Barrick Mining hat den Konflikt mit der Militärregierung in Mali beigelegt und erhält die volle Kontrolle über das wichtige Loulo-Gounkoto-Goldminenkomplex zurück. Damit endet ein zweijähriger Streit, der einen zentralen Produktionsstandort des Konzerns blockiert hatte. Parallel dazu läuft es operativ und an der Börse so gut wie seit Jahren nicht mehr.

Einigung in Mali bringt Klarheit

Laut einem internen Schreiben, auf das sich Reuters beruft, hat Barrick mit der schrittweisen Wiederaufnahme der Produktion im Loulo-Gounkoto-Komplex begonnen. In der Anfangsphase stehen verpflichtende Sicherheits- und Betriebsschulungen für Mitarbeiter und Auftragnehmer im Fokus.

Die im November ausgehandelte und am 18. Dezember bestätigte Vereinbarung umfasst mehrere Kernelemente:

  • Zahlung an den Staat Mali: Rund 244 Milliarden CFA-Franc (etwa 430 Millionen US-Dollar) zur Beilegung rückwirkender Steuerforderungen und Strafzahlungen
  • Gold-Rückgabe: Restitution von rund 3 Tonnen zuvor beschlagnahmten Goldes im Wert von etwa 400 Millionen US-Dollar
  • Rechtliche Bereinigung: Einstellung aller Verfahren gegen Unternehmensvertreter und Freilassung von vier seit November 2024 inhaftierten Mitarbeitern
  • Minenlizenz: Verlängerung der Abbaulizenz um zehn Jahre und damit mehr Planungssicherheit

Hintergrund des Konflikts

Auslöser war der 2023 überarbeitete Bergbaukodex in Mali, eingeführt von der Militärregierung nach der Machtübernahme. Die neue Gesetzgebung erhöhte den staatlichen Anteil an den Minenerträgen deutlich und verschärfte die Regulierung. Barrick stoppte daraufhin im Januar 2025 die Förderung in Loulo-Gounkoto.

Der Streit eskalierte, als die Behörden im Rahmen eines richterlichen Beschlusses drei Tonnen Gold per Militärhubschrauber beschlagnahmten. Das Gold blieb fast ein Jahr in einem Tresor in Bamako, bevor ein malischer Richter vergangene Woche die Rückgabe an Barrick anordnete.

Loulo-Gounkoto zählt zu den größten Goldminen Afrikas. 2024 lag die Produktion bei rund 723.000 Unzen Gold und machte historisch etwa 15 % der zurechenbaren Goldproduktion von Barrick aus.

Aktie mit starkem Lauf

Rekordjahr an der Börse

Die Barrick-Aktie hat 2025 eine außergewöhnliche Rally hingelegt. Seit Jahresbeginn beträgt das Plus über 145 %. Am Freitag schloss der Titel an der NYSE bei 44,73 US-Dollar, ein neues 52-Wochen-Hoch nach einem Tagesanstieg von 1,96 %. In Toronto legte die Aktie auf 61,62 Kanadische Dollar zu, ein Plus von 1,83 %.

Die Handelsspanne der vergangenen zwölf Monate reicht von 15,11 bis 43,08 US-Dollar. Damit hat der Wert den Goldminen-Sektor, gemessen am VanEck Gold Miners ETF (GDX), deutlich hinter sich gelassen.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Barrick Mining?

Institutionelle Nachfrage

Regulatorische Meldungen zeigen, dass Perpetual Ltd. seine Beteiligung im dritten Quartal 2025 um 0,7 % ausgebaut hat. Das Haus hält nun mehr als 3 Millionen Barrick-Aktien im Wert von rund 100,56 Millionen US-Dollar. Marktbeobachter werten Käufe auf diesem Kursniveau als Ausdruck von Vertrauen in die Bilanzstärke und die Wachstumsperspektiven.

