Kurz vor der Präsentation der Quartalszahlen am Dienstag erhält der Industriekonzern überraschenden Rückenwind. Während Anleger angesichts der tiefgreifenden Restrukturierung im Stahlgeschäft nervös auf die Bilanz blicken, meldet die Marine-Tochter TKMS einen massiven Vertriebserfolg. Kann dieser strategische Sieg die Sorgen um die teure Sanierung der Stahlsparte ausgleichen?

Die Details zum Deal:
* Kunde: Die norwegische Regierung stockt ihre Bestellung auf.
* Volumen: Zwei zusätzliche U-Boote der Klasse 212CD werden geordert; das Gesamtprojektvolumen klettert auf rund 8,5 Milliarden Euro.
* Eigentümerstruktur: Thyssenkrupp hält nach dem Börsengang im Oktober weiterhin 51 Prozent an der Marine-Sparte.

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Lukratives Geschäft im Norden

Die Bestätigung aus Oslo am Samstag sendet ein klares Signal für die Werthaltigkeit des Portfolios. Die Aufstockung der Order von vier auf nun sechs U-Boote festigt die Position der Kieler Werft als technologisch führender Anbieter im NATO-Raum. Da Thyssenkrupp nach dem erst kürzlich erfolgten IPO von TKMS weiterhin die Mehrheit hält, profitiert der Konzern direkt von der langfristigen Ertragskraft des Marinegeschäfts.

Diese Nachricht trifft auf ein charttechnisch spannendes Umfeld. Die Aktie beendete den Handel am Freitag bei 9,41 Euro und verzeichnete ein Tagesplus von knapp 2 Prozent. Trotz einer beeindruckenden Jahresperformance von über 135 Prozent notiert das Papier aktuell rund 29 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch vom Oktober. Der neue Auftrag könnte nun helfen, den Abstand zum 50-Tage-Durchschnitt bei 9,95 Euro zu verringern.

Die Altlasten bleiben teuer

Der Erfolg im Marine-Sektor steht im scharfen Kontrast zur Realität in Duisburg. Erst am 1. Dezember einigte sich das Management mit der IG Metall auf einen harten Schnitt bei der Stahltochter. Die Kapazität wird auf unter 9 Millionen Tonnen gedrosselt, bis 2030 sollen rund 11.000 Stellen abgebaut werden. Analysten werten diesen Schritt als notwendig, um den chronischen Kapitalabfluss zu stoppen, warnen jedoch vor den kurzfristigen Belastungen durch hohe Rückstellungen für den Sozialplan.

Blick auf den Dienstag

Der Milliarden-Auftrag dient als wichtiger Stimmungspuffer, doch die eigentliche Bewährungsprobe steht am 9. Dezember an. Wenn Thyssenkrupp die Bücher öffnet, liegt der Fokus der Investoren primär auf der Bilanzierung der Stahl-Restrukturierung. Entscheidend wird sein, ob die Gewinne der Wachstumstöchter wie TKMS ausreichen, um die Sanierungskosten im Stahlbereich zu kompensieren und wie sich die Verschuldungssituation nach der Teil-Entkonsolidierung der Marine-Sparte darstellt. Die Woche beginnt mit positiven Nachrichten, die Richtung für den Jahresausklang bestimmt jedoch der Dienstag.

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