BASF schärft seine Strategie für eine klimafreundlichere Chemieproduktion – und unterlegt die Ziele mit konkreten Projekten, Investitionen und Finanzplänen. Im Mittelpunkt stehen KI-gestützte Forschung, neue Wasserstoff-Technologien, ein erfolgreicher Windel-Recyclingtest und ein laufendes Aktienrückkaufprogramm. Kann diese Kombination aus Innovation und Kapitaldisziplin der Aktie neuen Rückenwind geben?

Heute liegt der Kurs bei 44,63 Euro und damit knapp 5 Prozent über dem Stand zu Jahresbeginn. Vom 52‑Wochen-Hoch bei 53,98 Euro ist der Titel aber weiterhin deutlich entfernt.

Forschung, KI und Nachhaltigkeit

BASF positioniert sich klar über Innovation und Nachhaltigkeit. Rund 2 Milliarden Euro fließen jedes Jahr in Forschung und Entwicklung – nach Unternehmensangaben mehr als bei jedem anderen Chemiekonzern.

Die Schwerpunkte sind klar definiert:

  • 80 % der F&E-Aktivitäten zahlen direkt auf Nachhaltigkeitsziele ein
  • über 1.000 neue Patente im Jahr 2024, davon 45 % mit Nachhaltigkeitsfokus
  • rund 11 Milliarden Euro Umsatz (etwa 15 %) stammen aus Produkten, die in den letzten fünf Jahren entwickelt wurden
  • etwa 10.000 F&E-Mitarbeiter arbeiten weltweit an neuen Lösungen

Ein zentraler Hebel ist der Einsatz künstlicher Intelligenz. Ein neuer KI-Reaktor plant, steuert und analysiert chemische Experimente eigenständig. Laut BASF beschleunigt das die Entwicklung um den Faktor 20 gegenüber traditionellen, manuellen Prozessen.

Parallel dazu kommt die Wissensplattform QKnows zum Einsatz. Sie durchsucht über 400 Millionen Dokumente und soll den Forschern schneller relevante Informationen liefern – ein Vorteil in einem Markt, in dem Zeit bis zur Marktreife ein entscheidender Wettbewerbsfaktor ist.

Wasserstoff und Recycling: Neue Technologien im Test

Ein zweiter Schwerpunkt ist der Einstieg in effizientere Wasserstoff-Technologien. Gemeinsam mit ExxonMobil hat BASF eine Entwicklungsvereinbarung zur Methan-Pyrolyse geschlossen.

Die Technologie trennt Methan in Wasserstoff und festen Kohlenstoff. Nach Angaben der Partner benötigt dieses Verfahren nur etwa ein Fünftel der Energie einer klassischen Wasserelektrolyse. Wird dafür Strom aus erneuerbaren Quellen eingesetzt, kann nahezu emissionsfreier Wasserstoff entstehen.

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Geplant ist eine Demonstrationsanlage mit:

  • rund 2.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr
  • etwa 6.000 Tonnen festem Kohlenstoff als Nebenprodukt

Ebenfalls im Nachhaltigkeitsblock: das Windel-Recycling. Zusammen mit Essity und der TU Wien meldet BASF einen Durchbruch bei der Verwertung von Hygieneprodukten. In einem Vergasungs-Pilotprojekt werden gebrauchte Windeln ohne aufwändige Vorbehandlung in Synthesegas umgewandelt.

Das entstehende Kohlenmonoxid-Wasserstoff-Gemisch dient als Rohstoff für neue Chemieprodukte. Damit adressiert BASF ein bislang schwer recycelbares Abfallsegment – ein Thema, das auch regulatorisch an Gewicht gewinnt.

Aktienrückkauf und „Winning Ways“-Ziele

Parallel zu den Technologieprojekten läuft eine finanzielle Neuausrichtung. Seit November 2025 ist ein Aktienrückkaufprogramm in Gang, das bis zu 1,5 Milliarden Euro bis Ende Juni 2026 umfassen soll.

Zwischen dem 1. und 5. Dezember wurden 930.000 eigene Aktien erworben. Seit Start am 3. November summiert sich das Volumen auf 5,54 Millionen Anteilsscheine. Rückkäufe dieser Größenordnung können das Ergebnis je Aktie stützen und signalisieren zugleich Zuversicht in die eigene Bewertung.

Eingerahmt wird dies von der Strategie „Winning Ways“, die klar messbare Finanzziele setzt:

  • Mindestdividende von 2,25 Euro je Aktie jährlich
  • kumulierter freier Cashflow von über 12 Milliarden Euro im Zeitraum 2025–2028
  • EBITDA-Zielkorridor von 10 bis 12 Milliarden Euro bis 2028
  • ab 2026 Investitionen unterhalb des Abschreibungsniveaus

Zusätzlich sind Portfolioanpassungen geplant. Der Verkauf des Coatings-Geschäfts an Carlyle soll im zweiten Quartal 2026 abgeschlossen werden und rund 5,8 Milliarden Euro einbringen. Die Agrarlösungs-Sparte wird mit Blick auf einen möglichen Börsengang bis 2027 vorbereitet.

Fazit: Solider Kurs, ambitionierte Agenda

Die Aktie hat sich in den vergangenen Wochen leicht über die gleitenden Durchschnitte geschoben: Mit 44,63 Euro notiert der Kurs gut 2,5 Prozent über dem 50‑Tage-Schnitt und rund 1,5 Prozent über der 200‑Tage-Linie. Gleichzeitig signalisiert ein RSI von 42,3 weder Überkauf noch Überverkauf.

Inhaltlich stellt BASF die Weichen klar auf nachhaltige Chemie, effizientere Wasserstoffproduktion und Kreislaufwirtschaft – flankiert von Portfolioverkäufen, einem Aktienrückkauf und definierten Cashflow- und EBITDA-Zielen. Entscheidend für die weitere Kursentwicklung wird sein, ob die angekündigten Projekte und Transaktionen bis 2028 wie geplant umgesetzt werden und sich in stabil steigenden Ergebnissen widerspiegeln.

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