Broadcom Aktie: KI im Fokus
Nach einem deutlichen Kursrückgang Ende letzter Woche rückt bei Broadcom die langfristige KI-Story wieder in den Vordergrund. Mehrere Großbanken haben ihre Modelle überarbeitet und trotz sinkender Margen ihre Kursziele angehoben. Entscheidend ist dabei der bestätigte Auftragsbestand im KI-Geschäft, der Analysten zu einem klar positiveren Blick auf die kommenden Jahre veranlasst.
Analysten heben Kursziele an
Bank of America Securities hat heute ihre Kaufempfehlung für Broadcom bestätigt und das Kursziel von 460 auf 500 US‑Dollar erhöht. Zuvor war die Aktie nach den Zahlen zum vierten Geschäftsquartal um rund 11 % abgerutscht. Parallel hob die Bank ihre Gewinnschätzungen je Aktie für die Geschäftsjahre 2026 und 2027 um 8 % an – auf 10,33 US‑Dollar bzw. 14,40 US‑Dollar.
Auch Citi hat seine Bewertung angepasst und das Kursziel von 415 auf 480 US‑Dollar erhöht. Beide Häuser begründen ihre optimistischere Haltung im Kern mit der sehr hohen Visibilität im KI-Geschäft. Das Management spricht von einem bestätigten Auftragsbestand von „mindestens“ 73 Milliarden US‑Dollar allein für KI-Produkte.
Margendruck durch KI-Chips
Der jüngste Kursrückgang hängt vor allem mit der Margenentwicklung zusammen. Zwar wächst der Umsatz, die Profitabilität pro Dollar Umsatz geht jedoch etwas zurück. Für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 stellt Broadcom eine Bruttomarge von rund 76,9 % in Aussicht, nach 79 % im Vorjahreszeitraum.
Auslöser ist die starke Ausweitung des Geschäfts mit kundenspezifischen KI-Chips (ASICs) für große Cloud- und KI-Anbieter wie Google, Meta und OpenAI. Diese Produkte weisen niedrigere Margen auf als das klassische Software- und Netzwerkausrüstungsgeschäft. Bank of America senkte deshalb die eigene Bruttomargenprognose auf 73 % für 2026 und 71 % für 2027, betont aber, dass das hohe Volumen im KI-Bereich den absoluten Gewinn dennoch steigen lassen dürfte.
Dynamik im KI-Umsatz und Auftragsbestand
Die Zahlen zum vierten Quartal des Geschäftsjahres 2025 zeigen die Dimension des Wandels. Der Gesamtumsatz lag bei 18,02 Milliarden US‑Dollar, ein Plus von 28 % gegenüber dem Vorjahr. Der KI-bezogene Umsatz wuchs dabei um 74 % auf rund 6,5 Milliarden US‑Dollar.
Für das erste Quartal 2026 rechnet das Management mit einer Verdopplung des KI-Umsatzes gegenüber dem Vorjahresquartal auf etwa 8,2 Milliarden US‑Dollar. Zusätzlich meldete Broadcom neue Großaufträge, darunter einen starken Ausbau der Bestellungen des KI-Start-ups Anthropic, die nun insgesamt 21 Milliarden US‑Dollar umfassen.
Wesentliche Kennzahlen im Überblick:
- Kursziele: Bank of America erhöht auf 500 US‑Dollar, Citi auf 480 US‑Dollar
- Q4-Umsatz: 18,02 Mrd. US‑Dollar (+28 % gegenüber Vorjahr)
- KI-Umsatzwachstum Q4: +74 % auf ca. 6,5 Mrd. US‑Dollar
- KI-Auftragsbestand: 73 Mrd. US‑Dollar bestätigt
- Dividende: Quartalsdividende um 10 % auf 0,65 US‑Dollar je Aktie erhöht
- Ausblick Q1: Gesamtumsatzprognose 19,1 Mrd. US‑Dollar
Strategische Position und Ausblick
Broadcom nimmt derzeit eine führende Rolle im Markt für kundenspezifische KI-Beschleuniger und im Ethernet-Netzwerksegment ein. Schätzungen zufolge kontrolliert das Unternehmen 70 bis 80 % des Marktes für Custom-AI-Chips. Die auf drei Säulen basierende „AI Trifecta“-Strategie – kundenspezifische Beschleuniger (XPUs), Netzwerktechnik und VMWare-Software – generierte im Geschäftsjahr 2025 einen freien Cashflow von 26,9 Milliarden US‑Dollar.
Im Mittelpunkt steht nun die Umsetzung des KI-Auftragsbestands von 73 Milliarden US‑Dollar über die kommenden sechs Quartale. Das Management erwartet, dass der Auftragseingang im Verlauf des Jahres 2026 weiter anzieht. Die veränderte Margenstruktur bleibt ein Thema, doch für die aktuellen Kurszielanhebungen ist vor allem entscheidend, dass Umsatz und Gewinn je Aktie auf Basis des bestehenden KI-Backlogs deutlich wachsen sollen.
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