Süss MicroTec Aktie: Gewinnwarnung schockt!

Was sollte ein neuer Produktionsstandort in Taiwan dem Unternehmen bringen? Wachstum und höhere Effizienz. Stattdessen entpuppt sich das Projekt als Kostenfalle, die zusammen mit einem ungünstigen Kundenmix die Ertragskraft von Süss MicroTec massiv belastet. Die Folge: Eine drastische Gewinnwarnung, die Anleger in Schockstarre versetzt und den Kurs in die Tiefe reißt. Kann sich der Halbleiterausrüster aus dieser Krise befreien?

Fatale Prognosekorrektur erschüttert Vertrauen

Die vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal 2025 offenbarten das ganze Ausmaß der Probleme. Das Management sah sich gezwungen, die Margenprognose für das laufende Geschäftsjahr drastisch zu kürzen - ein Schlag ins Gesicht für alle, die auf eine Erholung der Profitabilität gesetzt hatten.

Besonders bitter: Während die Umsatzprognose unverändert blieb, brach die Ertragskraft regelrecht ein. Verantwortlich dafür waren nicht nur die höheren Aufwendungen für den taiwanesischen Standort, sondern auch ein ungünstiger Produkt- und Kundenmix, der die Gewinnmargen zusätzlich unter Druck setzte.

Die Dimensionen der Korrektur sprechen Bände:

• Bruttomarge: Absturz von 37-39% auf nur noch 35-37%
• EBIT-Marge: Rückgang von 13-15% auf 11-13%
• Auftragseingang: Als "schwach" bewertetes drittes Quartal schürt Zukunftssorgen

Analysten zwischen Panik und Hoffnung

Der Markt reagierte mit der Härte eines Vorschlaghammers. Mit einem Minus von fast 24% in nur einer Woche rutschte die Aktie gefährlich nahe an ihr 52-Wochen-Tief. Die extreme Volatilität von über 90% zeigt: Hier herrscht pure Verunsicherung.

Auch die Analystengemeinde ist tief gespalten. Die DZ Bank vollzog eine dramatische Kehrtwende und wechselte von "Kaufen" direkt auf "Verkaufen" - ein seltener und drastischer Schritt. Deutsche Bank und Jefferies positionieren sich vorsichtig mit "Hold", während Berenberg trotz deutlich gesenktem Kursziel an einer Kaufempfehlung festhält.

Die Frage bleibt: Ist der Taiwan-Standort ein temporärer Kostenfresser oder ein strukturelles Problem? Bei einem RSI von nur 28 Punkten scheint die Aktie zwar überverkauft - doch ohne klare Signale einer Trendwende bleibt das Vertrauen der Anleger erschüttert.