Carrefour Aktie: Strategiewechsel
Carrefour schloss die Woche stabil, steht aber vor einem spürbaren strategischen Umbau. Der Lizenzpartner in Taiwan beendet die Nutzung der Marke, während der Konzern gleichzeitig mit einem Franchise-Deal in Ghana und einer Führungsumbesetzung in Brasilien reagiert. Kann die Expansion in Afrika den Markenverlust in Asien ausgleichen?
Wesentliche Fakten (Kurzüberblick)
- Schlusskurs Euronext (gestern): 14,365 EUR (+0,28 %).
- Marktkapitalisierung: rund 10 Mrd. EUR.
- KGV: ca. 31–32. Dividendenrendite: ca. 6,4–6,8 %. EPS (TTM): ca. 0,47–0,49 EUR.
Taiwan: Markenrückzug vollzogen
Uni‑President Enterprises hat die Lizenzvereinbarung mit Carrefour beendet (Mitteilung vom 19. Dezember). Der Markenname wird bis Mitte 2026 vollständig aus dem taiwanesischen Einzelhandelsnetz verschwinden. Uni‑President übernimmt die Filialen vollständig, führt ein Rebranding durch und beendet damit auch die Lizenzzahlungen an Carrefour. Der Schritt beendet die sichtbare Markenpräsenz Carrefours in diesem wichtigen asiatischen Markt.
Ghana: Sofortiger Markteintritt
Carrefour hat einen Franchise‑Vertrag mit "Brands For All" zum Markteintritt in Ghana unterschrieben. Der Deal umfasst die Übernahme von sieben ehemaligen Shoprite‑Filialen. Die Umwandlung in Carrefour‑Märkte soll bis April 2026 abgeschlossen sein. Bis 2028 sind fünf weitere Neueröffnungen geplant, womit die Präsenz auf zwölf Standorte erhöht würde. Die Maßnahme diversifiziert das Portfolio und verringert die Abhängigkeit von gesättigten europäischen Märkten, erhöht aber zugleich das Exposure gegenüber Währungsrisiken in Schwellenländern.
Brasilien: Führungsstruktur gestrafft
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Ab dem 5. Januar 2026 tritt eine gestraffte Führungsstruktur in Kraft. Julien Munch, bisher COO Frankreich, übernimmt die neue Rolle des Deputy CEO in Brasilien. Ziel ist eine engere Anbindung der Grupo Carrefour Brasil an die Konzernzentrale und eine Steigerung der operativen Effizienz. Marktteilnehmer sehen die Entsendung eines Top‑Managers als Signal, dass die Konzernspitze Kontrolle und Profitabilität in diesem Kernmarkt priorisiert.
Bewertung und Ausblick
Mit einem KGV von über 30 ist die Aktie nicht mehr als klassisches Value‑Schnäppchen zu betrachten. Die hohe Dividendenrendite von rund 6,4–6,8 % bleibt ein stabilisierender Faktor, setzt aber voraus, dass das operative Ergebnis die Dividende stützt. Der Markt scheint bereits künftiges Wachstum aus Restrukturierungen und Expansion einzupreisen.
Konkrete Orientierungspunkte:
- Umwandlung der sieben Ghana‑Standorte bis April 2026.
- Beginn der neuen Führungsstruktur in Brasilien am 5. Januar 2026.
- Ausbau auf insgesamt zwölf Standorte in Ghana bis 2028.
Kurzfristig dürfte der Wegfall der Lizenzzahlungen aus Taiwan nicht vollständig durch die Ghana‑Expansion kompensiert werden; langfristig liefern die neuen Standorte jedoch zusätzliches Wachstumspotenzial. Entscheidend für die Bewertung ist nun die Umsetzung der brasilianischen Restrukturierung Anfang Januar und das operative Anlaufen der ghanaischen Märkte.
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