Wolfspeed Aktie: Rückzug unabdingbar?

Der Halbleiter-Spezialist Wolfspeed erlebt derzeit einen dramatischen Kurssturz. Die Aktie sackte im Handelsverlauf um über 12% ab - ein Einbruch, der die ohnehin schon angeschlagenen Papiere des Unternehmens weiter unter Druck setzt. Der Ausverkauf erfolgte im Rahmen einer breiteren Schwäche bei Elektrofahrzeug- und Halbleiterwerten, ohne dass spezifische Unternehmensnachrichten den Absturz auslösten.

Dramatische Kehrtwende nach Insolvenz-Exit

Die aktuelle Talfahrt folgt auf eine Phase extremer Volatilität. Erst Ende September 2025 verließ Wolfspeed das Chapter-11-Verfahren - zunächst mit einem spektakulären, aber kurzlebigen Kurssprung der neuen Aktien. Die erfolgreiche Sanierung reduzierte die erdrückende Schuldenlast um rund 70% und sollte das Fundament des Unternehmens stabilisieren.

Altaktionäre zahlen den brutalen Preis

Die Finanzreorganisation forderte jedoch einen hohen Tribut von den bisherigen Investoren. Der Insolvenz-Exit brachte die vollständige Löschung aller alten Stammaktien mit sich - eine massive Verwässerung für bestehende Aktionäre.

Die harten Fakten:
* Aktionäre erhielten nur einen winzigen Bruchteil der neuen Anteile
* Das Umtauschverhältnis lag bei etwa 1 neue Aktie für 120 alte Papiere
* Gläubiger bekamen den Großteil der neuen Aktien im Rahmen der Schuldenbereinigung

Die alten Papiere werden voraussichtlich am 10. Oktober 2025 endgültig von der Börse genommen.

Wall Street urteilt vernichtend

Zusätzlich zur schwierigen Marktlage fällt das Analystenvotum für Wolfspeed düster aus. Der Durchschnitt der Bankenhäuser lautet aktuell "Reduce" - eine klare Verkaufsempfehlung. Das Konsens-Kursziel für die nächsten zwölf Monate liegt bei nur 9,80 Dollar und signalisiert erhebliches Abwärtspotenzial vom aktuellen Niveau.

Diese Einschätzung spiegelt die anhaltenden Sorgen über die Finanzlage und Rentabilitätsprobleme des Konzerns wider - trotz des Schuldenabbaus. Der Markt wiegt nun die Realität der drastischen Aktionärsverwässerung und branchenweiten Gegenwinds gegen die anfängliche Euphorie über das Überleben des Unternehmens ab.