Xiaomi Aktie: Offensive auf zwei Fronten

Xiaomi dreht an mehreren Stellschrauben gleichzeitig: Der chinesische Tech-Konzern pumpt knapp 300 Millionen HKD in den eigenen Aktienrückkauf und bricht mit seiner Launch-Strategie im Premium-Segment. Das neue Kamera-Flaggschiff kommt zwei Monate früher als üblich – ein ungewöhnlich aggressiver Schritt.

Die wichtigsten Fakten:
- 7,2 Millionen B-Aktien für 293,6 Millionen HKD zurückgekauft
- Xiaomi 17 Ultra startet am 25. Dezember statt wie üblich im Februar
- Goldman Sachs sieht trotz Margendruck 25% Aufwärtspotenzial

Rückkaufprogramm signalisiert Bewertungs-Chance

Am 16. Dezember griff Xiaomi massiv am Markt zu. Das Unternehmen erwarb eigene Aktien zu Kursen zwischen 40,36 und 41,00 HKD – eine klare Positionierung der Konzernführung. Die Botschaft: Die eigene Aktie ist auf dem aktuellen Niveau attraktiv bewertet.

Solche Programme verdichten nicht nur den Gewinn pro Aktie, sondern demonstrieren auch operatives Selbstvertrauen. Mit dem investierten Volumen von knapp 300 Millionen HKD setzt das Management ein deutliches Zeichen an institutionelle Investoren.

Vorgezogener Ultra-Launch durchbricht Muster

Parallel beschleunigt Xiaomi seine Produktstrategie im Premium-Segment. Das Xiaomi 17 Ultra kommt bereits am 25. Dezember auf den chinesischen Markt – üblicherweise launcht der Konzern Ultra-Modelle erst im Februar.

Das Gerät soll mit dem ersten "Leica APO-zertifizierten Teleobjektiv" für Smartphones punkten. Branchenbeobachter werten den vorgezogenen Start als Versuch, noch im laufenden Quartal Marktanteile im hochmargigen Flaggschiff-Bereich zu sichern. Der Zeitpunkt kurz vor Jahresende könnte zudem das Weihnachtsgeschäft in China ankurbeln.

Goldman warnt vor Kostendruck

Die US-Investmentbank Goldman Sachs bleibt trotz Kaufempfehlung vorsichtig. Im November senkte sie ihr Kursziel von 56,50 auf 53,50 HKD. Grund sind steigende Kosten bei Speicherchips, die auf die Margen drücken könnten.

Dennoch: Gemessen am aktuellen Kurs von rund 41 HKD ergibt sich ein theoretisches Aufwärtspotenzial von über 25 Prozent. Die Analysten setzen darauf, dass die operative Stärke des Konzerns die Kostensteigerungen mittelfristig kompensieren kann.

Charttechnik: Marke bei 41,50 HKD entscheidend

Die Kombination aus Rückkaufprogramm und Produktoffensive stützt den Titel kurzfristig. Technisch wird es nun darauf ankommen, ob die Aktie die Marke von 41,50 HKD nachhaltig überwinden kann. Ein Ausbruch würde den kurzfristigen Aufwärtstrend bestätigen und Raum bis zur psychologisch wichtigen 45-HKD-Schwelle schaffen.