BYD treibt seine Expansion in Europa massiv voran, doch im chinesischen Heimatmarkt stottert der Wachstumsmotor. Während in Ungarn die ersten Maschinen für die neue Fabrik anrollen, verzeichnet der Elektroauto-Gigant den dritten Monat in Folge rückläufige Verkaufszahlen im Inland. Anleger müssen nun abwägen: Kann der enorme Exporterfolg die strukturelle Schwäche im Kerngeschäft kompensieren?

Fortschritte in Europa

Ein wichtiger Meilenstein für die europäische Strategie ist erreicht: Heute trafen die ersten Produktionsanlagen im ungarischen Szeged ein. Damit rückt die lokale Fertigung, die BYD helfen soll, die EU-Zusatzzölle von 20,7 Prozent zu umgehen, in greifbare Nähe. Der Zeitplan ist ambitioniert:
* 1. Quartal 2026: Start der Probeproduktion
* 2. Quartal 2026: Beginn der Massenfertigung
* Kapazität: Bis zu 300.000 Fahrzeuge jährlich
* Modelle: Start mit dem Dolphin Mini (Seagull), gefolgt von Atto 3 und Seal-Modellen

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei BYD?

Die lokale Produktion ist entscheidend, um die preisliche Wettbewerbsfähigkeit in Europa langfristig zu sichern.

Warnzeichen aus China

Die Nachrichten aus dem Heimatmarkt trüben jedoch das Bild. Zwar erzielte BYD im November 2025 mit über 480.000 verkauften "New Energy Vehicles" (NEV) den höchsten Monatswert des laufenden Jahres, im Jahresvergleich bedeutet dies jedoch ein Minus von 5,25 Prozent. Es ist der dritte Rückgang in Folge im Vergleich zu den Vorjahreswerten.

Besonders auffällig ist die Verschiebung im Produktmix: Während reine Elektroautos (BEV) um knapp 20 Prozent zulegten, brachen die Verkaufszahlen der Plug-in-Hybride (PHEV) um über 22 Prozent ein. Als Konsequenz hat das Management das weltweite Absatzziel für 2025 von ursprünglich 5,5 Millionen auf rund 4,6 Millionen Fahrzeuge nach unten korrigiert.

CEO räumt Druck ein

Konzernchef Wang Chuanfu redete auf einer außerordentlichen Hauptversammlung nicht um den heißen Brei herum. Er führte die Flaute auf normale Produktzyklen, aber auch auf eine zunehmende Homogenisierung der Angebote im Markt zurück. Der einstige technologische Vorsprung schmilzt, da Konkurrenten wie SAIC – die BYD im September kurzzeitig bei den Absatzzahlen überholten – massiv aufholen. Als Gegenmaßnahme kündigte Wang "schwergewichtige" neue Technologien an und will die Investitionen in die Elektrifizierung weiter hochfahren.

Lichtblick Export und Qualitätsprobleme

Während der Inlandsmarkt schwächelt, explodiert das Exportgeschäft förmlich. Die Ausfuhren sprangen im November um 326 Prozent auf fast 132.000 Fahrzeuge. Ein starker Dezember könnte die Marke von einer Million Exportfahrzeugen für das Gesamtjahr knacken. Zudem erschließt BYD neue Geschäftsfelder: Eine heute unterzeichnete Partnerschaft mit Corvus Energy zielt auf Batteriesysteme für die Schifffahrt ab.

Getrübt wird die Stimmung durch anhaltende Qualitätsprobleme. Knapp 90.000 Fahrzeuge des Typs Qin PLUS DM-i müssen wegen Batteriefehlern in die Werkstatt – es ist bereits der zweite große Rückruf innerhalb weniger Monate, was die Gesamtzahl der zurückgerufenen Fahrzeuge im Jahr 2025 auf über 210.000 treibt.

Die Aktie befindet sich in einer schwierigen Phase zwischen aggressiver internationaler Expansion und der Verteidigung der Marktanteile im Inland. Entscheidend für die weitere Kursentwicklung wird sein, ob die neuen technologischen Ankündigungen schnell genug greifen, um den Preiskrieg im Heimatmarkt zu kontern und die Margen trotz sinkender Inlandsnachfrage stabil zu halten.

BYD-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BYD-Analyse vom 09. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten BYD-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BYD-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 09. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

BYD: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...