Thyssenkrupp Aktie: Schmerzhafter Kahlschlag!
Die monatelange Hängepartie hat ein Ende, doch die Realität trifft Investoren und Belegschaft nun mit voller Wucht. Mit der finalen Unterschrift unter den Sanierungstarifvertrag macht der Industrieriese ernst und besiegelt einen historischen Einschnitt in der deutschen Stahlindustrie. Tausende Stellen fallen weg, Kapazitäten werden radikal zusammengestrichen. Ist dieser harte Schnitt der lang ersehnte Befreiungsschlag für die gebeutelte Stahlsparte oder der Anfang vom Ende einer Ära?
Radikalkur: 11.000 Jobs auf der Kippe
Was lange als drohendes Szenario im Raum stand, ist nun vertraglich fixiert. Thyssenkrupp Steel und die IG Metall haben sich auf die letzten Details zu Sozialplänen und Interessenausgleich geeinigt. Der Vertrag läuft bis zum 30. September 2030, doch die operative Umsetzung beginnt sofort. Das Ziel ist klar: Die Stahlsparte muss in einem Umfeld aus explodierenden Energiekosten und billiger Asien-Konkurrenz wieder profitabel werden.
Das industrielle Konzept liest sich wie eine Zäsur:
* Massiver Stellenabbau: Insgesamt sind rund 11.000 Arbeitsplätze betroffen, die entweder komplett abgebaut oder ausgelagert werden.
* Schrumpfkur bei der Produktion: Die Kapazitäten werden an die neue Marktrealität angepasst und auf ein Versandniveau von 8,7 bis 9 Millionen Tonnen pro Jahr gesenkt.
* Finanzierung: Die Mittel für den teuren Umbau stehen bereit, über Details hüllen sich die Parteien jedoch in Schweigen.
Selbst positive Nachrichten aus anderen Bereichen verpuffen angesichts dieser Dimensionen. Die parallel verkündete Partnerschaft mit Uniper zum Bau von Ammoniak-Crackern – ein wichtiger Schritt für die Wasserstoff-Logistik – konnte die Skepsis am Markt kaum lindern.
Bodenbildung oder freier Fall?
Die Anleger reagieren nervös auf die operative Belastung, die der Konzernumbau zunächst mit sich bringt. Zwar bezeichnet Aufsichtsratschefin Ilse Henne das Ergebnis als "tragfähig", doch die Börse fürchtet die kurzfristigen Kosten und die Unsicherheiten der Umsetzung.
Der Blick auf die Charttechnik bestätigt die angespannte Lage. Mit einem aktuellen Kurs von 9,00 Euro kämpft das Papier sichtlich um Orientierung. Der massive Abstand von über 32 % zum 52-Wochen-Hoch (13,24 Euro) verdeutlicht, wie viel Vertrauen in den letzten Monaten verspielt wurde.
Besonders kritisch: Die Aktie notiert aktuell unter wichtigen Trendindikatoren. Der 200-Tage-Durchschnitt bei 9,68 Euro wirkt derzeit wie ein Deckel, der eine schnelle Erholung bremst. Dass der Kurs heute nur eine minimale Bewegung von 0,22 % zeigt, deutet auf eine abwartende Schockstarre der Marktteilnehmer hin.
Entscheidung am 9. Dezember?
Für den Konzern beginnt nun die "Operation am offenen Herzen". Die kommenden Quartale müssen beweisen, ob die schmerzhaften Einschnitte tatsächlich zu den erhofften wettbewerbsfähigen Kostenstrukturen führen oder ob weitere Maßnahmen nötig werden. Am Ziel der klimaneutralen Stahlproduktion in Duisburg hält das Management indes fest.
Der nächste Realitätscheck steht unmittelbar bevor: Am 9. Dezember präsentiert Thyssenkrupp die Zahlen für das vierte Quartal. Wird der Ausblick die Hoffnung auf einen Turnaround nähren oder müssen sich Anleger auf weitere Hiobsbotschaften einstellen?
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