The Trade Desk Aktie: Zwischenbilanz
Die Anlegerstimmung ist im Keller, die Zahlen sehen dagegen solide aus: The Trade Desk steckt in einer deutlichen Kurskorrektur, liefert operativ aber weiter Wachstum und hohe Margen. Hinzu kommt nun eine formale Rüge der Nasdaq wegen Stimmrechtsfragen – ohne direkte Folgen für die Notierung. Wie passt diese Mischung aus regulatorischem Gegenwind und robustem Geschäft zusammen?
Rüge der Nasdaq ohne Folgen für das Listing
Am 15. Dezember 2025 hat Nasdaq eine formale Rüge gegen The Trade Desk ausgesprochen. Hintergrund ist ein Verstoß gegen Stimmrechtsregeln im Zusammenhang mit einer Änderung der Satzung. Konkret ging es um die Verlängerung des Konvertierungsdatums, zu dem Class‑B‑Stammaktien in Class‑A‑Stammaktien umgewandelt werden können.
Wichtig für Anleger: Die Börse betrachtet den Vorgang als erledigt und leitet keine weiteren Maßnahmen ein. Das Listing bleibt unverändert bestehen, die Aktie ist weiter normal handelbar. Dennoch sorgt der Vorgang für zusätzlichen Lärm rund um einen Wert, der bereits unter negativer Stimmung leidet.
Geschäft läuft deutlich besser als der Kurs
Während der Kurs seit Jahresbeginn stark unter Druck geraten ist (YTD rund –73 %), zeigt das operative Geschäft im dritten Quartal 2025 ein anderes Bild. The Trade Desk erzielte Umsätze von 739 Millionen US‑Dollar, ein Plus von 18 % gegenüber dem Vorjahr. Bereinigt um das im Vorjahresquartal hohe politische Wahlwerbevolumen liegt das Wachstum sogar bei 22 %.
Besonders auffällig ist die Profitabilität:
- Adjusted EBITDA: 317 Millionen US‑Dollar, Marge 43 %
- Bereinigter Nettogewinn: 221 Millionen US‑Dollar bzw. 0,45 US‑Dollar je verwässerter Aktie
- Operativer Cashflow: 225 Millionen US‑Dollar im Quartal
- Aktienrückkäufe: 310 Millionen US‑Dollar im dritten Quartal eingesetzt, zusätzliche 500 Millionen US‑Dollar genehmigt
Mit den Rückkäufen setzt das Management ein klares Signal, dass es den deutlichen Bewertungsrückgang für überzogen hält. Gleichzeitig unterstreichen Margen und Cashflows, dass das Geschäftsmodell derzeit stabil Erträge liefert.
KI-Plattform Kokai als Wachstumstreiber
Ein zentraler Baustein der Strategie ist die KI‑gestützte Plattform „Kokai“. Sie soll Werbekampagnen effizienter machen und The Trade Desk gegenüber geschlossenen Werbeökosystemen der großen Tech‑Konzerne in Stellung bringen.
Neue Leistungsdaten deuten darauf hin, dass diese Wette aufgeht: Werbekunden, die Kokai nutzen, verzeichnen aktuell eine Verbesserung der Click‑Through‑Rates (CTR) um 94 %. Parallel dazu sinken die Kosten pro Akquisition (CPA) um 26 %. Für Werbetreibende bedeuten solche Effekte in der Regel mehr relevante Kontakte bei geringeren Kosten – ein starkes Argument, das eher gegen die These einer operativen Stagnation spricht.
Bewertung und Analystenbild
Die deutliche Kurskorrektur hat auch die Bewertung deutlich gestaucht. The Trade Desk wird derzeit mit einem Kurs‑Gewinn‑Verhältnis von etwa 41,8 bewertet. Das ist weiterhin ein Aufschlag zum Gesamtmarkt, aber deutlich entfernt von den Bewertungsniveaus früherer Jahre.
Trotz der schwachen Kursentwicklung bleibt der Analystenkonsens überwiegend positiv ausgerichtet:
- Konsensrating: „Moderate Buy“
- Verteilung: 21 Kaufempfehlungen, 12 Halteempfehlungen, 3 Verkaufsempfehlungen
- Kursziele: Teilweise leicht gesenkt (etwa Wells Fargo auf 47 US‑Dollar), andere Institute liegen deutlich höher (RBC bei 80 US‑Dollar)
Diese Spanne deutet darauf hin, dass viele Analysten zwischen dem aktuellen Kursniveau und dem geschätzten inneren Wert weiterhin einen spürbaren Abstand sehen.
Technisches Bild und Ausblick
Charttechnisch dominiert derzeit ein negatives Bild: Mit einem Kurs von 30,79 Euro notiert die Aktie knapp über ihrem 52‑Wochen‑Tief, rund 76 % unter dem Hoch vom Dezember 2024. Damit liegt sie deutlich unter dem 50‑ und 200‑Tage‑Durchschnitt, was den bestehenden Abwärtstrend unterstreicht.
Dem gegenüber stehen 18 % Umsatzwachstum, eine EBITDA‑Marge von 43 % und eine hohe Kundenbindung von über 95 %. Kurzfristig dürfte die Wahrnehmung des Marktes von der Nasdaq‑Rüge, der allgemeinen Skepsis gegenüber Wachstumswerten und der belasteten Kursentwicklung geprägt bleiben. Mittelfristig werden vor allem zwei Punkte entscheidend sein: ob Kokai seine Effizienzgewinne im Werbemarkt nachhaltig bestätigen kann – und ob das Unternehmen das derzeit deutlich niedrigere Bewertungsniveau mit weiterem Wachstum und stabilen Margen untermauert.
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