Adidas Aktie: Zu Unrecht abgestraft
Wenn der US-Gigant Nike hustet, bekommt die gesamte Sportartikelbranche eine Erkältung. Doch ist der jüngste Kursrutsch bei Adidas als Reaktion auf die schwachen Zahlen des amerikanischen Konkurrenten wirklich gerechtfertigt? Ein genauerer Blick auf die Geschäftsentwicklung offenbart eine Diskrepanz zwischen der Marktreaktion und den fundamentalen Fakten aus Herzogenaurach.
Die aktuelle Lage auf einen Blick:
* Auslöser: Nike schockte mit Umsatzeinbruch und schwacher Prognose.
* China-Divergenz: Während Nike dort 17 % verlor, wuchs Adidas zuletzt um 10 %.
* Kursreaktion: Die Adidas-Aktie wurde in Sippenhaft genommen und verlor am Freitag rund 1,8 %.
Fundamentale Unterschiede
Der Markt reagierte nervös auf die Warnung von Nike vor sinkenden Umsätzen, insbesondere aufgrund des schwächelnden China-Geschäfts. Diese Sorge wurde pauschal auf Adidas übertragen, obwohl die Daten eine andere Sprache sprechen. Während der US-Rivalen in China massiv an Boden verliert, konnte Adidas in der gleichen Region im jüngsten Quartalsbericht ein Umsatzplus von 10 Prozent vorweisen.
CEO Bjørn Gulden lieferte bereits Ende Oktober starke Zahlen: Mit einem Rekordumsatz von 6,63 Milliarden Euro und einer auf 11,1 Prozent verbesserten operativen Marge zeigt sich der DAX-Konzern operativ deutlich robuster als der Branchenprimus. Die Anhebung der Jahresprognose auf rund 2 Milliarden Euro operativen Gewinn unterstreicht diesen Trend.
Belastungsfaktoren bleiben bestehen
Trotz der relativen Stärke ist das Umfeld nicht frei von Risiken. CEO Gulden warnte zuletzt vor einem nervösen US-Einzelhandel, der durch vorsichtige Orderpolitik und hohe Rabatte geprägt ist. Hinzu kommen die US-Zölle, die das operative Ergebnis im Jahr 2025 voraussichtlich mit 120 Millionen Euro belasten werden. Durch Anpassungen in der Lieferkette konnte dieser Effekt zwar gegenüber ursprünglichen Befürchtungen abgemildert werden, er bleibt jedoch ein Bremsklotz.
Charttechnisch angeschlagen
Die operative Wende spiegelt sich noch nicht nachhaltig im Aktienkurs wider. Das Papier notiert aktuell bei 164,80 Euro und hat seit Jahresbeginn rund 30 Prozent an Wert eingebüßt. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 261,00 Euro, das im Februar erreicht wurde, ist beträchtlich.
Auch die technischen Indikatoren mahnen zur Vorsicht: Der Kurs verläuft derzeit unterhalb der wichtigen 200-Tage-Linie (187,16 Euro), was den langfristigen Abwärtstrend bestätigt. Erst eine nachhaltige Rückeroberung dieser Marke würde das charttechnische Bild deutlich aufhellen.
Strategischer Ausblick
Abseits der Tagesvolatilität positioniert sich Adidas für künftiges Wachstum. Die neue, langfristige Partnerschaft mit dem Deutschen Basketball Bund (DBB) ab 2026 und die Präsenz durch NBA-Stars wie Franz und Moritz Wagner sollen die Marke im Teamsport stärken. Mit der Fußball-WM 2026 steht zudem ein Großereignis vor der Tür, das historisch gesehen stets für spürbare Umsatzimpulse gesorgt hat. Ob diese fundamentalen Treiber ausreichen, um den Abwärtstrend im kommenden Jahr zu brechen, wird von der Konsumstimmung in den Schlüsselmärkten abhängen.
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