Justiz-Glück trifft auf harten Sparkurs – der Wolfsburger Autokonzern Volkswagen durchlebt turbulente Tage. Während ein Formfehler dem Unternehmen eine Millionenstrafe erspart, drücken gleich mehrere operative Baustellen auf die Aktie. Bleibt der Turnaround-Plan von CEO Oliver Blume auf der Strecke?

Bußgeld entgangen – aber neue Recycling-Klage

Ein administrativer Fehler bescherte Volkswagen eine unerwartete Finanzspritze: Das geplante Bußgeld von 4,3 Millionen Euro wegen Datenschutzverstößen fiel wegen einer fehlenden Unterschrift der Behörden ins Wasser. Doch die Erleichterung währte nur kurz:

  • In Spanien drohen nun Sanktionen wegen Verstößen gegen Recycling-Vorschriften
  • Katalanische Behörden werfen jahrelange vorsätzliche Verstöße vor
  • Volkswagen legt wie andere betroffene Hersteller Rechtsmittel ein

Radikaler Sparkurs: 20.000 Jobs sollen wegfallen

Während die juristischen Auseinandersetzungen weitergehen, treibt der Konzern seine drastischen Sparpläne voran. Bis Ende des Jahrzehnts sollen rund 20.000 Mitarbeiter das Unternehmen freiwillig verlassen – nur die erste Stufe eines umfassenderen Stellenabbaus:

  • Geplant sind insgesamt bis zu 35.000 Stellenstreichungen in Deutschland
  • Ziel: Senkung der Produktionskapazität und Kostensenkung
  • Treiber: Schwache Europa-Nachfrage und chinesischer Wettbewerbsdruck

"Wir stehen vor massiven externen Risiken und internen Herausforderungen", betonte CEO Blume. Finanzchef Powels nannte exzessive Investitionen und magere E-Auto-Renditen als Kernprobleme.

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Technische Probleme beim Flaggschiff ID.4

Doch nicht nur Personal- und Kostenthemen belasten den Konzern:

  • Beim wichtigen Elektromodell ID.4 gibt es Berichte über Ladeleistungsprobleme nach Akkuwechseln
  • Die Gläserne Manufaktur Dresden könnte ab 2026 zum Forschungscampus werden
  • Verhandlungen mit der TU Dresden laufen

Fazit: Langer Weg zur Erholung

Die Volkswagen-Aktie zeigt sich an diesem Montag mit +1,04% auf 89,80 Euro leicht erholt – doch die langfristige Perspektive bleibt trübe: Seit dem 52-Wochen-Hoch bei 109,95 Euro fehlen noch satte 18%.

Kann der massive Sparkurs den Abwärtstrend stoppen? Die Mischung aus rechtlichen Unsicherheiten, technischen Problemen und strukturellen Herausforderungen deutet darauf hin, dass Anleger weiter Geduld brauchen werden. Der Turnaround dürfte kein Sprint, sondern ein Marathon werden.

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