Ein kräftiges Analysten-Upgrade, ein frisches 52-Wochen-Hoch und ein Umbau im Top-Management: UBS liefert in dieser Woche gleich mehrere Impulse. Im Zentrum steht die Frage, wie stark die Bank von Wachstumsfantasie und möglichen Erleichterungen bei Kapitalregeln profitieren kann – trotz eines prominenten Abgangs im Technologiebereich.

Bank of America wird deutlich optimistischer

Am Dienstag hat Bank of America ihre Einschätzung für die UBS-Aktie grundlegend überarbeitet. Das Haus hob das Rating von „Neutral“ auf „Buy“ an und setzte das Kursziel von 44,00 auf 60,30 US‑Dollar herauf. Gegenüber dem Schlusskurs vor der Studie entspricht das einem Aufwärtspotenzial von rund 41 %.

Die Begründung ist klar wachstumsgetrieben:
Bank of America traut UBS zwischen 2025 und 2028 ein Gewinnwachstum je Aktie von etwa 30 % zu – und sieht damit das schnellste Wachstumstempo im globalen Bankenvergleich. Entsprechend wurde die Aktie:

  • in die „Europe 1“-Liste der wichtigsten Investmentideen aufgenommen
  • unter die 25 bevorzugten Titel für das Jahr 2026 gereiht

Ein zentraler Hebel aus Sicht der Analysten sind mögliche Entlastungen bei den Schweizer Kapitalanforderungen. Ein Parlamentsausschuss hat sich für ein „Level Playing Field“ mit internationalen Wettbewerbern ausgesprochen und vor zu strengen Vorgaben gewarnt. Bank of America schätzt, dass neue, weniger strikte Regeln den Kapitalbedarf der Bank von rund 26 auf etwa 10,8 Milliarden US‑Dollar sinken lassen könnten.

Kurs auf Rekordniveau

Die positive Analystenstimme schlug rasch auf den Kurs durch. Am Mittwoch markierte die UBS-Aktie an der Heimatbörse mit 38,30 € ein neues 52‑Wochen-Hoch. Damit notiert der Titel aktuell exakt auf diesem Rekordstand und liegt rund 45 % über dem Tief der vergangenen zwölf Monate.

Auch im kurzfristigen Bild zeigt sich deutliche Dynamik:

  • 7‑Tage-Performance: +5,48 %
  • 30‑Tage-Performance: +16,91 %
  • Abstand zum 50‑Tage-Durchschnitt (33,84 €): rund +13 %

Mit einem RSI von 63,7 ist die Aktie zwar nicht extrem überkauft, bewegt sich aber im oberen Neutralbereich – ein Hinweis auf einen bereits kräftigen Lauf.

Der aktuelle Analystenkonsens ist nach dem Schritt von Bank of America klar positiv strukturiert:

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  • 1x „Strong Buy“
  • 6x „Buy“
  • 4x „Hold“
  • 1x „Sell“

Im Durchschnitt ergibt sich damit ein „Moderate Buy“ mit einem Konsens-Kursziel von 60,30 US‑Dollar.

Managementwechsel im Technologiebereich

Parallel zur Kursstärke hat UBS einen Wechsel in der Konzernleitung angekündigt. Mike Dargan, bisher Group Chief Operations and Technology Officer, wird das Unternehmen Ende Dezember 2025 verlassen, um eine externe Aufgabe zu übernehmen. Die Mitteilung erfolgte am Sonntagabend in einer Ad-hoc-News nach Artikel 53 der SIX-Regeln.

Zum Jahreswechsel greift eine Neuordnung der Technologie- und Operationsstruktur:

  • Die Funktion Group Technology berichtet ab 1. Januar 2026 an Beatriz Martin, die dann als Group Chief Operating Officer startet.
  • Chris Gelvin übernimmt interimistisch die Rolle des Head Group Technology zusätzlich zu seiner Position als COO Group Technology.

CEO Sergio P. Ermotti betonte Dargans Rolle beim Aufbau der Technologie als Treiber für Wachstum und Stabilität sowie beim Vorantreiben von KI- und Digitalisierungsinitiativen. Die Bündelung von Group Technology und Group COO soll laut UBS einen durchgängigen End-to-End-Betrieb sicherstellen, Technologie- und KI-Projekte priorisieren und den verbleibenden Integrationsprozess nach der Credit-Suisse-Übernahme abschließend unterstützen.

Fundamentale Basis und Bewertung

Die aktuelle Bewertung der Aktie wird von soliden Fundamentaldaten gestützt. UBS bringt es auf eine Marktkapitalisierung von rund 143,7 Milliarden US‑Dollar. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei 20,19, die PEG-Ratio bei 0,69 – ein Niveau, das im Kontext der erwarteten Gewinnzuwächse moderat wirkt. Mit einem Beta von 1,13 schwankt der Titel etwas stärker als der Gesamtmarkt.

Die zuletzt gemeldeten Quartalszahlen untermauern das Wachstumsnarrativ:
Im dritten Quartal 2025 lag der Gewinn je Aktie mit 0,76 US‑Dollar deutlich über den erwarteten 0,48 US‑Dollar. Der Umsatz erreichte 12,76 Milliarden US‑Dollar und übertraf damit die Prognose von 9,68 Milliarden US‑Dollar klar.

Die Aktie hat ihren Aufwärtstrend zudem im Umfeld einer breiteren Erholung von Finanzwerten aufgebaut. UBS profitiert weiterhin von der Integration der 2023 übernommenen Credit Suisse; laut früheren Berichten haben sich die Papiere seit dieser Übernahme mehr als verdoppelt.

Ein weiterer struktureller Faktor bleibt die Diskussion um die Schweizer Kapitalregeln. Ein aktueller Kompromissvorschlag aus dem Parlament sieht vor, dass UBS bis zu 50 % der Anforderungen für ausländische Tochtergesellschaften mit Additional Tier 1 (AT1)-Papieren statt ausschließlich hartem Kernkapital (CET1) erfüllen kann. Das würde den Spielraum beim Kapitalmanagement spürbar erweitern.

Ausblick: Kapitalregeln als nächster Katalysator

Für das Gesamtjahr 2025 rechnen Analysten mit einem Gewinn je Aktie von 2,66 US‑Dollar, für 2026 werden 2,94 US‑Dollar erwartet – ein Plus von rund 11 %. Die nächsten Quartalszahlen zum vierten Quartal 2025 sollen zusätzliche Hinweise liefern, ob UBS den eingeschlagenen Wachstumspfad bestätigt.

Besonderes Gewicht dürfte allerdings der Entscheidung über die endgültigen Schweizer Kapitalregeln zukommen, die im Mai 2026 erwartet wird. Fällt diese im Sinne eines „Level Playing Field“ aus, könnte das die von Bank of America skizzierten Entlastungseffekte untermauern und den aktuellen Bewertungsansatz stützen. In Kombination mit den Fortschritten bei der Integration der Credit Suisse und der Neuaufstellung im Technologiebereich bleibt die UBS-Aktie damit eng an strukturelle Weichenstellungen im kommenden Jahr gekoppelt.

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