Broadcom Aktie: Analysten treiben AI-Fantasie
Bremsklotz oder Beschleuniger – was überwiegt bei Broadcom derzeit: die Sorgen um die Margen oder der enorme Rückenwind durch Künstliche Intelligenz? Mehrere große Häuser an der Wall Street stellen sich klar auf die Seite des Wachstums. Ihre frischen Kursziele deuten an, dass die jüngste Schwäche eher Chance als Warnsignal sein könnte.
Wall Street setzt auf AI-Wachstum
Auslöser der positiven Stimmung sind mehrere optimistische Analystenstudien, die heute Morgen veröffentlicht wurden. Nach einer Korrektur von rund 19 % gegenüber dem 52‑Wochen-Hoch sehen die Experten die Bewertung wieder als attraktiv an.
Truist Securities legt die Messlatte am höchsten und hebt das Kursziel auf 510 US‑Dollar an – das entspricht einem deutlichen Aufwärtspotenzial gegenüber dem aktuellen Niveau. UBS folgt mit 475 US‑Dollar, Morgan Stanley mit 462 US‑Dollar und einem bestätigten „Overweight“-Votum. Im Kern stützen sich die Häuser auf drei Argumente:
- Starker AI‑Auftragsbestand: Broadcom hat einen Auftragsbestand im AI‑Bereich von 73 Milliarden US‑Dollar bestätigt. Das gibt bis mindestens 2026 eine hohe Visibilität für die Umsätze.
- Beschleunigtes Wachstum: Für das erste Quartal des Fiskaljahres 2026 rechnen Analysten mit einer Verdopplung der AI‑Halbleitererlöse im Vergleich zum Vorjahr.
- Margen-Erholung: Zwar hatten die jüngsten Zahlen Druck auf die Bruttomarge gezeigt – vor allem wegen des hohen Anteils maßgeschneiderter AI‑Chips (ASICs). Die Analysten sehen diese Belastung aber als vorübergehend und verweisen darauf, dass der absolute operative Gewinn weiter deutlich wächst.
Parallel dazu spielt heute ein weiterer Faktor eine Rolle: Der 22. Dezember ist Ex‑Dividend‑Tag für die Quartalsdividende von 0,65 US‑Dollar je Aktie. Die Ausschüttung wurde gegenüber dem Vorquartal um rund 10 % erhöht und entspricht einer Dividendenrendite von etwa 0,76 % – ein Signal, dass das Management an die eigene Ertragskraft glaubt.
Nach der „Sell-the-News“-Phase
Der Dezember verlief für Broadcom volatil. Nach den Q4‑Zahlen am 11. Dezember, bei denen der Konzern mit 18,02 Milliarden US‑Dollar Umsatz (plus 28 % zum Vorjahr) und 1,95 US‑Dollar Gewinn je Aktie die Erwartungen übertroffen hatte, setzten Gewinnmitnahmen ein. Auslöser waren eine als vorsichtig wahrgenommene Prognose und die Sorge, dass der schnelle Hochlauf kundenspezifischer AI‑Chips die Margen strukturell belastet.
Diese Reaktion fiel klassisch „sell the news“ aus: starke Zahlen, aber verhaltener Ausblick und Margendruck sorgen kurzfristig für Skepsis. Die heutigen Kurszielanhebungen deuten nun darauf hin, dass dieser Abschnitt aus Sicht vieler Analysten seinem Ende entgegengeht. Sie argumentieren, dass das höhere Volumen im AI‑Geschäft die Margenbelastung mittelfristig überkompensieren dürfte.
Auf der Investorenseite zeigen sich unterschiedliche Strategien. Signal Advisors Wealth LLC hat im dritten Quartal seine Position um fast 42 % ausgebaut. Auf der anderen Seite steht die Meldung, dass der bekannte Investor Stanley Druckenmiller im Vorquartal komplett ausgestiegen ist. Das unterstreicht, wie kontrovers der Titel derzeit eingeschätzt wird.
Im Branchenkontext wird Broadcom zunehmend als zentrale Infrastruktur-Adresse hinter Nvidia gesehen. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 1,62 Billionen US‑Dollar positioniert sich das Unternehmen zudem über die VMware‑Übernahme breiter: Die Kombination aus Software- und Hardwareangebot soll laut Analysten die nächste Wachstumsphase jenseits des reinen Chipverkaufs einleiten.
Technisches Bild und Ausblick auf 2026
Charttechnisch versucht die Aktie heute, nach mehreren schwächeren Wochen einen Boden zu etablieren. Mit dem Zurückerobern des Bereichs um 340 US‑Dollar zeichnet sich ein technischer Rebound ab. Im aktuellen Kurs von 291 Euro spiegelt sich zwar noch ein deutlicher Abstand von rund 18 % zum jüngsten 52‑Wochen‑Hoch wider, auf Sicht von zwölf Monaten liegt der Titel aber immer noch klar im Plus.
Entscheidend für die nächsten Monate wird sein, ob Broadcom die avisierte Umsatzprognose von 19,1 Milliarden US‑Dollar für das erste Quartal 2026 einlösen kann und wie schnell die kundenspezifischen AI‑Beschleuniger (XPUs) skaliert werden. Rund 94 % der beobachtenden Analysten stufen die Aktie derzeit mit „Buy“ ein, der Durchschnitt der Kursziele bewegt sich in Richtung 460 US‑Dollar – aus ihrer Sicht ist die Bewertung damit deutlich unter dem erwarteten Wachstumstempo.
Kurzfristig richtet sich der Blick auf den weiteren Verlauf des heutigen Handelstags: Spannend wird sein, ob die Aktie die durch die Analystenstudien ausgelösten Gewinne trotz des üblichen, leichten Dividendenabschlags halten kann. Mittel- bis langfristig bleibt der Kernpunkt, ob Broadcom seinen umfangreichen AI‑Auftragsbestand wie geplant in Umsatz und steigende Erträge für das Jahr 2026 übersetzen kann.
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