BASF Aktie: Neue Partnerschaft
BASF stellt zum Wochenauftakt gleich zwei Weichen: Der Chemiekonzern stärkt seinen Vertrieb in Zentral- und Osteuropa und betont zugleich den Fokus auf grüne Technologien. Während der Kurs sich heute kaum bewegt, geht es operativ um deutlich mehr als ein paar Zehntel Prozent. Wie ordnen sich Vertriebspartnerschaft, Forschungsinvestitionen und Aktienrückkauf zusammen ein?
Die Fakten im Überblick
- Neue Vertriebspartnerschaft mit OQEMA für Zentral- und Osteuropa ab 1. Januar 2026
- Fokus auf Polymerdispersionen und Additive für Bau-, Architektur- und Lackanwendungen
- Rund 2 Milliarden Euro F&E-Investitionen im Jahr 2024, Schwerpunkt grüne Transformation
- Testanlage zur Methanpyrolyse in Ludwigshafen als Schlüsselprojekt für CO₂-ärmeren Wasserstoff
- Laufendes Aktienrückkaufprogramm seit November 2025, in der ersten Dezemberwoche rund 930.000 Aktien erworben
- Aktienkurs heute bei 44,56 €, leicht unter dem Freitagsschluss von 44,86 €, plus rund 4,8 % seit Jahresbeginn
Vertriebsdeal mit OQEMA: Zugang zu Wachstumsmärkten
Kern der heutigen operativen Nachricht ist die neue Vereinbarung mit der OQEMA Gruppe, einem der führenden Chemiedistributeure in Europa. OQEMA übernimmt ab Anfang 2026 den Vertrieb ausgewählter BASF-Produkte in Zentral- und Osteuropa.
Die Zusammenarbeit umfasst vor allem:
- Polymerdispersionen für Bau- und Architekturanstriche
- Additive für Farben und Lacke
Geografisch deckt die Partnerschaft eine Reihe von Ländern ab, darunter Albanien, Bulgarien, Kroatien, die Tschechische Republik, Griechenland, Ungarn, Rumänien und die Slowakei. Über das bestehende Netzwerk und die Lagerkapazitäten von OQEMA will BASF Kunden schneller und effizienter bedienen.
OQEMA-COO Philipp Junge spricht von einer „exzellenten Ergänzung“ des eigenen Portfolios – ein Hinweis darauf, dass sich beide Seiten klare Synergien im Produktangebot versprechen. Für BASF ist der Schritt im aktuellen Umfeld nachvollziehbar: In einer von hohen Energiekosten und starkem internationalen Wettbewerb geprägten Branche hilft eine ausgelagerte, skalierbare Vertriebsstruktur, Fixkosten zu senken und die Marktdurchdringung zu erhöhen.
Kurzfristige Umsatzsprünge sind durch den Starttermin Anfang 2026 nicht zu erwarten. Operativ ist der Deal jedoch eine strategische Weichenstellung in Regionen, die als Wachstumsmärkte gelten.
F&E-Schwerpunkt: Grüne Transformation im Fokus
Parallel zum Vertriebsumbau rückt BASF seine Forschungsagenda ins Rampenlicht. Rund 2 Milliarden Euro flossen 2024 in Forschung und Entwicklung. Deutlich wird: Die Mittel konzentrieren sich zunehmend auf Nachhaltigkeit, grüne Transformation und innovative Lösungen für die Landwirtschaft.
Ein zentrales Projekt ist die Methanpyrolyse in Ludwigshafen. In der dortigen Testanlage arbeitet BASF gemeinsam mit Partnern daran, Wasserstoff emissionsarm aus Erdgas zu erzeugen. Im Vergleich zu klassischen Verfahren könnte dieses Verfahren helfen, CO₂-Emissionen in der Wasserstoffproduktion deutlich zu senken – ein wichtiger Baustein für die Dekarbonisierung der Chemieproduktion.
Solche Projekte sind nicht nur technologisch relevant, sondern auch industriepolitisch: Gelingt es, energieintensive Prozesse klimafreundlicher zu gestalten, stärkt das die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland und entlastet die Branche in der Debatte um Emissionen und Energiekosten.
Aktienrückkauf und Marktumfeld
Unterstützung von der Kapitalseite kommt durch das laufende Aktienrückkaufprogramm. Seit November 2025 erwirbt BASF kontinuierlich eigene Anteile; allein in der ersten Dezemberwoche waren es rund 930.000 Stück. Solche Programme signalisieren in der Regel Vertrauen des Managements in die eigene Ertragskraft und wirken zugleich technisch stabilisierend auf den Kurs.
Trotzdem bleibt das Umfeld anspruchsvoll: Die europäische Chemieindustrie ringt weiterhin mit hohen Energiekosten und globalem Konkurrenzdruck. Vor diesem Hintergrund werten Marktteilnehmer die OQEMA-Kooperation als logischen Schritt zur Effizienzsteigerung, ohne darin einen kurzfristigen Gamechanger zu sehen.
Der Kurs spiegelt diese abgewogene Sicht wider. Mit 44,56 € liegt die Aktie heute nahezu unverändert und bewegt sich nur leicht über den gleitenden Durchschnitten der vergangenen 50 bis 200 Tage. Von ihrem 52‑Wochen-Hoch bei 53,98 € ist sie mit einem Abstand von gut 17 % noch deutlich entfernt, während sie zugleich spürbar über dem Tief von 39,76 € notiert.
Ausblick: Umsetzung entscheidet
In den kommenden Monaten rücken drei operative Themen in den Vordergrund:
Erstens der weitere Fortschritt beim Aktienrückkauf, der als stetige Nachfragequelle im Markt wirkt. Zweitens die konkrete Vorbereitung der OQEMA-Partnerschaft, damit der Start Anfang 2026 reibungslos erfolgt und die angestrebten Effizienzgewinne im Vertrieb auch tatsächlich ankommen. Drittens der Fortgang der Schlüsselprojekte in der Forschung, etwa bei der Methanpyrolyse und neuen Anwendungen wie 3D-gedruckten Katalysatoren.
Für die Aktie bleibt kurzfristig die Zone um 45 € eine wichtige Hürde. Gelingt es, diese Marke im Zuge besserer Konjunktursignale in Europa und einer überzeugenden Umsetzung der strategischen Projekte nachhaltig zu überwinden, würde das den Erholungstrend gegenüber den Jahrestiefstständen untermauern und der Transformation des Konzerns zusätzlichen Rückenwind verleihen.
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