Amazon startet nach den Feiertagen mit zwei heiklen Themen in die verkürzte Handelswoche: Meldungen über Störungen bei AWS-Diensten und ein Software-bedingter Rückruf bei der Robotaxi-Tochter Zoox. Der Kurs blieb an Heiligabend mit 232,38 US-Dollar wegen des Feiertags handelsbedingt unverändert, doch die neuen Nachrichten könnten die Stimmung im Umfeld der wichtigsten Wachstumstreiber beeinflussen.

  • Berichte über Verbindungsprobleme bei AWS-Diensten an Weihnachten
  • AWS weist interne Infrastrukturfehler entschieden zurück
  • NHTSA ordnet Rückruf von 332 Zoox-Robotaxis wegen Softwarefehlers an
  • Analystenkonsens bleibt klar positiv, Kursziel rund 295,50 US-Dollar
  • Q4-Zahlen Anfang Februar rücken als nächster Prüfstein in den Fokus

AWS-Störungen und Zoox-Rückruf

Am 25. Dezember registrierte Downdetector einen sprunghaften Anstieg von Störungsmeldungen bei Diensten, die auf Amazon Web Services laufen. Betroffen waren unter anderem Fortnite, Steam und der Epic Games Store, insgesamt wurden über 4.000 Beschwerden erfasst.

AWS reagierte noch am Abend mit einer klaren Stellungnahme. Der Cloud-Anbieter bestritt einen Ausfall der eigenen Infrastruktur und verwies auf „unabhängige Internet-Ereignisse“ und Probleme bei Drittanbietern. Für Anleger ist dieser Unterschied zentral, weil AWS den profitabelsten Bereich im Konzern darstellt.

Parallel dazu gerät Zoox unter regulatorischen Druck. Die US-Verkehrsbehörde NHTSA ordnete einen Rückruf von 332 Robotaxis an. Auslöser ist ein Softwarefehler, durch den Fahrzeuge unvermittelt Fahrbahnmarkierungen überqueren konnten. Finanziell ist der Vorgang im Verhältnis zur Marktkapitalisierung von Amazon kaum relevant, stellt aber einen Rückschlag für die geplante breitere Kommerzialisierung der Robotaxi-Flotte dar, die als Wachstumsfeld für 2026 gilt.

Trotz dieser operativen Belastungen zeigt sich die allgemeine Stimmung gegenüber der Aktie robust. Jüngste Analystenkommentare, unter anderem bei Seeking Alpha, bekräftigen ein „Strong Buy“-Votum und verweisen auf das Verhältnis von Bewertung zu Ertragspotenzial. Zudem deuten aktuelle Meldungen zu institutionellen Investoren auf steigende Engagements, etwa durch AdvisorNet Financial, hin.

Werbeoffensive und Marktposition

Ein wichtiger strategischer Hebel bleibt das Anzeigengeschäft. Amazon hat sich bereits im Juli 2025 aus den Google-Shopping-Auktionen zurückgezogen. Dieser Schritt ist also keine neue Initiative für 2026, sondern prägt seit der zweiten Jahreshälfte die operative Entwicklung.

Durch den Rückzug kann Amazon höhere Margen bei der Produktsuche vereinnahmen und die Kontrolle über Erstkundendaten weiter ausbauen. Damit verschiebt sich ein Teil der Wertschöpfung stärker in die eigene Plattform.

Im Kursverlauf spiegelt sich diese Entwicklung bislang nur begrenzt wider. Die Aktie legte 2025 rund 6 % zu und blieb damit deutlich hinter stark gelaufenen Halbleiter- und KI-Hardwarewerten mit teils dreistelligen Renditen zurück. Fundamental präsentiert sich das Bild stabil: AWS verzeichnete im dritten Quartal ein Umsatzwachstum von 20,2 %, zudem behauptet Amazon im E-Commerce eine dominante Stellung mit einem geschätzten Anteil von 83 % an den US-Weihnachtskäufern.

Ausblick auf Quartalszahlen und Kursmarken

Der nächste zentrale Termin ist der Q4-Bericht, der für den 4. Februar 2026 geplant ist. Der Analystenkonsens sieht das Kursziel im Bereich von 295,50 US-Dollar und unterstellt damit ein deutliches Aufwärtspotenzial gegenüber dem aktuellen Konsolidierungsniveau um 230 US-Dollar.

Charttechnisch gelten 240 US-Dollar als erste relevante Hürde, deren Überwindung den Weg zurück zu den Hochs aus dem November 2025 öffnen würde. Auf der Unterseite gilt der Bereich um 220 US-Dollar als wichtige Unterstützungszone. In den verbleibenden Tagen der verkürzten Handelswoche dürfte vor allem entscheiden, inwieweit der Markt die AWS-Erklärung zu den gemeldeten Störungen akzeptiert – hiervon hängt ab, ob die Aktie in einer Seitwärtsbewegung verharrt oder moderat fester in das Jahr 2026 startet.

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