Tilray Aktie: Entwicklungspotentiale untersucht
Nach der Durchführung des 1:10 Reverse Splits sortieren sich die Analysten neu, was für Anleger ein wechselhaftes Bild zeichnet. Während ein Experte sein Kursziel um mehr als die Hälfte zusammenstreicht, sehen andere Licht am Ende des Tunnels. Trotz der optischen Korrektur zeigt sich die Aktie überraschend widerstandsfähig und konnte am Donnerstag zulegen.
Analysten uneinig über Bewertung
Die deutlichste Bewegung in der Analystenstimmung erfolgte gestern durch TD Cowen. Analyst Robert Moskow bestätigte zwar seine „Buy“-Einstufung, setzte beim Kursziel jedoch den Rotstift an: Er senkte die Zielmarke drastisch von 25,00 auf 10,00 US-Dollar.
Verantwortlich für diese Neukalibrierung sind laut der Analyse vor allem zwei Faktoren: die veränderte Aktienstruktur nach dem Split sowie anhaltender Gegenwind im operativen Geschäft. Moskow verweist auf Herausforderungen im Craft-Bier-Markt und den intensiven Wettbewerb im kanadischen Cannabis-Sektor. Das neue Ziel von 10 US-Dollar basiert auf einem Bewertungsmultiplikator von 12x EV/EBITDA, basierend auf einem prognostizierten EBITDA von 80 Millionen US-Dollar für die kommenden zwölf Monate.
Im Gegensatz dazu gab es auch Entspannungssignale. Eine Analyse via Seeking Alpha stufte den Titel von „Strong Sell“ auf „Hold“ hoch. Als Begründung dienen die verbesserte Bilanzstruktur und der Abschluss des Reverse Splits, womit eine technische Unsicherheit vom Tisch ist.
Der Markt ignorierte die drastische Kurszielsenkung weitgehend. Die Aktie schloss am Donnerstag mit einem Plus von rund 2,3 Prozent im Bereich von 7,22 bis 7,24 US-Dollar. Auffällig war das hohe Handelsvolumen von 8,9 Millionen Aktien – gut 77 Prozent über dem Durchschnitt –, was auf starkes institutionelles Interesse auf dem neuen Preisniveau hindeutet.
Solide Finanzdecke trifft auf Strategiewechsel
Abseits der Analystenmeinungen zeigt ein Blick auf die Bücher eine vergleichsweise stabile Ausgangslage. Tilray weist eine Netto-Cash-Position auf:
* Barmittel: ca. 265 Millionen US-Dollar
* Gesamtschulden: ca. 253 Millionen US-Dollar
Dieses Liquiditätspolster ist ein zentrales Argument für die verbleibenden Kaufempfehlungen. Einige Marktteilnehmer betrachten das Unternehmen, das aktuell zum etwa 0,5-fachen des Umsatzes gehandelt wird, im Vergleich zu Wettbewerbern wie Canopy Growth als unterbewertet.
Operativ forciert Tilray seine Diversifizierungsstrategie weg vom reinen Cannabis-Geschäft. Mit der Vorstellung des „Ultimate 2025 Holiday Drink Gift Guide“ unterstreicht der Konzern seinen Fokus auf das Getränkeportfolio, zu dem Marken wie die Breckenridge Distillery gehören. Dieser Schwenk hin zu Alkohol- und Wellness-Getränken soll die Volatilität des Cannabis-Marktes abfedern.
Hürde Reverse Split
Die aktuellen Anpassungen müssen im Kontext des zu Wochenbeginn durchgeführten 1:10 Reverse Splits gesehen werden, der die Anzahl der ausstehenden Aktien von 1,16 Milliarden auf 116 Millionen reduzierte. Solche Maßnahmen werden am Markt oft skeptisch beäugt, da sie häufig der Einhaltung von Börsenzulassungskriterien dienen.
Die Aktie hat in den letzten fünf Jahren über 90 Prozent an Wert verloren und notiert rund 66 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch. Das Ausbleiben einer US-Legalisierung belastet die Stimmung weiterhin schwer. Dennoch deutet die Kursentwicklung nach dem Split darauf hin, dass sich im Bereich von 7,00 US-Dollar (entspricht 0,70 US-Dollar vor dem Split) eine kurzfristige Unterstützungszone bildet.
Der nächste entscheidende Impuls steht am 9. Januar 2026 an. Die dann erwarteten Quartalszahlen werden erstmals zeigen, wie sich die strategischen Anpassungen und das Weihnachtsgeschäft im Getränkesektor tatsächlich in der Bilanz niederschlagen. Bis dahin muss die Aktie beweisen, dass sie die Marke von 7,00 US-Dollar nachhaltig verteidigen kann.
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