auf einen Markt, der laut Ripple-Manager Reece Merrick bereits stark umkämpft ist – Coinbase stößt hier auf etablierte Wettbewerber und eine dynamische Regulierungslandschaft.

Der entscheidende Test folgt nun mit dem Produktstart am 17. Dezember: Ob der Einstieg in Prognosemärkte und tokenisierte Aktien die Rückgänge im klassischen Kryptohandel abfedern und den Strategiewechsel untermauern kann, wird sich an der Marktaufnahme und den daraus resultierenden Handelsvolumina in den kommenden Wochen zeigen.

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