TSMC Aktie: Vorteilhaft positioniert!
Ein starkes Erdbeben in Taiwan trifft den wichtigsten Chip-Produzenten der Welt – ausgerechnet in einer Phase, in der TSMC ohnehin an der Kapazitätsgrenze arbeitet. Während der Konzern seine Vorreiterrolle bei KI-Chips und der nächsten Technologiegeneration ausbaut, stellt sich eine zentrale Frage: Wie verwundbar ist das Geschäftsmodell gegenüber Naturgefahren und Kapazitätsengpässen?
Erdbeben trifft Hsinchu – Systeme halten stand
Am späten Samstagabend (Ortszeit) erschütterte ein Beben der Stärke 7,0 die Region vor der Küste von Yilan. Die Erschütterungen waren in ganz Taiwan deutlich zu spüren und sorgten auch beim Halbleitergiganten für unmittelbare operative Eingriffe.
TSMC aktivierte umgehend seine Notfallpläne im Hsinchu Science Park, dem wichtigsten Fertigungsstandort des Konzerns. Nach Unternehmensangaben überschritten nur wenige Anlagen die definierten Grenzwerte und wurden vorsorglich evakuiert. Mitarbeitende wurden aus den betroffenen Fabs abgezogen, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Die ersten Bewertungen fallen jedoch beruhigend aus:
- Sicherheitssysteme haben wie vorgesehen funktioniert
- Mitarbeitende kehren schrittweise an die Produktionslinien zurück
- Es wurden weder größere Gebäudeschäden noch Einstürze gemeldet; in der Region Yilan waren vor allem Stromausfälle mit rund 3.000 betroffenen Haushalten zu verzeichnen
Anleger blicken nun darauf, ob es zu merklichen Störungen in den ohnehin angespannten Lieferketten kommt. Historisch zeigte sich TSMC jedoch wiederholt robust gegenüber Erdbebenereignissen, was für eine schnelle Normalisierung spricht.
2nm-Generation: Engpässe bei Schlüsseltechnologie möglich
Parallel zum akuten Naturereignis rückt die technologische Roadmap stärker in den Mittelpunkt. Analysen der Plattform Smartkarma warnen vor einem weniger sichtbaren, aber potenziell bedeutenden Risiko: möglichen Kapazitätsengpässen bei der kommenden 2-Nanometer-Generation.
Diese Technologie ist für wichtige Kunden wie Apple strategisch entscheidend. Apple plant, 2nm-Chips ab Ende 2026 in künftigen Mobilgeräten einzusetzen. Engpässe in dieser Knoten-Technologie könnten somit direkte Folgen für Produktlaunches und Zeitpläne großer Endkunden haben.
Die Bedeutung des 2nm-Sprungs ist enorm:
- Der neue Fertigungsknoten soll den Stromverbrauch um rund 25–30 % gegenüber heutigen 3nm-Chips senken
- Die Rechenleistung soll dabei gehalten werden
Gerade für den rasant wachsenden KI-Infrastrukturmarkt ist dieser Effizienzsprung zentral. Betreiber von Rechenzentren kämpfen zunehmend mit explodierenden Energiekosten – jeder Prozentpunkt weniger Verbrauch wirkt sich direkt auf die Betriebskosten und die Skalierbarkeit großer KI-Cluster aus.
Bewertung, Wachstum und Kursentwicklung
Trotz Erdbebenrisiken und möglicher 2nm-Engpässe bleibt die fundamentale Ausgangslage stark. Die Aktie hat in diesem Jahr kräftig zugelegt und am Freitag bei 302,84 US-Dollar auf einem neuen 52‑Wochen-Hoch geschlossen. Seit Jahresbeginn ergibt sich damit ein Anstieg von gut 54 %, getrieben von der extrem hohen Nachfrage nach KI-Chips, die CEO C.C. Wei als „wahnsinnig“ beschrieben hat.
Ein Blick auf zentrale Kennzahlen aus dem Marktumfeld:
- Durchschnittliches Analystenkursziel: 357,62 US-Dollar – was aus aktueller Sicht weiteres Aufwärtspotenzial signalisiert
- Bernstein hat das Kursziel jüngst auf 330 US-Dollar angehoben und bleibt bei „Outperform“
- Die Bewertung liegt bei einem Forward-KGV von rund 24 auf Basis der Schätzungen für 2026 – viele Experten sehen das im Verhältnis zu den Wachstumsraten als attraktiv
- Der Nettogewinn stieg im dritten Quartal 2025 im Jahresvergleich um 40 %
Diese Kombination aus starkem Gewinnwachstum und moderater Bewertung stützt die These, dass der Markt dem Unternehmen trotz wachsender Risiken weiter zutraut, vom KI-Boom überproportional zu profitieren.
Neutraler Profiteur des KI-Booms
Während Designer wie Nvidia zuletzt Bewertungsdruck spürten – die Nvidia-Aktie liegt rund 10 % unter ihren Oktoberhochs – positioniert sich TSMC als „neutraler Gewinner“ der gesamten Branche. Ob Nvidia, AMD oder neue Anbieter wie CoreWeave bei den Chipdesigns vorn liegen: In vielen Fällen laufen die eigentlichen Fertigungsaufträge durch TSMCs Fabs.
Der Investmentdienst Motley Fool führt TSMC daher als einen der Favoriten für die kommenden fünf Jahre. Die Argumentation stützt sich vor allem auf die langfristigen Investitionspläne im Rechenzentrumssektor:
- Globale Rechenzentrumsinvestitionen (CAPEX) sollen von rund 600 Mrd. US-Dollar im Jahr 2025 auf 3–4 Billionen US-Dollar im Jahr 2030 steigen
- TSMC weist bereits jetzt über 50 % seiner Kapazitäten im Bereich fortschrittlicher Wafer der KI-bezogenen Produktion zu
Damit verankert der Konzern seine Rolle als Schlüssellieferant für die Infrastruktur hinter Sprachmodellen, Cloud-Diensten und High-Performance-Computing.
Expansion und Risikostreuung
Die jüngste Erdbebenerfahrung unterstreicht zugleich, wie wichtig geografische Diversifikation für TSMC geworden ist. Das Unternehmen reagiert darauf mit einem aggressiven Ausbau seines globalen Produktionsnetzes.
Kernstück dieser Strategie sind Investitionen von 165 Mrd. US-Dollar in neue Werke im US-Bundesstaat Arizona. Ziel ist es, bis 2028 rund 30 % der modernsten Chipproduktion außerhalb Taiwans zu verankern. Für große institutionelle Investoren ist diese Verschiebung ein entscheidender Faktor: Sie verringert nicht nur die Abhängigkeit von einem erdbebengefährdeten Standort, sondern reduziert auch das politische Risiko rund um Taiwan.
Unterm Strich zeigt sich: Das Erdbeben legt die Anfälligkeit des Standorts offen, ändert aber kurzfristig nichts am starken Auftrags- und Gewinnprofil des Konzerns. Entscheidend für die kommenden Jahre werden der reibungslose Hochlauf der 2nm-Generation und der zügige Aufbau der Auslandsfertigung sein – zwei Hebel, an denen TSMC aktuell mit hoher Priorität arbeitet.
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