Almonty Industries meldet den ersten Erztransport aus der südkoreanischen Sangdong-Mine zur ROM-Plattform und vollzieht damit den Übergang von der Entwicklungs- zur operativen Phase. Die Aktie reagierte mit einem Kursplus von rund 9 %, was die Marktkapitalisierung auf etwa 2,79 Milliarden US-Dollar anhebt. Der Schritt fällt in eine Phase, in der die USA ihre Versorgung mit kritischen Rohstoffen stärker von China lösen wollen – und Tungsten eine zentrale Rolle spielt.

Sangdong-Mine vor Produktionsstart

Mit der Anlieferung der ersten Erzladung an die Run-of-Mine-(ROM)-Fläche in Yeongwol, Provinz Gangwon, startet Sangdong den Übergang zu regulären Abbauaktivitäten. CEO Lewis Black spricht von einem strategischen Wendepunkt für das Unternehmen und dessen Rolle in der globalen Tungsten-Lieferkette.

Die Lagerstätte verfügt über nachgewiesene Reserven von rund 7,9 Millionen Tonnen Erz mit einem durchschnittlichen Gehalt von 0,47 % Wolframoxid (WO3). Das entspricht etwa 3,7 Millionen „metric ton units“ Tungsten. Historisch trug die Mine in den Jahrzehnten nach dem Koreakrieg mehr als 50 % zu den südkoreanischen Exporterlösen bei, bevor sie in den 1990er-Jahren wegen niedriger Rohstoffpreise stillgelegt wurde.

Operativer Fortschritt und Zeitplan

Laut Arif Priyambodo, General Manager Processing Operations, sind die wesentlichen Vorbereitungen abgeschlossen. Dazu zählen:

  • Geologische Untersuchungen und Bodensicherung
  • Belastungstests und Installation der Anlagen
  • Überprüfung der Transportwege und Arbeitsabläufe für das Betriebspersonal

Das angelieferte Erz durchläuft nun die primären und sekundären Brech-, Mahl- und Flotationsstufen, bevor das Konzentrat getrocknet und für Kunden verpackt wird. Die vollständige Inbetriebnahme der Aufbereitungsanlage in Sangdong ist für Juli 2026 geplant, anschließend soll eine Phase der Produktionsstabilisierung folgen.

Strategische Bedeutung für westliche Lieferketten

Die Meldung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die US-Regierung ihre Bemühungen verstärkt, Lieferketten für kritische Rohstoffe unabhängiger von China zu gestalten. Ebenfalls heute gaben die USA ihre Unterstützung für das 7,4-Milliarden-US-Dollar-Projekt eines Korea-Zinc-Schmelzwerks in Tennessee bekannt – die erste Zinkraffinerie auf US-Boden seit den 1970er-Jahren. Washington unterstreicht damit das Ziel, die Abhängigkeit von chinesischen Metall- und Rohstofflieferungen zu reduzieren.

China kontrolliert derzeit mehr als 80 % der weltweiten Tungsten-Produktion, während die USA seit 2015 kein eigenes Tungsten mehr fördern. Die Preise für Tungsten haben ein 12-Jahres-Hoch erreicht, getrieben durch steigende Nachfrage in der Verteidigungsindustrie (unter anderem panzerbrechende Munition), in Halbleitern, KI-Hardware und der Luft- und Raumfahrt.

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Finanzierung und Kapitalstruktur

Almonty hat kürzlich ein öffentliches Aktienangebot in den USA über 129,375 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Bereits im Juli 2025 hatte das Unternehmen im Zuge der NASDAQ-Notierung 90 Millionen US-Dollar eingeworben. Nach Abschluss der jüngsten Kapitalmaßnahme zog Almonty den Basisprospekt und die zugehörige Registrierung zurück, was auf keinen weiteren Verwässerungsbedarf in naher Zukunft hindeutet.

Marktstellung und Industrie-Kontext

Almonty positioniert sich als größter Tungsten-Produzent außerhalb Chinas. Bei voller Auslastung könnte die Sangdong-Mine fast 40 % der nicht-chinesischen Weltproduktion abdecken. Damit adressiert das Unternehmen gezielt jene Versorgungslücken, die durch US-Beschaffungsregeln und chinesische Exportbeschränkungen offengelegt wurden.

Unter dem Schlagwort „Korean Trinity“ verfolgt Almonty eine integrierte Strategie: Die Produktion aus Sangdong soll mit einer geplanten Tungstenoxid-Anlage und der Entwicklung eines angrenzenden Molybdän-Vorkommens kombiniert werden. Ziel ist ein Verbundstandort in Korea, der Förderung, Veredelung und Weiterverarbeitung strategischer Metalle bündelt.

Verteidigung und Technologie als Treiber

Seit 2018 stuft die US-Regierung Tungsten offiziell als kritischen Rohstoff für die nationale Sicherheit ein. Neue Beschaffungsanforderungen des Verteidigungsministeriums werden ab 2027 vorschreiben, dass Tungsten nicht mehr aus China bezogen werden darf. Das eröffnet Anbietern wie Almonty zusätzliche Absatzchancen im westlichen Verteidigungssektor.

Zur Stärkung seiner Position in diesen Lieferketten verlegt Almonty seinen rechtlichen Sitz in die USA und ist dem „Critical Minerals Forum“ beigetreten, einer von der Forschungsagentur DARPA unterstützten Plattform für Rohstoff- und Industriepolitik.

Historische Einordnung

Die Wiederinbetriebnahme von Sangdong markiert Südkoreas Rückkehr als wichtiger globaler Tungsten-Lieferant. Almonty hatte die Mine 2015 übernommen – in dem Jahr, in dem die USA ihre eigene Tungstenproduktion einstellten – und seitdem rund ein Jahrzehnt in Planung, Genehmigungen und Aufbau investiert.

Ausblick und nächste Meilensteine

Kurzfristig sind mehrere Punkte für die weitere Entwicklung entscheidend:

  • Juli 2026: Vollständige Inbetriebnahme der Aufbereitungsanlage in Sangdong
  • Ab 2027: Umsetzung der US-Verteidigungsbeschaffungsregeln mit Pflicht zu nicht-chinesischen Tungsten-Quellen
  • Kontinuierlich: Hochlauf der Produktion in Richtung Volllast

Mit dem fortgeschrittenen Baufortschritt in Sangdong und laufenden Ramp-up-Aktivitäten vollzieht Almonty den Wandel vom Entwicklungs- zum Produktionsunternehmen. Das Unternehmen betreibt weiterhin die Panasqueira-Mine in Portugal und hat mit dem Gentung-Browns-Lake-Tungsten-Projekt in Montana sein Portfolio in westlich orientierten Jurisdiktionen erweitert.

Die erfolgreiche erste Erzlieferung aus Sangdong bestätigt die langjährige Entwicklungsarbeit und unterstreicht Almontys Rolle im Aufbau unabhängiger westlicher Tungsten-Lieferketten. Die deutliche positive Kursreaktion spiegelt die Einschätzung des Marktes wider, dass das Unternehmen von der angespannten geopolitischen Lage rund um kritische Rohstoffe strukturell profitieren kann.

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