Der angeschlagene Münchner Mischkonzern kämpft sich Schritt für Schritt durch seine Restrukturierung. Zwar spült eine Kapitalerhöhung dringend benötigte Millionen in die Kasse, doch ein geplatzter Unternehmensverkauf und sinkende Umsätze zeigen, wie fragil die Erholung noch ist. Gelingt dem Management trotz dieser Hürden der geplante Schuldenabbau?

Kapitalerhöhung bringt 179 Millionen Euro

BayWa hat im November einen wichtigen Finanzierungsbaustein fixiert. Die zweite Tranche der Kapitalerhöhung ist abgeschlossen, insgesamt fließen dem Unternehmen aus beiden Runden rund 179 Millionen Euro zu. Die Zeichnungsquote lag bei etwa 89 Prozent.

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Dabei zeigten vor allem die Ankeraktionäre Flagge: Die Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-AG und die Raiffeisen Agrar Invest AG hatten bereits im ersten Schritt Anteile im Wert von 125 Millionen Euro übernommen. Das neue Grundkapital wächst damit auf rund 100,3 Millionen Aktien an, wobei der Bezugspreis bei 2,79 Euro lag.

Rückschlag beim Asset-Verkauf

Trotz der geglückten Kapitalmaßnahme gibt es Sand im Getriebe der Sanierung. Der geplante Verkauf der Getreidehandelstochter Cefetra an First Dutch ist gescheitert, da der Käufer die Finanzierung nicht stemmen konnte. Dies trifft BayWa empfindlich, da der Deal rund 650 Millionen Euro zur Schuldenreduktion beitragen sollte.

Das Management verhandelt nun unter Hochdruck mit einer neuen Investorengruppe, die über ausreichendes Eigenkapital verfügt. Ein Abschluss wird noch für das laufende vierte Quartal angestrebt. Erfolgreicher lief dagegen der Ausstieg bei der RWA-Beteiligung, der 176 Millionen Euro einbrachte und die Schuldenlast um eine halbe Milliarde Euro drückte. Ziel bleibt es, die Bankverbindlichkeiten bis 2028 um insgesamt 4 Milliarden Euro zu senken.

Umsatz unter Druck

Die radikale Neuausrichtung hinterlässt tiefe Spuren in der Bilanz. In den ersten neun Monaten 2025 brach der Umsatz um 22 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro ein. Dieser Rückgang ist primär eine Folge der Desinvestitionen und der strikten Fokussierung auf das Kerngeschäft.

Auf der Kostenseite greifen erste Maßnahmen: Der Abbau von rund 700 Stellen und eine neu vereinbarte IT-Partnerschaft mit Cognizant sollen die Strukturen verschlanken. Der US-Dienstleister übernimmt für fünf Jahre das Management der Kern-IT, um Kosten zu senken und die Skalierbarkeit zu verbessern.

Unsicherheitsfaktor USA belastet

Auch bei der Tochter BayWa r.e. liegen Licht und Schatten nah beieinander. Zwar konnte im Juli ein Finanzierungspaket über 3 Milliarden Euro bis 2029 gesichert werden, doch regulatorische Risiken in den USA trüben das Bild. Aufgrund geänderter Förderbedingungen und der daraus resultierenden Ertragsrisiken musste BayWa im Oktober die Jahresprognose für 2025 zurückziehen.

Mit der gerichtlichen Bestätigung des Restrukturierungsplans im Juni und der Stillhaltevereinbarung der Gläubiger bis Ende 2028 hat sich der Konzern zwar Zeit erkauft. Entscheidend für die kurzfristige Stimmung an der Börse ist nun, ob der Ersatz-Deal für Cefetra tatsächlich noch in den verbleibenden Wochen des Jahres unter Dach und Fach gebracht wird.

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