Der chinesische E-Auto-Riese BYD steht unter Druck. Am Freitag sprach Chairman Wang Chuanfu auf einer außerordentlichen Hauptversammlung in Shenzhen Klartext – und lieferte damit eine seltene Kehrtwende in der Kommunikation des sonst selbstbewussten Konzerns.

Was Anleger aufhorchen lässt: Wang räumte ein, dass der technologische Vorsprung gegenüber Wettbewerbern geschrumpft ist. Die Verkaufszahlen im November bestätigen die Schwäche.

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Technologischer Vorsprung schwindet

Die entscheidende Aussage für Aktionäre kam direkt vom Konzernchef. Wang führte den Rückgang der Inlandsverkäufe in diesem Jahr auf einen schwindenden Technologievorteil zurück. Wörtlich sagte er, der "aktuelle technologische Vorsprung ist nicht mehr so stark wie in den Vorjahren". Zudem habe der "Wow-Faktor" der Innovationen nachgelassen.

Diese Eingeständnisse greifen die Wachstumserzählung an, die BYDs Bewertung lange gestützt hat. Für Investoren bedeutet dies eine mögliche Neubewertung der Wettbewerbsposition im hart umkämpften chinesischen Elektroauto-Markt.

November-Zahlen bestätigen Abschwung

Die Verkaufsdaten vom November untermauern Wangs Warnung:

  • NEV-Absatz gesamt: 480.186 Einheiten
  • Vorjahresvergleich: -5,3 Prozent
  • Produktion: 474.175 Einheiten (-12,3 Prozent)

Zwar gelang im Monatsvergleich ein Plus von 8,7 Prozent. Der Jahresrückgang ist jedoch ein deutliches Signal. Die Marktsättigung und der Wettbewerbsdruck, die Wang ansprach, schlagen sich messbar nieder.

Euro NCAP bietet Lichtblick

Ein positives Signal kommt aus Europa. Der BYD Seal 6 DM-i erhielt am 4. Dezember die Höchstwertung von fünf Sternen von Euro NCAP. Diese Zertifizierung ist wichtig für die Expansion in Europa, wo Sicherheitsratings kaufentscheidend sind.

Allerdings kann dieser Erfolg den Rückgang in China derzeit nicht ausgleichen. Er stabilisiert eher die Reputation als dass er kurzfristig die Umsatzlücke schließt.

Kampf um die 100-HKD-Marke

Die Aktie reagierte volatil auf die Nachrichtenlage. Nach Veröffentlichung der November-Zahlen und den CEO-Aussagen bewegt sich der Kurs um die psychologisch wichtige Schwelle von 100 HKD.

Am Freitag zeigte sich ein Auf und Ab im Tagesverlauf. Die Eingeständnisse des Chefs deckeln das kurzfristige Aufwärtspotenzial. Der Markt wartet nun auf konkrete Pläne für den angekündigten "großen Durchbruch", den Wang in Aussicht stellte.

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