Der Industriekonzern Thyssenkrupp liefert ein Wechselbad der Gefühle. Während das abgelaufene Geschäftsjahr operativ die Erwartungen übertraf, sorgt der Ausblick für das neue Fiskaljahr 2025/26 für tiefe Ernüchterung. Konzernchef Miguel López bereitet die Anleger auf massive Verluste vor, was die Aktie heute spürbar belastet.

  • Warnung: Nettoverlust von 400 bis 800 Millionen Euro für 2025/26 erwartet.
  • Ursache: Hohe Rückstellungen für die Sanierung der Stahlsparte.
  • Lichtblick: Bereinigtes EBIT stieg zuletzt auf 640 Millionen Euro.

Teure Sanierung drückt die Bilanz

Die heute präsentierten Zahlen offenbaren eine scharfe Diskrepanz zwischen der operativen Entwicklung und den strategischen Lasten der Zukunft. Zwar konnte Thyssenkrupp im abgelaufenen Geschäftsjahr das bereinigte EBIT um rund 13 Prozent steigern und damit die Markterwartungen schlagen. Auch die Dividende soll mit 0,15 Euro je Aktie stabil bleiben. Doch diese Erfolge treten angesichts der neuen Guidance in den Hintergrund.

Das Management rechnet für das laufende Jahr mit einem Fehlbetrag im mittleren bis hohen dreistelligen Millionenbereich. Verantwortlich hierfür sind dringend notwendige Restrukturierungsrückstellungen für die Sparte „Steel Europe“. Diese Belastungen machen die zarten Erholungstendenzen der Bilanz zunichte und verdeutlichen den immensen Investitionsbedarf des Konzernumbaus.

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Hängepartie beim Stahl

Die Unsicherheit bezüglich der Stahlsparte bleibt der zentrale Bremsklotz für die Aktienkursentwicklung. Die Verhandlungen mit dem indischen Interessenten Jindal Steel werden als konstruktiv bezeichnet, ein Abschluss steht jedoch weiterhin aus. Dass CEO López nun betont, einen „Plan B“ in der Hinterhand zu haben, interpretieren Marktteilnehmer als Zeichen für schwierige Gespräche.

Die angekündigten Rückstellungen deuten darauf hin, dass Thyssenkrupp unabhängig vom Ausgang der Übernahmegespräche radikalere Einschnitte bei Kapazitäten und Personal plant. Auch für die Beteiligung an den Hüttenwerken Krupp Mannesmann (HKM) wird eine Lösung gesucht.

Der Markt reagiert empfindlich auf diese Gemengelage. Die Aktie notiert heute bei 8,91 Euro und hat damit im Vergleich zum gestrigen Schlusskurs von 9,46 Euro deutlich nachgegeben. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 13,24 Euro vergrößert sich damit weiter massiv.

Fazit

Kurzfristig dürfte der Abgabedruck anhalten, da Analysten ihre Gewinnschätzungen für 2026 nun deutlich nach unten korrigieren müssen. Entscheidend für den weiteren Kursverlauf ist, ob die Aktie in dieser Zone einen Boden finden kann. Ohne konkrete Erfolgsmeldungen zum Stahl-Deal oder zur Verselbstständigung der Marinesparte fehlt dem Titel aktuell die Fantasie für eine schnelle Trendwende.

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