Wolfspeed Aktie: Vorsichtige Alarmbereitschaft?
Wolfspeed navigiert nur drei Monate nach dem Verlassen des Insolvenzverfahrens weiterhin durch unruhiges Fahrwasser. Während eine unerwartet hohe Steuerrückzahlung die Bilanz stabilisiert, sorgen schwache operative Prognosen für anhaltende Skepsis am Markt. Kann der Halbleiterspezialisten die gewonnene Zeit nutzen, um die Profitabilität zu erreichen?
Liquiditätsschub durch Steuergelder
Die wichtigste Nachricht für die finanzielle Stabilität erreichte das Unternehmen Anfang Dezember: Der US-Fiskus gewährte eine Steuerrückzahlung in Höhe von 698,6 Millionen US-Dollar im Rahmen des "Advanced Manufacturing Investment Credit". Diese Kapitalspritze erhöht die verfügbare Liquidität auf rund 1,5 Milliarden US-Dollar.
Finanzvorstand Gregor Van Issum bezeichnete den Zufluss als entscheidend für die finanzielle Agilität des Unternehmens. Ein Teil der Mittel wird sofort zur Schuldentilgung eingesetzt: Rund 192,2 Millionen US-Dollar fließen laut Vereinbarung mit den Kreditgebern in den Abbau bestehender Verbindlichkeiten. Dieser Schritt verschafft Wolfspeed die nötige Luft, um die laufende Restrukturierung voranzutreiben.
Operative Lichtblicke und Schatten
Trotz der verbesserten Bilanzsituation bleibt das operative Geschäft herausfordernd. Zwar konnte Wolfspeed am 9. Dezember eine strategische Partnerschaft mit Toyota verkünden – die Siliziumkarbid-Technologie des Unternehmens wird künftig in den Onboard-Ladegeräten der Japaner verbaut –, doch die kurzfristigen Zahlen enttäuschten.
Die Umsatzprognose für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2026 liegt mit 150 bis 190 Millionen US-Dollar deutlich unter den Analystenschätzungen von 232 Millionen US-Dollar. Zudem verzeichnete das Unternehmen im letzten Geschäftsjahr einen massiven Barmittelverbrauch von fast 2 Milliarden US-Dollar bei weiterhin negativen Margen. Das Management verwies auf eine anhaltende Marktschwäche, insbesondere im Automobilsektor, die voraussichtlich das gesamte Geschäftsjahr 2026 belasten wird.
Vertrauensbeweis und Marktskepsis
Auf der Jahreshauptversammlung am 17. Dezember sprachen die Aktionäre dem Management dennoch ihr Vertrauen aus. Alle Vorstandsmitglieder wurden bestätigt und ein neues Vergütungssystem verabschiedet, das Boni eng an Umsatzwachstum und den Aktienkurs koppelt. Dies soll die Interessen der Führungsebene stärker mit denen der Anteilseigner in Einklang bringen.
Der Markt bleibt jedoch vorsichtig. Die Aktie handelt derzeit rund 40 Prozent unter ihren Höchstständen nach der Restrukturierung. Mit einer Short-Quote von etwa 28 Prozent wetten weiterhin viele Marktteilnehmer auf fallende Kurse. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,8 liegt deutlich unter dem Branchendurchschnitt von 5,4, was das hohe Ausführungsrisiko widerspiegelt.
Entscheidend für die weitere Kursentwicklung wird der 28. Januar 2026 sein. An diesem Datum legt Wolfspeed die nächsten Quartalszahlen vor, die zeigen müssen, ob die strategischen Maßnahmen und die Toyota-Partnerschaft erste Früchte tragen.
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