Die Krise in der europäischen Stahlindustrie zwingt Thyssenkrupp zu drastischen Schritten. Angesichts einer massiven Importwelle aus Asien zieht das Management die Notbremse und fährt die Produktion an zwei Standorten herunter. Anleger reagieren nervös, denn neben den operativen Einschnitten trübt eine tiefrote Gewinnprognose das Bild.

Importe von Elektrostahl sind im Jahr 2025 um weitere 50 Prozent gestiegen und haben die Preise in Europa unter die Herstellungskosten gedrückt. Als direkte Konsequenz stoppt der Konzern die Fertigung dieses Spezialstahls in Gelsenkirchen und im französischen Isbergues bis zum Jahresende komplett. Ab Januar soll der Standort in Frankreich für mindestens vier Monate nur noch mit halber Kraft laufen, was rund 1.200 Arbeitsplätze gefährdet.

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Diese operativen Probleme schlagen voll auf die Bilanz durch. Zwar konnte das bereinigte EBIT im abgelaufenen Jahr auf 640 Millionen Euro gesteigert werden, doch der Ausblick enttäuscht auf ganzer Linie. Für das laufende Fiskaljahr 2025/26 rechnet die Führungsetage mit einem Nettoverlust zwischen 400 und 800 Millionen Euro, verursacht durch hohe Rückstellungen für die Sanierung der Stahlsparte „Steel Europe“.

Nucera-Zahlen am Mittwoch im Fokus

Der Aktienkurs kämpft aktuell um die Haltezone bei 8,90 bis 9,00 Euro. Fundamental belastet zudem die Prognose eines weiterhin negativen Free Cashflows von bis zu 600 Millionen Euro. Ein wichtiger Impuls steht jedoch unmittelbar bevor: Am Mittwoch legt die Wasserstoff-Tochter Thyssenkrupp Nucera ihre Geschäftszahlen vor.

Die aktuelle Lage auf einen Blick:
* Prognose 25/26: Nettoverlust von 400 bis 800 Mio. Euro erwartet.
* Produktion: Temporärer Stopp bei Elektrostahl wegen Preisverfalls.
* Umsatz: Rückgang um 6 % auf 32,84 Mrd. Euro im Vorjahr.
* Charttechnik: Kritische Zone bei 8,90 – 9,00 Euro.

Die weitere Richtung der Aktie dürfte in dieser Woche maßgeblich von den Daten der Tochter Nucera am Mittwoch abhängen. Liefert der Wachstumsträger enttäuschende Zahlen, könnte die wichtige Unterstützung bei 8,90 Euro fallen. Positive Überraschungen hingegen wären dringend nötig, um das Vertrauen der Investoren angesichts der teuren Stahl-Sanierung zumindest kurzfristig zu stabilisieren.

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