Der deutsche Industriegigant Thyssenkrupp steht vor der wohl tiefgreifendsten Transformation seiner Geschichte. Während neue Führungskräfte das Ruder übernehmen, müssen mehr als 11.000 Mitarbeiter um ihre Jobs bangen. Doch kann dieser radikale Schnitt den angeschlagenen Konzern wirklich retten?

Neue Chefin, alte Probleme

Mit Marie Jaroni an der Spitze der Stahlsparte setzt Thyssenkrupp auf frischen Wind. Die neue CEO übernimmt in einer der kritischsten Phasen des Unternehmens - und hat gleich eine unangenehme Wahrheit zu verkünden: Bis 2030 sollen über ein Drittel der Arbeitsplätze in der Stahlsparte wegfallen.

Die Dimensionen sind gewaltig:
- 11.000 Stellen werden gestrichen
- 5.000 Jobs fallen durch Produktionsanpassungen weg
- 6.000 weitere durch Ausgliederungen oder Verkäufe
- Produktionskapazität sinkt um 25%

Hinter den drastischen Maßnahmen steht der erbitterte Preiskampf mit asiatischen Konkurrenten, der die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Stahlstandorts massiv unter Druck setzt.

Lichtblicke im Sturm

Doch nicht alles läuft schlecht für den Essener Konzern. Der Börsengang der Marinesparte TKMS entwickelte sich überraschend positiv und brachte dringend benötigte Liquidität. Noch bedeutsamer könnte das Übernahmeangebot der indischen Jindal Steel Group werden.

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Das Milliardenangebot umfasst:
- Über 2 Milliarden Euro Investitionen
- Übernahme von Pensionslasten in Höhe von 2,7 Milliarden Euro
- Alternative zum Joint Venture mit Daniel Kretinsky

Kann das indische Angebot die Rettung für die Stahlsparte bedeuten? Die Gewerkschaft IG Metall zeigt sich zumindest offen - immerhin eine seltene Einigkeit in diesen turbulenten Zeiten.

Die große Zustimmung

Trotz der massiven Jobverluste stimmten 77 Prozent der IG Metall-Mitglieder dem Umbauplan zu. Ein klares Signal, dass die Belegschaft die Ernsthaftigkeit der Situation erkannt hat. Der Kompromiss: Keine betriebsbedingten Kündigungen bis 2030, dafür Einschnitte bei Arbeitszeiten und Boni.

Kurs unter Druck

Die Aktie zeigt die Belastungen deutlich: Nach einem starken Jahresstart mit über 130 Prozent Plus folgte eine Korrektur von mehr als 24 Prozent innerhalb eines Monats. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch bei 13,24 Euro beträgt aktuell fast 29 Prozent.

Doch trotz der kurzfristigen Schwäche bleibt die langfristige Perspektive beeindruckend - die Aktie notiert immer noch 187 Prozent über ihrem Jahrestief und kämpft sich langsam zurück in Richtung des 200-Tage-Durchschnitts.

Die nächste Bewährungsprobe steht bereits nächste Woche an: Die Quartalszahlen am 20. November werden zeigen, ob der eingeschlagene Transformationskurs erste Früchte trägt - oder ob noch mehr bittere Pillen geschluckt werden müssen.

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