Die Volkswagen-Aktie legte im XETRA-Handel um 0,61 Prozent auf 106,95 Euro zu – eine Erholung, die angesichts der aktuellen Nachrichtenlage überrascht. Denn die Probleme stapeln sich: Vor dem Werk in Osnabrück demonstrierten Hunderte Beschäftigte für eine Zukunftsperspektive, in den USA musste VW wegen Brandgefahr Elektroautos zurückrufen, und Tesla sackt in Europa ab. Was bedeutet das für den Wolfsburger Konzern?

Osnabrück ohne Plan – Belegschaft rebelliert

Ein Jahr nach den Zusagen der Konzernspitze herrscht am Standort Osnabrück weiterhin Ungewissheit. "Kein Nachfolgemodell, keinen Investitionsplan, keine Perspektive", kritisierte IG-Metall-Chef Thorsten Gröger am gestrigen Abend vor versammelter Belegschaft. Die rund 2.300 Mitarbeiter wissen nicht, wie es nach 2027 weitergeht – dann endet die verlängerte Cabrio-Produktion.

Die Gewerkschaft und VW hatten sich im Jahr 2024 nach zähen Verhandlungen auf ein Sanierungsprogramm geeinigt. Für die Zeit nach Mitte 2027 sollten Optionen für eine andere Verwendung des Standorts geprüft werden. Passiert ist bisher: nichts Konkretes. Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter forderte VW auf, endlich Verantwortung zu übernehmen. "Die anhaltende Ungewissheit belastet die Menschen zutiefst", so die CDU-Politikerin.

ID.4-Rückruf: Brandgefahr bei E-Modell

Während VW in Europa versucht, im E-Auto-Geschäft Boden gutzumachen, muss der Konzern in den USA einen Rückschlag verkraften. 311 Exemplare des Elektro-SUV ID.4 der Modelljahrgänge 2023 und 2024 werden wegen erhöhter Brandgefahr zurückgerufen. Der Grund: falsch ausgerichtete Elektroden in einzelnen Batteriezellen.

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Seit Anfang 2024 waren in den USA vereinzelt parkende oder ladende ID.4 in Brand geraten. VW hat inzwischen einen Zusammenhang zwischen den Fällen hergestellt. Ein Image-Problem zur Unzeit – gerade jetzt, wo der Konzern seine E-Offensive vorantreiben will.

Tesla-Absturz als Chance für VW?

Pikant wird es beim Blick auf die Konkurrenz: Tesla brach im Oktober in Europa um 48,5 Prozent ein und verkaufte nur noch 6.964 Fahrzeuge. Der Marktanteil schrumpfte auf magere 0,6 Prozent. VW hingegen setzte im gleichen Zeitraum mehr als dreimal so viele E-Fahrzeuge ab wie der US-Rivale. Auch BYD aus China überholte Tesla mit über 17.000 verkauften Einheiten deutlich.

Die Schwäche von Tesla könnte VW in die Karten spielen – vorausgesetzt, die Qualitätsprobleme beim ID.4 bleiben Einzelfälle. Der europäische E-Fahrzeugmarkt wuchs im betrachteten Zeitraum um 26 Prozent. Wer hier nicht liefert, verliert Marktanteile. Die Bundesregierung plant zudem ab dem 1. Januar 2026 eine neue Kaufprämie für E-Autos, die je nach Haushaltseinkommen zwischen 3.000 und 4.000 Euro liegen soll. Das dürfte die Nachfrage weiter ankurbeln.

Substanzwerte im Comeback-Modus?

Nach einem Jahr, in dem KI-Aktien die Börsen dominierten, könnte 2026 das Comeback-Jahr für unterbewertete Substanzwerte werden. Zykliker, Industrie und klassische Konsumwerte wie VW verharrten trotz solider Fundamentaldaten in Abwärtstrends. Viele dieser Branchen handeln historisch niedrig bewertet, während das Sentiment sich von den Tech-Highflyern löst. Der Markt rotiert – und VW könnte davon profitieren, wenn der Konzern seine hausgemachten Probleme in den Griff bekommt.

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