Wells Fargo sieht für Amazon satte 26 Prozent Kurspotenzial – und das hat einen konkreten Grund: Der Tech-Riese plant nichts Geringeres als die Verdopplung seiner Cloud-Kapazität bis 2027. Während die Konkurrenz noch an ihren KI-Strategien feilt, investiert Amazon bereits 270 Milliarden Dollar in die Infrastruktur der Zukunft. Doch reicht das aus, um die aggressive Retail-Expansion parallel zu stemmen?

150 Milliarden Dollar Zusatzumsatz durch Datacenter-Ausbau

Amazon Web Services (AWS) legt einen beispiellosen Wachstumsplan vor: Von 12 Gigawatt Kapazität im dritten Quartal 2025 auf 24 Gigawatt bis Ende 2027. Wells Fargo-Analyst Ken Gawrelski erhöhte daraufhin sein Kursziel von 292 auf 295 Dollar und bestätigte die „Overweight"-Einstufung.

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Die geplante Expansion verteilt sich gezielt: 3,5 Gigawatt fließen in CPU-basierte Server, während massive 8,5 Gigawatt für KI-Chips reserviert sind – darunter Nvidia-GPUs und Amazons hauseigene Trainium-Prozessoren. Wells Fargo rechnet mit zusätzlichen 150 Milliarden Dollar Jahresumsatz aus dieser Kapazitätsverdopplung.

Besonders bemerkenswert: Die Trainium-2-Chips verzeichneten im letzten Quartal ein Umsatzwachstum von 150 Prozent. Mit der nächsten Generation Trainium 3, entwickelt mit Anthropic, könnte Amazon seine Abhängigkeit von Nvidia-Chips weiter reduzieren.

Retail-Attacke: 30-Minuten-Lieferung erschüttert Instacart

Parallel zum Cloud-Ausbau startet Amazon die nächste Offensive im Einzelhandel. Der neue Service "Amazon Now" verspricht Lebensmittel- und Haushaltslieferungen in rund 30 Minuten – zunächst in Seattle und Philadelphia.

Die Kampfansage an Instacart und DoorDash ist eindeutig: Prime-Mitglieder zahlen nur 3,99 Dollar pro Lieferung, Nicht-Mitglieder 13,99 Dollar. Die Reaktion ließ nicht auf sich warten: Instacart-Aktien verloren am Dienstag über 4 Prozent, DoorDash geriet ebenfalls unter Druck.

Amazons Strategie wird klar erkennbar: Kurzfristige Margenopfer werden bewusst in Kauf genommen, um Billig-Konkurrenten wie Shein und Temu sowie Quick-Commerce-Anbieter zurückzudrängen. Die bereits angekündigte Senkung der Verkäufergebühren in Europa ab 15. Dezember fügt sich nahtlos in dieses Bild.

Zwischen KI-Boom und Klima-Kritik

Während Analysten nahezu einhellig optimistisch bleiben – 95 Prozent empfehlen "Buy" mit Kurszielen bis 360 Dollar – mehrt sich interne Kritik. Über 1.000 Amazon-Mitarbeiter unterzeichneten einen offenen Brief, der vor den Umweltfolgen des massiven Datacenter-Ausbaus warnt. Die CO₂-Emissionen stiegen 2024 trotz "Net Zero"-Versprechen um 6 Prozent.

Für Anleger bleibt die Frage: Kann Amazon die 270 Milliarden Dollar Investitionskosten stemmen, ohne den freien Cashflow zu gefährden? Die AWS-Umsätze wuchsen zuletzt mit 20,2 Prozent Jahr-über-Jahr – stark genug, um als Finanzierungsmotor für beide Expansionen zu dienen. Die kommenden Ankündigungen auf der AWS re:Invent-Konferenz diese Woche dürften weitere Klarheit bringen.

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