Andritz-Aktie: Nachhaltiges für Tata Steel!

Für sein Werk im britische Port Talbot plant Tata Steel mit einer neuen Säure-Regulationsanlage, die Unternehmensangaben zufolge "höchste Umweltstandards" einhalten soll. Mit der Realisierung des Ganzen wurde das österreichische Unternehmen Andritz beauftragt. Ende 2027 soll der Betrieb anlaufen und dabei helfen, bis zu 6.340 Liter Abbeize pro Stunde zu regenerieren. Mit einer maximalen Wiederverwendung von Abbeize sollen Abfälle minimiert werden.

Tata Steel verspricht, dass die neue Anlage sowohl die aktuelle Beizkapazität von 1,2 Millionen Tonnen jährlich als auch die für die Zukunft angepeilten 1,8 Millionen Tonnen abdecken können wird. Vorteile erhofft man sich nicht nur in ökologischer Hinsicht. Geringere Import von Säuere und weniger Exporte von Abbeize sollen auch die Kosten reduzieren.

Andritz hält sich bedeckt

Andritz verlor nur wenige Worte zu dem Auftrag. Über finanzielle Details wird geschwiegen und es wird lediglich mitgeteilt, dass die Order im Auftragseingang des vierten Quartals 2025 enthalten sei. Große Überraschungen in den Bilanzen sind also eher nicht zu erwarten. Die Anleger nehmen die Meldung daher eher schulterzuckend zur Kenntnis und die Andritz-Aktie tappte am Dienstag die meiste Zeit auf der Stelle.

Immerhin stellt Andritz unter Beweis, dass die kriselnde Stahlbranche in Europa noch immer Bedarf an modernen Anlagen hat, insbesondere wenn sich damit langfristig Kosten senken lassen. Ob darauf noch weitere Aufträge folgen mögen, darüber lässt sich aber bestenfalls spekulieren. Ohne das Volumen zu kennen, können die Anleger auch über das Potenzial des Ganzen nur mutmaßen.

Wenig Antrieb

Die Andritz-Aktie entwickelte sich im laufenden Jahr bisher recht gut, doch es fehlt ihr schon seit Monaten an neuem Antrieb. Schon seit Mai notiert das Papier bevorzugt zwischen 60 und 65 Euro. Am Dienstagmorgen konnte mit 64,50 Euro immerhin das obere Ende dieser Spanne erreicht werden. Die anhaltende konjunkturelle Schwäche in Europa scheint die Bullen aber trotz gutgefüllter Auftragsbücher aber zurückzuhalten.