Adobe liefert starke Zahlen und konkrete Prognosen, doch die Aktie tut sich weiterhin schwer. Institutionelle Anleger schichten ihr Engagement um, während der Kurs aus technischer Sicht an einer wichtigen Marke arbeitet. Im Kern geht es darum, ob das Vertrauen in das künftige Wachstum mit KI die aktuelle Zurückhaltung am Markt auffangen kann.

Institutionelle Anleger sortieren sich neu

Neue Meldungen aus Pflichtveröffentlichungen zeigen deutliche Bewegungen auf der Großanleger-Seite.

Perigon Wealth Management LLC hat sein Engagement im dritten Quartal um rund ein Drittel reduziert und 3.589 Adobe-Aktien verkauft. Der Vermögensverwalter hält damit noch 7.301 Papiere im Volumen von rund 2,58 Millionen US‑Dollar.

Auch Boston Trust Walden Corp hat den Bestand verkleinert und 12.913 Aktien abgegeben, was einem Rückgang der Position um 13,8 % entspricht. Trotz solcher Verkäufe bleibt das Aktionariat klar von Profis geprägt: Insgesamt liegen rund 81,79 % der ausstehenden Aktien bei institutionellen Investoren und Hedgefonds.

Parallel dazu haben andere große Adressen wie Norges Bank und Assenagon Asset Management ihre Bestände zuletzt ausgebaut. Das Bild: kein kollektiver Ausstieg, sondern eine Umschichtung mit unterschiedlichen Einschätzungen zum Chance-Risiko-Profil.

Wichtige Chartmarken im Blick

Aus technischer Sicht bewegt sich die Aktie in einer spannenden Phase. Heute notiert der Titel mit rund 353,80 US‑Dollar nahezu unverändert zum Vortag, liegt aber deutlich über dem 50‑Tage-Durchschnitt von 295,93 US‑Dollar und spürbar über der 200‑Tage-Linie bei 313,69 US‑Dollar.

Damit hat die Aktie nach einer schwächeren Phase wieder über zentrale gleitende Durchschnitte gedreht. Der Abstand von gut 20 % zum 52‑Wochen-Hoch und der deutliche Puffer zum Tief zeigen jedoch, dass der Markt die frühere Schwäche noch nicht vollständig aufgeholt hat. Der RSI von 59,3 signalisiert aktuell weder eine klare Überkauf- noch eine Überverkauft-Situation, sondern eher ein neutrales bis leicht konstruktives Momentum.

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Starke Zahlen, klare Prognose

Fundamental liefert Adobe derzeit wenig Angriffsfläche. Im vierten Quartal übertraf der Softwarekonzern die Erwartungen:

  • Gewinn je Aktie (EPS): 5,50 US‑Dollar (Konsens: 5,40 US‑Dollar)
  • Umsatz: 6,19 Mrd. US‑Dollar (Konsens: 6,11 Mrd. US‑Dollar)
  • Umsatzwachstum: +10,5 % gegenüber dem Vorjahr

Trotz des ordentlichen Wachstums und der leichten Übertreffung der Schätzungen reagiert der Markt zurückhaltend. Ein Grund: Die Messlatte nach dem KI-Hype liegt hoch, und Investoren achten stärker darauf, wie sich neue Technologien konkret im Ergebnis widerspiegeln.

Für das laufende Geschäftsjahr 2026 hat das Management eine recht präzise Prognose vorgelegt:

  • Prognose EPS Q1 GJ 2026: 5,85–5,90 US‑Dollar
  • Prognose EPS Gesamtjahr 2026: 23,30–23,50 US‑Dollar

Die Führung rechnet also mit weiterem Ergebniswachstum. Rückenwind soll vor allem die Integration von Künstlicher Intelligenz in die Produktpalette liefern – inklusive neuer KI-gestützter Funktionen etwa in Premiere Pro, die inzwischen auch auf dem iPhone verfügbar sind.

Analysten bleiben vorsichtig optimistisch

Auf Analystenseite zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei den institutionellen Investoren: eher Zuversicht, aber ohne Euphorie.

Der durchschnittliche Zielkurs liegt bei 417,93 US‑Dollar und signalisiert damit ein theoretisches Aufwärtspotenzial von mehr als 18 % gegenüber dem aktuellen Niveau. Gleichzeitig passen einzelne Häuser ihre Einschätzungen an das neue Umfeld an. So hat Stifel Nicolaus das Kursziel von 480 auf 450 US‑Dollar reduziert, das Votum aber auf „Buy“ belassen.

In Summe ergibt sich aus den gängigen Erhebungen eine Konsensbewertung auf „Hold“-Niveau. Das deutet darauf hin, dass die meisten Analysten zwar von einem intakten Geschäftsmodell und positiven KI-Impulsen ausgehen, kurzfristig aber keine klare Richtung nach oben oder unten ausrufen.

Fazit: Fundamentale Stärke, Bewertungsdisziplin bleibt

Unter dem Strich zeigt Adobe solide operative Dynamik mit zweistelligem Umsatzwachstum, steigenden Gewinnen und klarer Guidance für 2026. Gleichzeitig sorgt die Rotation unter institutionellen Investoren und die bereits anspruchsvolle Bewertung dafür, dass der Kurs trotz starkem 30‑Tage-Anstieg von mehr als 27 % unter seinem früheren Hoch bleibt. Entscheidend für die nächsten Monate wird sein, ob das Unternehmen seine KI-Offensive wie angekündigt in anhaltendes Gewinnwachstum auf dem prognostizierten EPS-Niveau von über 23 US‑Dollar übersetzen kann.

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