Carrefour Aktie: Kampf ums Überleben

Boykottwellen im Nahen Osten, strategische Rückzüge in Osteuropa und schwindende Umsätze im Heimatmarkt - der französische Einzelhandelsriese Carrefour kämpft gleich an mehreren Fronten. Nach den jüngsten Entwicklungen am Wochenende steht die Aktie vor einer entscheidenden Woche. Kann das Unternehmen seine internationale Präsenz noch retten?
Markensterben im Nahen Osten
Die alarmierendste Nachricht kommt aus der arabischen Welt: In Ländern wie Jordanien, Oman, Kuwait und Bahrain ist der Carrefour-Name von den Ladenfassaden verschwunden. Die Franchise-Gruppe Majid Al Futtaim hat die Filialen in "HyperMax" umbenannt - ein klarer Erfolg für pro-palästinensische Boykottkampagnen.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:
- Einzelhandelserlöse der Region sanken 2024 um 10%
- Erste Halbjahreszahlen 2025 zeigen weitere 1% Rückgang
- Unternehmen nennt "geopolitische Spannungen" als Hauptgrund
Diese Entwicklung trifft Carrefour an einer neuralgischen Stelle: Die internationale Markenpräsenz, einst Trumpfkarte gegen lokale Konkurrenz, bröckelt.
Strategische Flucht aus Osteuropa?
Parallel verdichten sich die Hinweise auf einen kompletten Rückzug aus Polen. Medienberichten zufolge zeigen bereits Discounter Interesse am Kauf der polnischen Geschäfte. Offiziell spricht Carrefour von einer "Portfolio-Analyse" im Rahmen des Strategieplans "Carrefour 2026".
Doch die Zeichen stehen auf Rückzug. Bereits im Juli verkaufte der Konzern seine verlustbringenden italienischen Aktivitäten mit 1.188 Geschäften. Jetzt könnte Polen das nächste Opfer der Fokussierung auf Kernmärkte werden.
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Operative Krisenherde in Europa
Während die großen strategischen Entscheidungen anstehen, schwelt die Krise auch in den europäischen Stammmärkten:
- Belgien: Umsatzrückgang um 2,2% im dritten Quartal
- Frankreich: Trotz Marktanteilsgewinnen durch Übernahmen minus 3% Umsatz
- Cashflow: Negativer Free Cashflow von -2,09 Milliarden Euro im ersten Halbjahr
Die Bilanz ist ernüchternd: Selbst im Heimatmarkt zwingen Preiskämpfe und Wettbewerb zu schmerzhaften Zugeständnissen.
Wende oder weiterer Abstieg?
Mit einem Kurs von 13,09 Euro notiert die Aktie aktuell 16% unter ihrem 52-Wochen-Hoch und kämpft sich mühsam vom Juni-Tief bei 11,85 Euro zurück. Der RSI von 23,9 signalisiert extrem überverkaufte Bedingungen - doch ist das ein Kaufsignal oder die Ruhe vor dem nächsten Sturm?
Die kommenden Wochen bringen Klarheit:
- 22. Oktober: Quartalszahlen Q3 2025
- Laufende Portfolio-Überprüfung zu Polen
- Analysten-Kursziel bei 14,64 Euro (+14% Potenzial)
Die entscheidende Frage bleibt: Schafft Carrefour die Wende oder wird der Einzelhandelsriese zum Sanierungsfall? Die Antwort könnte bereits am Montag an der Börse beginnen.
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