Wer im Jahr 2025 auf Voestalpine setzte, kann auf eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte blicken: Der Stahlkonzern hat seinen Börsenwert seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt. Doch ausgerechnet am vorläufigen Höhepunkt dieser Rallye mehren sich die skeptischen Stimmen. Während der Chart steil nach oben zeigt, decken Analysten und fundamentale Daten eine wachsende Kluft zur operativen Realität auf.

Hier sind die Fakten der aktuellen Lage:

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  • Massive Performance: Seit Jahresanfang (YTD) legte der Kurs um 103,85 % zu.
  • Aktuelle Bewertung: Mit 37,08 Euro notiert die Aktie nur noch rund 5 % unter ihrem 52-Wochen-Hoch.
  • Analysten-Reaktion: Die Erste Group stufte das Rating trotz höherem Kursziel auf "Hold" herab.
  • Operative Basis: Während die Bahntechnik boomt, schwächelt das Automobilgeschäft weiterhin.

Analysten treten auf die Bremse

Die Diskrepanz zwischen Kursentwicklung und Bewertung wird durch die jüngste Einschätzung der Erste Group deutlich. Zwar hoben die Experten das Kursziel von 26,50 Euro auf 39,50 Euro an, strichen jedoch gleichzeitig die Kaufempfehlung. Das neue Votum lautet "Hold".

Die Logik dahinter ist simpel: Die positiven Entwicklungen und die Hoffnung auf eine konjunkturelle Erholung sind im aktuellen Kurs von 37,08 Euro bereits weitgehend eingepreist. Das Aufwärtspotenzial erscheint nach dem rasanten Anstieg begrenzt. Zwar sieht die UBS mit einem Ziel von 43 Euro noch etwas mehr Luft und verweist auf EU-Schutzmaßnahmen für den Stahlsektor, doch der Konsens deutet auf eine Atempause hin.

Fundamentale Lücke

Ein Blick in die Bilanz offenbart, dass die Kursexplosion der operativen Entwicklung teilweise vorauseilt. Die Eigenkapitalrendite (ROE) liegt mit 2,6 % deutlich unter dem Branchendurchschnitt von 8,6 %. Dies signalisiert, dass das reinvestierte Kapital aktuell keine ausreichenden Erträge abwirft.

Zudem ist der Gewinn über einen Fünfjahreszeitraum um 12 % rückläufig. Auch das Halbjahresergebnis 2025/26 zeigt ein gemischtes Bild: Der Umsatz sank um 5,6 % auf 7,6 Milliarden Euro. Dass das EBIT dennoch leicht um 2 % auf 345 Millionen Euro stieg, ist vor allem Kostensenkungen zu verdanken, nicht neuem Wachstum.

Lichtblick Bahnsysteme, Sorgenkind Auto

Operativ zeigt sich der Konzern gespalten. Die Sparte "Railway Systems" fungiert als verlässlicher Ertragsbringer. Großprojekte wie die Koralmbahn, für die Voestalpine 290 Kilometer Spezialschienen und hunderte Weichen lieferte, unterstreichen die Weltmarktführerschaft in diesem Nischensegment. Auch die Bereiche Aerospace und Lagertechnik verzeichnen eine solide Nachfrage.

Demgegenüber steht die anhaltende Schwäche in der Automobilzulieferung, besonders in Europa. Hier reagiert das Management mit harter Restrukturierung. An deutschen Standorten laufen Reorganisationsmaßnahmen, und die Mitarbeiterzahl im Konzern sank – auch bedingt durch Verkäufe – um über 4 % auf rund 49.600.

Solide Finanzbasis begrenzt Risiko

Trotz der Bewertungsbedenken verfügt Voestalpine über ein Sicherheitsnetz. Die Gearing-Ratio (Verschuldungsgrad) fiel auf 19,5 %, den niedrigsten Stand seit fast zwei Jahrzehnten. Zudem bestätigte der Vorstand die Jahresprognose mit einem erwarteten EBITDA zwischen 1,4 und 1,55 Milliarden Euro. Diese stabile Finanzlage dürfte den Kurs auch bei einer möglichen Konsolidierung stützen, solange die Marke von 35 Euro hält. Für neue Höchststände bedarf es jedoch einer spürbaren Belebung im zyklischen Automobilsektor.

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