Der angeschlagene Agrarhandelskonzern kämpft sich derzeit durch eine schmerzhafte Sanierung. Während die enorme Schuldenlast drückt und der Umsatz zweistellig einbricht, greift das Management zu drastischen Maßnahmen: von der Kapitalerhöhung bis zum IT-Outsourcing. Doch greifen die Rettungsmaßnahmen schnell genug, um den Konzern wieder in ruhiges Fahrwasser zu bringen?

Umsatzeinbruch durch Schrumpfkur

Die Bilanz für die ersten neun Monate 2025 zeigt deutlich die Spuren der Krise. Der Konzernumsatz sackte im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro ab. Dieser Rückgang ist jedoch nicht allein operativer Schwäche geschuldet, sondern eine direkte Folge des laufenden Schrumpfungsprozesses. Um die explodierten Finanzierungskosten in den Griff zu bekommen, trennt sich BayWa aktiv von Unternehmensteilen und bereinigt die Bilanz.

Ein wichtiger Schritt zur Liquiditätssicherung gelang Mitte November. Die erfolgreich abgeschlossene Kapitalerhöhung spülte brutto rund 179 Millionen Euro in die Kassen. Mit einer Zeichnungsquote von fast 90 Prozent und der Unterstützung der Ankeraktionäre wurde das Mindestziel von 150 Millionen Euro klar übertroffen. Das verschafft dem Unternehmen kurzfristig Luft, löst aber noch nicht das fundamentale Verschuldungsproblem.

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IT-Sparte wird ausgelagert

Um die Kostenstruktur weiter zu straffen, gibt BayWa die Kontrolle über seine IT-Infrastruktur ab. Am 10. Dezember verkündete der Konzern eine fünfjährige Partnerschaft mit dem Dienstleister Cognizant. Der US-Anbieter übernimmt künftig zentrale Services, das Application Management sowie die betroffenen Mitarbeiter. Ziel dieser Maßnahme ist es, durch externe Expertise schneller Zugang zu Automatisierung und KI-Lösungen zu erhalten, ohne diese teuer selbst entwickeln zu müssen.

Schuldenberg und Verkaufsdruck

Die zentrale Herausforderung bleibt der Abbau von Bankverbindlichkeiten in Höhe von rund vier Milliarden Euro. Hier musste das Management zuletzt einen Rückschlag hinnehmen: Der geplante Verkauf der Tochter Cefetra, der über 650 Millionen Euro Entlastung bringen sollte, platzte, da der Käufer First Dutch die Finanzierung nicht stemmen konnte. BayWa ist nun gezwungen, neue Interessenten zu finden.

Kleineren Erfolgen wie dem am 12. Dezember gemeldeten Verkauf von zwei französischen Solarprojekten stehen operative Unsicherheiten gegenüber. Bereits im Oktober musste die Prognose für das Gesamtjahr gestrichen werden, da regulatorische Änderungen in den USA das Geschäft mit erneuerbaren Energien belasten.

Der Sanierungsplan sieht nun vor, bis 2027 rund 1.300 Vollzeitstellen abzubauen und 26 Standorte zu schließen. Der langfristige Erfolg der Aktie hängt maßgeblich davon ab, ob es dem Management gelingt, für die zum Verkauf stehenden ausländischen Beteiligungen zeitnah solvente Käufer zu finden, um das angestrebte Erlösziel von vier Milliarden Euro tatsächlich zu realisieren.

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