Die Aktionäre des Sportartikelherstellers haben ein schmerzhaftes Jahr hinter sich, und nun dämpft auch die Deutsche Bank die Erwartungen. Analyst Adam Cochrane strich das Kursziel massiv zusammen und reagiert damit auf trübere Aussichten im europäischen Einzelhandel. Doch trotz der deutlichen Korrektur hält das Institut an seiner Kaufempfehlung fest – eine Diskrepanz, die Fragen zur künftigen Bewertung aufwirft.

Hier sind die wichtigsten Fakten zur aktuellen Lage:

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  • Neues Kursziel Deutsche Bank: 230 Euro (zuvor 280 Euro)
  • Grund: Schwaches Wachstumsumfeld im europäischen Handel erwartet
  • Abweichende Meinung: RBC sieht fairen Wert nur bei 190 Euro
  • Kursentwicklung: -31,29 % seit Jahresanfang

Analyst sieht schwieriges Umfeld

In ihrer Analyse vom 10. Dezember kappte Deutsche Bank Research das Kursziel für Adidas von 280 auf 230 Euro. Analyst Adam Cochrane begründet diesen Schritt mit einem zunehmend schwierigen Marktumfeld. Für das Jahr 2026 prognostiziert er lediglich ein verhaltenes Wachstum für die gesamte Branche. Cochrane rät Investoren derzeit eher dazu, den Fokus auf Unternehmen zu legen, die von der Inflation profitieren, statt auf den breiten zyklischen Konsum zu setzen.

Dennoch bleibt die Einstufung auf "Buy". Der Grund liegt im rechnerischen Potenzial: Selbst mit dem reduzierten Ziel von 230 Euro impliziert die Analyse noch immer einen erheblichen Aufschlag zum gestrigen Schlusskurs von 162,15 Euro.

Uneinigkeit unter Experten

Nicht alle Marktbeobachter teilen diesen relativen Optimismus. Die kanadische RBC bestätigte zwar ihre Einstufung "Outperform", verortet das Kursziel mit 190 Euro jedoch deutlich tiefer. Analyst Piral Dadhania bekräftigte diese vorsichtigere Haltung erst in dieser Woche.

Das Chartbild spiegelt diese Unsicherheit wider. Mit einem Jahresverlust von über 31 Prozent gehört der Titel zu den Verlierern im DAX. Aktuell notiert die Aktie unter dem 50-Tage-Durchschnitt von 168,34 Euro, was den kurzfristigen Abwärtsdruck charttechnisch untermauert. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 261,00 Euro beträgt mittlerweile fast 38 Prozent.

Wichtiger juristischer Erfolg

Abseits der Bewertungsfragen konnte Adidas zuletzt einen wichtigen juristischen Sieg verbuchen. Ein US-Gericht wies Anfang Dezember eine Sammelklage von Investoren ab. Diese hatten dem Konzern vorgeworfen, Risiken der Partnerschaft mit Kanye West (Yeezy) verschleiert zu haben. Die Abweisung der Klage beseitigt ein erhebliches Haftungsrisiko aus der Bilanz.

Operativ versucht das Management unterdessen, die weggefallenen Yeezy-Umsätze durch neue Impulse im Lifestyle-Segment zu kompensieren, etwa durch frische Kooperationen im Dezember. Ob diese Marketingmaßnahmen ausreichen, um die prognostizierte Sektorschwäche 2026 auszugleichen, müssen die kommenden Quartale zeigen.

Belastbare Zahlen zur Wirksamkeit der neuen Strategie liefert das Unternehmen am 11. März 2026. Dann präsentiert Adidas die Bilanz für das vierte Quartal, die Aufschluss darüber geben wird, ob sich die operative Marge im schwierigen Umfeld stabilisieren kann.

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