Almonty Industries hat in seiner südkoreanischen Sangdong-Mine den Übergang von der Entwicklungsphase zur kommerziellen Förderung vollzogen. Mit der ersten Erzlieferung auf das ROM-Lager startet der Minenbetrieb an einem Projekt, das perspektivisch zur größten Wolframmine der westlichen Welt werden soll. Damit rückt das Unternehmen in den Fokus der Diskussion um Versorgungssicherheit bei kritischen Rohstoffen.

Produktionsbeginn in Sangdong

Heute teilte Almonty mit, dass am 16. Dezember der erste Lkw mit Erz auf dem Run-of-Mine-Platz der Sangdong-Mine in Yeongwol (Provinz Gangwon) abgeladen wurde. Dieser Schritt markiert das Ende der reinen Entwicklungsarbeiten und den Beginn regulärer Abbauaktivitäten – die letzte operative Hürde vor dem Hochlauf zur Vollproduktion.

CEO Lewis Black bezeichnete die erste Erzplatzierung als „strategischen Wendepunkt“ für die Rolle des Unternehmens in der globalen Wolfram-Lieferkette. Sangdong soll dazu beitragen, die starke Abhängigkeit von China zu verringern, das derzeit mehr als 80 % des weltweiten Wolframs liefert.

Das angelieferte Erz durchläuft nun Brech- und Mahlstufen, um die erforderliche Korngröße zu erreichen. Anschließend folgt die Flotation, in der wolframführende Minerale selektiv abgetrennt, konzentriert, getrocknet und für die Weiterverarbeitung bei Kunden verpackt werden.

Lagerstätte und geopolitische Bedeutung

Kennzahlen zur Ressource

Sangdong gilt als eine der größten und hochgradigsten Wolfram-Lagerstätten weltweit. Unternehmensangaben zufolge verfügt die Mine über:

  • Reserven von 7,9 Mio. Tonnen Erz mit 0,47 % Wolframoxid (WO₃)
  • Rund 3,7 Mio. metrische Tonnen-Einheiten enthaltenes Wolfram
  • Zusätzlich 50,7 Mio. Tonnen abgeleitete Ressourcen mit 0,43 % WO₃ – nach Unternehmensangaben die größte Wolfram-Lagerstätte nach abgeleiteten Ressourcen weltweit

Die durchschnittliche Erzqualität von etwa 0,51 % WO₃ liegt laut Almonty etwa beim Dreifachen des globalen Durchschnitts und positioniert die Mine als Premium-Quelle.

Rolle im sicherheitspolitischen Kontext

Die US-Regierung führt Wolfram seit 2018 als kritisches Mineral. Der Rohstoff ist wichtig für Verteidigungsanwendungen, Halbleiter, KI-Hardware, Luft- und Raumfahrt und andere Hochtechnologiebranchen. Vor diesem Hintergrund soll der Neustart von Sangdong Versorgungsrisiken in westlichen Ländern adressieren.

Nach Erreichen der vollen Kapazität wird die Mine laut Unternehmen mehr als 80 % der nicht-chinesischen Wolframproduktion stellen und damit auch US-Beschaffungsanforderungen unterstützen, die ab 2027 Wolfram-Bezug außerhalb Chinas vorschreiben.

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Operative Weichenstellungen und Finanzlage

Neuer COO

Zum 1. Dezember berief Almonty den pensionierten Brigadegeneral Steven L. Allen zum Chief Operating Officer. Er soll die Wolfram-Lieferungen aus Sangdong und der portugiesischen Panasqueira-Mine optimieren. Die Personalie unterstreicht den Fokus auf operative Exzellenz beim Übergang in die Produktionsphase.

Kapitalausstattung

Nach dem Nasdaq-Listing im Juli und anschließenden Kapitalmaßnahmen meldete Almonty zum 30. September liquide Mittel von 111,6 Mio. US-Dollar. Im Dezember schloss das Unternehmen zudem ein aufgestocktes, fest übernommenes Aktienangebot über 129,375 Mio. US-Dollar ab, inklusive vollständiger Ausübung der Mehrzuteilungsoption.

Ergebnisse des dritten Quartals

Für das dritte Quartal 2025 berichtete Almonty:

  • Umsatz von 8,7 Mio. US-Dollar, ein Anstieg um 28 % im Jahresvergleich
  • Nettogewinn von 33,2 Mio. US-Dollar, im Wesentlichen durch einen Neubewertungsgewinn aus Warrants
  • Stabile Förderung in der Panasqueira-Mine in Portugal

Langfriststrategie: „Korean Trinity“

CEO Lewis Black skizzierte eine integrierte Langfriststrategie, die er als „Korean Trinity“ bezeichnet:

  1. Sangdong-Wolframmine – nun im kommerziellen Betrieb
  2. Wolframoxid-Anlage – geplante Downstream-Verarbeitungsanlage
  3. Molybdän-Projekt – groß angelegtes Bohrprogramm seit September 2025

Ziel ist es, Korea zu einem globalen Zentrum für die Produktion, Veredelung und Aufwertung von Wolfram zu entwickeln und die derzeit starke Abhängigkeit von chinesischen Wolframoxid-Importen zu verringern. Genau hier setzt Almonty mit seiner Projektpipeline an.

Marktumfeld und Ausblick

Globaler Wolfram-Markt

Chinas Exportbeschränkungen für kritische Rohstoffe, darunter Wolfram, die seit Dezember 2024 gelten, haben die Debatte um Versorgungssicherheit verstärkt. Almontys Produktion aus konfliktfreien, demokratischen Jurisdiktionen (Südkorea, Portugal, USA) soll das Unternehmen als strategischen Lieferanten für westliche Partner positionieren.

Nächste Meilensteine

Almonty verweist auf mehrere anstehende Schritte:

  • Produktions-Hochlauf: Brech-, Mahl- und Flotationskreisläufe laufen planmäßig in Richtung Vollauslastung
  • Gentung-Projekt (USA): Wolfram-Projekt in Montana mit Ziel einer kurzfristigen Produktionsaufnahme ab dem zweiten Halbjahr 2026
  • Phase-II-Erweiterung in Sangdong: Geplante Kapazitätserhöhung in den Jahren 2026/2027

Analysteneinschätzungen

Daten von Yahoo Finance zufolge liegt das durchschnittliche Analystenkursziel für die Aktie bei 10,74 US-Dollar. DA Davidson hält ein „Buy“-Rating aufrecht und erhöhte sein Kursziel im November auf 12 US-Dollar.

Einordnung für die nächsten Jahre

Mit dem Start der kommerziellen Förderung in Sangdong rückt Almonty von einem Entwickler zu einem produzierenden Anbieter im Bereich kritischer Mineralien auf. Die Kombination aus großer, hochgradiger Lagerstätte, politisch relevanter Lieferkette und solider Kapitalbasis bildet den Rahmen für den geplanten Kapazitätshochlauf, die Umsetzung der „Korean Trinity“ und die parallele Entwicklung des US-Projekts Gentung bis mindestens 2027.

Börsenwert per Dezember 2025: rund 2,79 Mrd. US-Dollar

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