Während die Stahlsparte von Thyssenkrupp unter massivem Druck steht und 11.000 Stellen abgebaut werden, schreibt die abgespaltene Marinetochter TKMS eine völlig andere Geschichte. Die Werft meldet Rekordergebnisse und verdoppelt ihren Free Cashflow – ein krasser Kontrast innerhalb des Konzerns.

Die wichtigsten Entwicklungen:

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  • TKMS steigert Auftragseingang um das Sechsfache auf 8,8 Milliarden Euro
  • Auftragsbestand erreicht historische 18,2 Milliarden Euro (+55%)
  • Free Cashflow verdoppelt sich auf 784 Millionen Euro
  • Steel Europe streicht 40% der Belegschaft und reduziert Kapazität deutlich
  • Analysten heben Kursziele an: DZ Bank auf 11 Euro, JPMorgan auf 7,70 Euro

TKMS glänzt mit Rekordaufträgen

Die Marinetochter profitiert massiv vom europäischen Rüstungsboom. Der Umsatz kletterte um 9 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Das bereinigte EBIT sprang um 53 Prozent auf 131 Millionen Euro. Die EBIT-Marge verbesserte sich von 4 auf 6 Prozent.

Treiber dieser Entwicklung sind Großaufträge wie der Bau von vier U-Booten der Klasse 212CD für die Deutsche Marine – einer der größten Aufträge der Firmengeschichte. Hinzu kommen die Modernisierung von sechs U-Booten des Typs 212A und Exportaufträge für weitere 218SG-U-Boote.

Am 22. Dezember steigt TKMS in den MDAX auf. Erstmals plant das Unternehmen eine Dividende von 30 bis 50 Prozent des Nettogewinns für das Geschäftsjahr 2025/2026. Am Standort Wismar investiert die Werft über 200 Millionen Euro und schafft bei voller Auslastung bis zu 1.500 neue Arbeitsplätze.

Steel Europe: Schmerzhafter Umbau

Die Stahlsparte durchläuft parallel einen radikalen Schrumpfkurs. Die Einigung mit der IG Metall sieht den Abbau von rund 11.000 Stellen vor – 40 Prozent der Belegschaft. Die Produktionskapazität sinkt von 11,5 auf 8,7 bis 9 Millionen Tonnen.

Die Vereinbarung läuft bis September 2030. Hintergrund sind schwache Nachfrage und zunehmender Wettbewerbsdruck durch asiatische Stahlhersteller. Das Management setzt auf substanzielle Einsparungen in Produktion, Verwaltung und Support-Funktionen.

Analysten sehen Fortschritte

Die DZ Bank stufte die Aktie von Verkaufen auf Halten hoch und setzte das Kursziel bei 11 Euro an. JPMorgan erhöhte das Kursziel von 6,30 auf 7,70 Euro bei neutralem Rating. Die Analysten honorieren die verbesserte Ausführung und Kostenkontrolle. Der aktuelle Fair Value liegt bei etwa 10,09 Euro je Aktie.

Die Portfoliobereinigung nimmt konkrete Formen an. TKMS operiert eigenständig und nutzt die starke Auftragslage. Bei Steel Europe zielt der Konzern auf eine deutlich schlankere Kostenstruktur, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.

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