Zahlen und Finanzkraft

Starkes Q3 2025

Am 10. November legte Barrick starke Zahlen für das dritte Quartal 2025 vor:

  • Goldproduktion: 829.000 Unzen
  • Kupferproduktion: 55.000 Tonnen
  • Umsatz: 4,1 Milliarden US-Dollar (+23 % gegenüber Vorjahr)
  • Operativer Cashflow: Rekordwert von 2,4 Milliarden US-Dollar
  • Freier Cashflow: 1,5 Milliarden US-Dollar
  • Ergebnis je Aktie: 0,76 US-Dollar (netto), 0,58 US-Dollar (bereinigt)

Zugleich erhöhte das Unternehmen die Basisquartalsdividende um 25 % auf 0,125 US-Dollar je Aktie und weitete das Aktienrückkaufprogramm um 500 Millionen auf bis zu 1,5 Milliarden US-Dollar aus.

Strategie und Portfolio

Möglicher IPO nordamerikanischer Assets

Am 1. Dezember gab Barrick bekannt, dass der Vorstand das Management beauftragt hat, einen möglichen Börsengang einer Tochtergesellschaft zu prüfen, in der zentrale nordamerikanische Gold-Assets gebündelt würden. In dieser Einheit sollen Beteiligungen an Nevada Gold Mines, Pueblo Viejo und der Fourmile-Entdeckung liegen. Barrick würde im Falle einer Platzierung die Kontrolle behalten.

Jefferies-Analyst Fahad Tariq erhöhte am 7. Dezember sein Kursziel von 46 auf 55 US-Dollar und bestätigte die Einstufung „Buy“. Er bezeichnet Barrick als Top-Pick unter den großen Goldproduzenten und verweist auf eine geschätzte Free-Cashflow-Rendite von rund 12 % sowie mehrere Treiber für Wachstum und Wertfreisetzung.

Portfoliobereinigung

Der Konzern strafft zugleich sein Asset-Portfolio und trennt sich von nicht zum Kern gehörenden Minen und Projekten:

  • Hemlo-Goldmine (Kanada): Verkauf für bis zu 1,09 Milliarden US-Dollar
  • Tongon-Mine (Côte d’Ivoire): Verkauf für bis zu 305 Millionen US-Dollar

Zusammen mit den Verkäufen der Projekte Donlin und Alturas erwartet Barrick aus den nicht-strategischen Veräußerungen insgesamt rund 2,6 Milliarden US-Dollar an Bruttoerlösen.

Ausblick und Goldpreisfantasie

Produktionsziele und Projekte

Barrick sieht sich auf Kurs, die Produktionsziele für Gold und Kupfer sowie die Prognose für die All-in Sustaining Costs (AISC) im laufenden Jahr zu erreichen. Bis 2030 peilt das Unternehmen ein Produktionswachstum von 30 % an. Wichtige Bausteine sind dabei:

  • die Lumwana-Super-Pit-Erweiterung in Sambia
  • das Kupfer-Gold-Projekt Reko Diq in Pakistan

Termine im Blick

  • Q4 2025-Zahlen: Veröffentlichung voraussichtlich am 17. Februar 2026
  • Dividende: Auszahlung von 0,175 US-Dollar je Aktie, Record Date war der 28. November, Zahlung am 15. Dezember 2025

Goldpreisprognosen großer Häuser

Goldman Sachs rechnet damit, dass der Goldpreis bis Dezember 2026 auf 4.900 US-Dollar je Unze steigt. Treiber seien dauerhaft hohe Käufe durch Notenbanken sowie Rückenwind durch erwartete Zinssenkungen der US-Notenbank Fed. J.P. Morgan sieht den Goldpreis bis Ende 2026 in Richtung 5.000 US-Dollar tendieren, mit längerfristigem Potenzial bis 6.000 US-Dollar je Unze.

Fazit: Entlastung durch Mali-Deal

Mit der Beilegung des Mali-Konflikts entfällt eine wesentliche politische und operative Unsicherheit. Barrick kann damit wieder voll auf die Umsetzung seiner Wachstumsprojekte und die mögliche Neuordnung der nordamerikanischen Assets fokussieren. Die Kombination aus starker Cashflow-Generierung, höherer Dividende, fortgesetzten Aktienrückkäufen und zusätzlicher Erlöse aus Assetverkäufen gibt dem Unternehmen für 2026 und die anstehenden Q4-Zahlen einen klaren finanziellen und operativen Rückenwind.

Barrick Mining-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Barrick Mining-Analyse vom 21. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Barrick Mining-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Barrick Mining-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 21. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Barrick Mining: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...