Synopsys Aktie: Totalabsturz!

Der Halbleiter-Software-Spezialist Synopsys erlebt gerade sein blaues Wunder. Was als Quartalsbericht begann, entwickelte sich zu einem beispiellosen Kursmassaker – einem der schlimmsten Tage in der Unternehmensgeschichte. Die Frage ist jetzt: Handelt es sich um eine temporäre Schwächephase oder bricht hier eine Wachstumsstory zusammen?

Katastrophale Zahlen erschüttern das Vertrauen

Die Veröffentlichung der Q3-Zahlen für das Geschäftsjahr 2025 wurde zum Albtraum für Synopsys-Aktionäre. Das Unternehmen musste massive Probleme in seinem wichtigsten Geschäftsbereich eingestehen: dem IP-Geschäft (Intellectual Property). Schuld sind laut Management Schwierigkeiten mit einem Großkunden aus der Foundry-Branche sowie die Auswirkungen der Exportbeschränkungen in China.

Die Marktreaktion ließ nicht lange auf sich warten. Am 10. September stürzte die Aktie um fast 36 Prozent ab – der schlimmste Handelstag seit dem Börsengang. Binnen weniger Stunden war ein Großteil des Unternehmenswertes vernichtet.

Analysten wenden sich ab

Die Wall Street zeigte sich schockiert über das Ausmaß der Probleme. Baird stufte die Aktie von "Outperform" auf "Neutral" herab und kappte das Kursziel drastisch. Auch Stifel Nicolaus und Mizuho reagierten mit deutlichen Kurszielkürzungen. Das Signal ist eindeutig: Das Vertrauen der Finanzexperten ist erschüttert.

Verschärft wird die Lage durch juristische Untersuchungen. Mehrere Anwaltskanzleien prüfen, ob Synopsys die Investoren möglicherweise über Kundenrisiken und Wachstumsaussichten getäuscht hat.

Insider verkaufen – schlechtes Zeichen?

Zusätzliche Brisanz erhält die Situation durch verdächtige Insider-Aktivitäten. CAO Sudhindra Kankanwadi verkaufte in mehreren Transaktionen erhebliche Aktienpakete – zeitlich passend zu den negativen Nachrichten. Solche Bewegungen werden von Anlegern naturgemäß als Warnsignal interpretiert.

Technisch im freien Fall

Aus charttechnischer Sicht präsentiert sich ein düsteres Bild. Die Aktie handelt deutlich unter ihren wichtigen gleitenden Durchschnitten und kämpft sichtbar mit dem selbst geschaffenen Abwärtstrend. Zwar gab es nach dem Crash volatile Erholungsversuche, doch nachhaltige Bodenbildung ist noch nicht in Sicht.