BASF Aktie: Strategie trägt
BASF setzt auf grüne Innovation und eine stabile Heimatbasis in Ludwigshafen – und der Markt honoriert diese Doppelstrategie. Nach dem jüngsten Research Press Briefing und Fortschritten bei der Standortvereinbarung kommt spürbar Ruhe in eine zuvor nervöse Aktie. Entscheidend ist nun, ob der Konzern die geplante Transformation mit profitablen Wachstumsfeldern untermauern kann.
Innovation als Kern der neuen Strategie
Auf dem Research Press Briefing 2025 skizzierte Technologievorstand Stephan Kothrade unter dem Motto „Winning Ways“ den technologischen Kurs des Konzerns. Im Mittelpunkt stehen Investitionen in nachhaltig ausgerichtete Geschäftsfelder und höherwertige Anwendungen.
Wichtige Eckpunkte:
- Rund 80 % der klassifizierbaren F&E-Ausgaben sind direkt auf Nachhaltigkeitsziele ausgerichtet
- Fokus auf Kreislaufwirtschaft mit neuen Recycling-Verfahren
- Ausbau von Batteriematerialien und Zukunftstechnologien für Elektromobilität
Ein konkretes Beispiel ist ein Pilotprojekt mit Essity und der TU Wien. Mittels Gasifizierungsverfahren sollen Windelabfälle und Hygieneprodukte in Rohstoffe zurückverwandelt werden. Das zielt auf geschlossene Stoffkreisläufe und höhere Wertschöpfung ab.
Zusätzlich betonte BASF die strategische Bedeutung der Partnerschaft mit WeLion im Bereich Feststoffbatterien. Die Technologie, die bereits auf der Guangzhou International Automobile Exhibition hervorgehoben wurde, soll die Position im E-Mobilitätssegment stärken und mittelfristig margenstarke Umsätze ermöglichen.
Standort Ludwigshafen: Signal der Stabilität
Parallel zur Innovationsagenda laufen die Verhandlungen zur neuen Standortvereinbarung für das Stammwerk Ludwigshafen. Die bisherige Vereinbarung, die betriebsbedingte Kündigungen ausschließt, endet zum Jahresende 2025.
Laut Unternehmensangaben sind die Gespräche mit dem Betriebsrat weit fortgeschritten. Das Ziel ist eine tragfähige Anschlusslösung noch vor Ablauf der aktuellen Vereinbarung, um Planungssicherheit für rund 33.000 Beschäftigte zu schaffen. Dass ein harter Arbeitskonflikt damit weniger wahrscheinlich erscheint, wurde vom Markt positiv aufgenommen.
Die Kombination aus Zukunftsprojekten und konstruktiven Signalen von der Arbeitsfront reduziert aus Marktsicht gleich zwei zentrale Risikofaktoren: die strategische Ausrichtung in Richtung Klimaneutralität und die soziale Stabilität am wichtigsten Standort.
Analysten und Markt: Verhaltener Optimismus
Die jüngsten Nachrichten trafen auf eine Aktie, die sich nach schwankungsreichen Monaten wieder gefangen hat. Gestern schloss der Titel bei 44,50 Euro und liegt damit leicht über dem 50- und 200-Tage-Durchschnitt (rund 43,4 bzw. 44,0 Euro). Seit Jahresanfang ergibt sich ein Plus von 4,67 %, auf Zwölfmonatssicht steht jedoch ein leichter Rückgang von 1,18 % zu Buche – die große Trendwende ist also noch nicht vollzogen.
Einige Kernzahlen im Überblick:
- Schlusskurs gestern: 44,50 Euro
- Abstand zum 52‑Wochen-Hoch (53,98 Euro): rund –17,6 %
- Abstand zum 52‑Wochen-Tief (39,76 Euro): rund +11,9 %
- RSI (14 Tage): 42,3 (kein überkauftes Niveau)
Auf Analystenseite bleibt das Bild gemischt, aber konstruktiv begründet:
- Bernstein Research bestätigt „Outperform“ mit Kursziel 53 Euro
- UBS stuft die Aktie mit „Neutral“ und Kursziel 45 Euro vorsichtiger ein
Damit liegt die Spanne der Kursziele eng um das aktuelle Niveau, während Bernstein klares Aufwärtspotenzial sieht. Eingebettet ist dies in einen Konzern, der im dritten Quartal noch mit einem Umsatzrückgang von fast 9 % zu kämpfen hatte, nun aber stärker auf margenträchtige Segmente und Effizienz zielt.
Charttechnik und Termine im Blick
Charttechnisch bewegt sich die Aktie derzeit knapp über einer interessanten Unterstützungs- und Orientierungszone: Der Kurs liegt nur gut 1 % über der 200-Tage-Linie, was auf eine Phase relativer Beruhigung hindeutet. Kurzfristig gilt der Bereich um 45 Euro – deckungsgleich mit dem UBS-Kursziel – als erste relevante Hürde. Ein Durchbruch darüber würde den Weg in Richtung 50 Euro öffnen und den Abstand zum 52‑Wochen-Hoch verringern.
Fundamental stehen die nächsten Wochen ebenfalls im Zeichen konkreter Meilensteine:
- Noch im Dezember wird eine Entscheidung zur neuen Standortvereinbarung in Ludwigshafen erwartet
- Am 27. Februar 2026 veröffentlicht BASF die Zahlen für das Gesamtjahr 2025
Zusätzlich richten sich die Erwartungen auf die Dividende: Schätzungen gehen von einer stabilen Ausschüttung von rund 2,25 Euro je Aktie aus. Bezogen auf das aktuelle Kursniveau entspräche dies weiterhin einer Dividendenrendite von über 5 %.
Damit ist der Rahmen für die nächsten Monate abgesteckt: Gelingt BASF eine belastbare Standortlösung und bestätigt der Konzern mit den Jahreszahlen den Kurs in Richtung profitabler, nachhaltiger Geschäftsbereiche, könnte die Aktie den vorsichtigen Stimmungsumschwung in einen tragfähigeren Aufwärtstrend überführen.
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