Vulcan Energy vollzieht den entscheidenden Schritt vom Entwickler zum Produzenten. In Landau startete das Unternehmen offiziell den Bau seiner kombinierten Geothermie- und Lithiumanlage, dem Herzstück des „Lionheart“-Projekts. Während die Finanzierung über 2,2 Milliarden Euro nun steht, leiden Anleger jedoch noch unter den Nachwehen der jüngsten Kapitalmaßnahme, die den Kurs massiv unter Druck gesetzt hat.

Vom Plan zur Realität

Der offizielle Spatenstich in Rheinland-Pfalz markiert das Ende einer monatelangen Zitterpartie um die Finanzierung. Ministerpräsident Alexander Schweitzer bezeichnete die Anlage vor Ort als „Meilenstein für die Energiewende“. Das Ziel ist ambitioniert: Vulcan will Lithium aus Thermalwasser im Oberrheingraben extrahieren und gleichzeitig erneuerbare Energie gewinnen.

Doch der Weg dorthin war für Altaktionäre teuer erkauft. Um die finale Investitionsentscheidung (FID) zu ermöglichen, schnürte das Unternehmen ein Finanzierungspaket aus Schulden, staatlichen Zuschüssen und Eigenkapital. Genau dieser letzte Punkt sorgte zuletzt für Unruhe im Orderbuch.

Der Preis der Finanzierung

Die Kapitalbeschaffung erklärt die schwache Performance der Aktie in den letzten Wochen – allein auf 30-Tages-Sicht steht ein Minus von rund 37 Prozent zu Buche. Um die benötigten Mittel zu sichern, platzierte Vulcan Aktien im Wert von 398 Millionen Euro bei institutionellen Investoren.

Der Haken dabei: Die neuen Anteile wurden mit einem Abschlag von fast 35 Prozent zum damaligen Schlusskurs ausgegeben. Diese Verwässerung löste den jüngsten Abverkauf aus, von dem sich der Kurs bei aktuell 2,30 Euro noch nicht erholt hat. Das Paket setzt sich insgesamt wie folgt zusammen:
* 1,185 Mrd. Euro Fremdkapital von Banken
* 250 Mio. Euro von der Europäischen Investitionsbank (EIB)
* 204 Mio. Euro an staatlichen Fördergeldern
* Eigenkapital durch die genannte Platzierung und strategische Investoren

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Ambitionierte Ziele bis 2028

Mit dem Geld in der Tasche verlagert sich der Fokus nun auf die Umsetzung. Bis Mitte 2028 soll die Anlage in Landau voll betriebsbereit sein. Der Plan sieht eine Jahresproduktion von 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid vor – genug für etwa 500.000 Elektrofahrzeuge. Zudem soll die Anlage jährlich 275 GWh Strom und 560 GWh Wärme liefern.

Für Europa ist das Projekt von strategischer Bedeutung, da es derzeit keine lokale Versorgung mit batteriefähigem Lithiumhydroxid gibt. Vulcan strebt an, bis 2030 etwa 12 Prozent des europäischen Bedarfs zu decken. Mitgründer Horst Kreuter sieht Landau dabei nur als den ersten Schritt einer breiteren Expansion im Oberrheingraben.

Fokus auf Exekution

Nach Sicherung der Finanzierung ändert sich das Risikoprofil für Anleger grundlegend. Die Frage ist nicht mehr, ob das Projekt bezahlt werden kann, sondern ob das Management in der Lage ist, den Bau im Zeit- und Kostenrahmen zu realisieren. Nach der starken Kurskorrektur seit dem 52-Wochen-Hoch werden die kommenden Quartalsberichte zeigen müssen, ob der Baufortschritt das Vertrauen des Marktes zurückgewinnen kann.

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