Kurz vor Jahresschluss gelingt der BayWa der Verkauf ihrer Tochter Cefetra Group im zweiten Anlauf. Der Deal bringt frische Liquidität und vor allem einen deutlichen Schuldenabbau – eine zentrale Forderung der Gläubigerbanken. An der Börse bleibt die Kursreaktion dennoch verhalten.

Die Fakten zur Cefetra-Transaktion

Nach dem geplatzten Verkauf im Herbst hat BayWa nun eine Vereinbarung mit einem neuen, privaten Investor-Konsortium geschlossen. Verkauft werden 100 Prozent der Anteile an der Cefetra Group B.V.

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Die finanziellen Eckdaten im Überblick:

  • Verkaufspreis: rund 125 Millionen Euro
  • 80 Millionen Euro fließen beim Closing
  • 45 Millionen Euro sind gestundet und spätestens im April 2026 fällig
  • Zusätzliche Liquidität: rund 62 Millionen Euro aus der Rückführung von Gesellschafterdarlehen, die der Käufer refinanziert
  • Entschuldungseffekt: Finanzverbindlichkeiten sinken durch die Entkonsolidierung von Cefetra um mehr als 600 Millionen Euro

Der Vollzug der Transaktion wird im ersten Quartal 2026 erwartet. Er steht noch unter dem Vorbehalt üblicher Freigaben, unter anderem durch Kartellbehörden in Italien.

Zweiter Anlauf, entscheidender Schritt

Im Oktober 2025 waren die exklusiven Verhandlungen mit der Beteiligungsgesellschaft First Dutch gescheitert. Diese Nachricht hatte den Kurs deutlich belastet und Zweifel an der Umsetzbarkeit des Sanierungsgutachtens ausgelöst.

Der jetzt vereinbarte Verkauf wird von Marktbeobachtern als wichtiger Vertrauensimpuls gewertet. Hintergrund: Die Reduzierung der Verbindlichkeiten um mehr als eine halbe Milliarde Euro ist eine zentrale Bedingung der finanzierenden Banken, um Stillhalteabkommen über 2025 hinaus zu verlängern.

Zusammen mit bereits realisierten Veräußerungen, unter anderem von Anteilen an der RWA, summiert sich der bisherige Schuldenabbau auf rund 1,3 Milliarden Euro. Für die Sanierung ist die Cefetra-Transaktion damit ein Kernbaustein.

Kursverlauf und Ausblick auf das Closing

Trotz der positiven Nachricht bleibt das Börsenumfeld für die Aktie angespannt. Der Kurs bewegt sich weiter in einer engen Spanne um 2,40 bis 2,50 Euro und signalisiert eher vorsichtige Stabilisierung als Aufbruchsstimmung.

Für die kommenden Wochen rückt vor allem der Zeitplan in den Mittelpunkt. Analysten werden genau verfolgen, ob das Closing der Transaktion wie geplant im ersten Quartal 2026 gelingt, da Verzögerungen die ohnehin angespannte Liquiditätsplanung erneut unter Druck setzen könnten.

Charttechnisch gilt die Zone um 2,50 Euro als wichtige Marke. Erst ein nachhaltiger Ausbruch darüber würde ein klareres technisches Kaufsignal liefern. Bis dahin bleibt der Titel ein spekulativer Sanierungswert, dessen Perspektive eng an die konsequente Umsetzung des Restrukturierungsplans und den fristgerechten Abschluss des Cefetra-Deals gebunden ist.

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