Thyssenkrupp Aktie: Jindal-Deal nimmt Fahrt auf
Der Essener Industriekonzern Thyssenkrupp steht offenbar unmittelbar vor einem Durchbruch beim Verkauf seiner kriselnden Stahlsparte. Die Due Diligence durch den indischen Interessenten Jindal Steel & Power läuft auf Hochtouren – und die kritischste Hürde rückt in den Fokus: die Pensionslasten.
Die wichtigsten Entwicklungen:
- Aktie steigt um 5,1 Prozent auf 9,39 Euro
- Jindal prüft intensiv die Bücher von Thyssenkrupp Steel Europe
- Pensionsverpflichtungen von bis zu 2,7 Milliarden Euro im Zentrum
- Zwei mögliche Deal-Strukturen stehen im Raum
- Stahlproduktion in Gelsenkirchen und Frankreich bereits gestoppt
Zwei Szenarien für die Pensionslast
Die entscheidende Frage lautet: Wer trägt die Pensionsverpflichtungen in Höhe von 2,5 bis 2,7 Milliarden Euro? Marktbeobachter sehen zwei denkbare Varianten.
Erste Möglichkeit: Thyssenkrupp zahlt Jindal eine "Mitgift", damit der indische Konzern die Lasten übernimmt. Zweite Option: Jindal übernimmt nicht nur die Pensionen, sondern zahlt zusätzlich einen Kaufpreis von über zwei Milliarden Euro. Dieses Szenario würde die Bilanz der Essener massiv entlasten und treibt heute die Fantasie am Markt.
Konzernchef Miguel López bezeichnete Jindal zuletzt als "idealen Fit". Die jüngste Einigung mit der IG Metall auf einen Sanierungstarifvertrag hat zudem arbeitsrechtliche Hindernisse aus dem Weg geräumt.
Stahlsparte unter akutem Druck
Die operative Realität unterstreicht die Dringlichkeit des Verkaufs. Erst vergangenen Donnerstag wurde bekannt, dass Thyssenkrupp Steel die Elektrostahlproduktion in Gelsenkirchen und im französischen Isbergues bis Jahresende komplett einstellt. Grund ist der massive Importdruck.
Parallel zeigt sich bei der Rüstungstochter TKMS ein anderes Bild: Trotz heutiger Kursschwäche von rund sechs Prozent erhöhte die Deutsche Bank das Kursziel von 80 auf 82 Euro. Für Thyssenkrupp, die weiterhin vom Wert ihrer Beteiligungen abhängt, bleibt dies ein stützender Faktor.
Was ein Stahl-Exit bedeuten würde
Ein erfolgreicher Verkauf würde Thyssenkrupp von den Schwankungen der zyklischen Stahlindustrie befreien. Der Konzern könnte sich endgültig zur Technologie- und Industrieholding wandeln, mit Fokus auf Bereiche wie Decarbon Technologies.
Die Bewertung leidet seit Jahren unter einem Konglomeratsabschlag. Ein Deal mit Jindal könnte diesen signifikant reduzieren. Am 22. Dezember steigt zudem die Tochter TKMS in den MDAX auf – ein Termin, der zusätzliche Aufmerksamkeit auf die Muttergesellschaft lenken dürfte.
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