Die Deutsche Bank streicht 50 Euro beim Kursziel – eine deutliche Ansage für den Sportartikelriesen aus Herzogenaurach. Während die operativen Zahlen eigentlich Rekorde brechen, trübt die Lage im wichtigen US-Markt die Stimmung massiv ein. Analysten bleiben zwar grundsätzlich optimistisch, doch die Diskrepanz zwischen globalem Wachstum und amerikanischen Sorgenfalten wächst.

Die aktuelle Lage im Überblick:
* Kursziel gesenkt: Deutsche Bank reduziert auf 230 Euro (zuvor 280 Euro).
* US-Schwäche: Umsatzrückgang von 5 Prozent in Nordamerika.
* Starke Basis: Operative Gewinnprognose auf rund 2,0 Mrd. Euro angehoben.

Marktvolatilität erzwingt Anpassung

Adam Cochrane, Analyst bei der Deutschen Bank, hält zwar an seiner Kaufempfehlung fest, reagiert aber auf die Realität an den Märkten. Die Reduzierung des Kursziels auf 230 Euro erfolgt vor dem Hintergrund eines volatilen Umfelds, das eine Neubewertung der Risiken notwendig macht. Auch RBC Capital verweist auf "ziemlich signifikante" Geschäftsveränderungen, bleibt aber ebenfalls bei einer positiven Grundeinschätzung. Die fundamentale Investmentthese sei intakt, doch der Gegenwind nimmt zu.

Das Problemkind Nordamerika

Während Adidas weltweit wächst, bereitet der US-Markt Kopfzerbrechen. "Nervöse" Einzelhändler bestellen weniger Ware vor, und der Umsatz gab im dritten Quartal währungsbereinigt um 5 Prozent nach. Das Hauptproblem ist der aggressive Preiskampf: Adidas muss gegen Konkurrenten bestehen, die ihre vollen Lager mit massiven Rabatten leeren. Ein Premium-Schuh zum Vollpreis konkurriert dort direkt mit Modellen, die 50 Prozent reduziert sind.

Zusätzlich belasten drohende Zölle der Trump-Administration das Sentiment. Allerdings gibt es hier leichte Entwarnung: Statt der befürchteten 200 Millionen Euro rechnet Adidas nun "nur" noch mit einer Ergebnisbelastung von rund 120 Millionen Euro.

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Preiserhöhungen und Rekordzahlen

Das Management um CEO Bjørn Gulden steuert aktiv gegen. Durch Preiserhöhungen bei Erfolgsmodellen wie dem "Samba" (von 90 auf 100 US-Dollar) und einer Verlagerung der Lieferketten weg von China für den US-Markt wird die Marge geschützt.

Dass die Marke grundsätzlich stark performt, zeigen die Zahlen von Ende Oktober: Mit einem Rekordumsatz von 6,63 Milliarden Euro und einem währungsbereinigten Wachstum von 12 Prozent konnte Adidas die operative Marge auf 11,1 Prozent steigern.

Der Aktienkurs spiegelt jedoch primär die Risiken wider. Mit aktuell rund 161 Euro notiert das Papier fast 38 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch vom Februar. Seit Jahresanfang haben Anleger einen Wertverlust von über 31 Prozent hinnehmen müssen.

Entscheidend für eine Bodenbildung wird sein, ob Adidas die Preiserhöhungen im preissensiblen US-Markt ohne weitere Volumeneinbußen durchsetzen kann. Gelingt die Stabilisierung in Nordamerika in den kommenden Quartalen, erscheint der aktuelle Abschlag zur operativen Leistung überzogen – scheitert sie, dürften auch die globalen Rekordumsätze den Kurs nicht nachhaltig stützen.

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