Cyberkriminelle setzen jetzt künstliche Intelligenz ein, um WhatsApp-Nutzer zu betrügen. Mit geklonten Stimmen und raffinierten Phishing-Angriffen verursachen sie Millionenschäden. Die Polizei warnt vor einer neuen Dimension des Online-Betrugs.

Täglich verarbeitet WhatsApp über 150 Milliarden Nachrichten – ein Eldorado für Kriminelle. In den letzten Wochen häufen sich Berichte über Betrugsfälle, die eine neue Qualität erreicht haben. KI-Technologie macht die Angriffe so überzeugend, dass selbst misstrauische Nutzer darauf hereinfallen.

Die Bedrohungslage hat sich dramatisch verschärft. Experten sprechen von einem neuen Level digitaler Kriminalität.

Voice-Cloning: Wenn die "Tochter" um Hilfe schreit

Die perfideste neue Methode nutzt Voice Cloning. Kriminelle kopieren Stimmen von Familienmitgliedern mit KI-Software. Wenige Sekunden Audiomaterial aus TikTok- oder Instagram-Videos genügen bereits.

Die Täter rufen dann an oder senden Sprachnachrichten. Das vermeintliche Kind oder Enkelkind befindet sich in einer Notlage – nach einem schweren Unfall, in Polizeigewahrsam oder im Krankenhaus. Unter emotionalem Druck überweisen die Opfer hohe Summen für angebliche Kautionen.

Die sächsische Polizei bestätigte bereits zahlreiche Fälle. Der Rat der Experten: Rufen Sie bei solchen Nachrichten immer die bekannte, alte Nummer des Familienmitglieds zurück.

Phishing-Attacken werden raffinierter

Betrüger versenden Nachrichten, die scheinbar von WhatsApp oder bekannten Unternehmen stammen. Die enthaltenen Links führen auf gefälschte Webseiten, wo Nutzer Passwörter oder Bankdaten eingeben sollen.

Besonders raffiniert: Nachrichten fordern zur Hinzufügung eines neuen Geräts auf. Das verschafft Tätern vollen Account-Zugriff.

Parallel boomen gefälschte Jobangebote. Angebliche Personalvermittler locken mit hohen Gehältern. Für die Stelle sollen Opfer jedoch Vorab-Gebühren für Schulungsmaterial überweisen – Geld, das sie nie wiedersehen.

Gruppen-Betrug: Die Krypto-Falle

Eine wachsende Gefahr sind betrügerische WhatsApp-Gruppen für Geldanlagen. Nutzer werden unaufgefordert hinzugefügt, wo eine professionelle Atmosphäre inszeniert wird.

Zunächst werden harmlose Finanztipps ausgetauscht. Schnell werden Mitglieder zu vermeintlich exklusiven Krypto-Investments überredet. Die Täter nutzen Gruppendynamik und gefälschte Erfolgsgeschichten für psychologischen Druck.

Die Verbraucherzentrale warnt eindringlich: Investieren Sie niemals Geld basierend auf Ratschlägen aus unseriösen Gruppen.

Warum WhatsApp das perfekte Jagdrevier ist

Mit über 3,1 Milliarden Nutzern weltweit bietet WhatsApp eine riesige Angriffsfläche. Der Messenger wird als privater und vertrauenswürdiger Kanal wahrgenommen – was Menschen anfälliger für Manipulation macht.

KI-Technologien senken die Hürde für überzeugende Fälschungen dramatisch. Gleichzeitig agieren Täter oft aus dem Ausland, was Strafverfolgung erschwert.

Meta reagiert mit neuen Sicherheitsfunktionen, wie Warnhinweisen bei Bildschirmfreigaben. Experten betonen jedoch: Die wirksamste Verteidigung bleibt das kritische Misstrauen der Nutzer selbst.
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So schützen Sie sich vor den neuen Betrugsmaschen

  • Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren – schützt den Account mit persönlicher PIN
  • Niemals Verifizierungscodes teilen – der 6-stellige WhatsApp-Code gehört nur Ihnen
  • Misstrauen bei unbekannten Nummern – besonders bei Geld-Forderungen
  • Identität über anderen Kanal prüfen – bei verdächtigen Nachrichten die bekannte Nummer anrufen
  • Keine sensiblen Daten versenden – niemals Ausweise, Bankdaten oder Passwörter per WhatsApp

Wer Opfer wurde: Kontakt sofort blockieren, Vorfall bei WhatsApp melden und Anzeige erstatten. Die Zukunft bringt noch ausgefeiltere KI-Angriffe – möglicherweise mit manipulierten Videos. Nur wachsame Nutzer können die digitale Verbrechenswelle stoppen.