Strategy Inc Aktie: Index-Streit eskaliert
Strategy Inc legt sich mit einem der größten Indexanbieter der Welt an – und hält gleichzeitig unbeirrt an seiner Bitcoin-Strategie fest. Während der Konflikt mit MSCI das Risiko eines Index-Ausschlusses deutlich gemacht hat, sendet Executive Chairman Michael Saylor bereits das nächste Signal für weitere Bitcoin-Käufe. Für Anleger stellt sich damit vor allem eine Frage: Wie stark könnte ein möglicher Rauswurf aus wichtigen Indizes den Kurs belasten, wenn das Bitcoin-Engagement weiter ausgebaut wird?
Streit mit MSCI: Gefahr für die Index-Zugehörigkeit
Auslöser der jüngsten Unsicherheit ist ein Vorschlag des Indexanbieters MSCI, der Unternehmen mit „dominanten“ Digital-Asset-Beständen von seinen Standard-Aktienindizes ausschließen würde. Strategy Inc, früher unter dem Namen MicroStrategy bekannt, wäre von dieser Regeländerung direkt betroffen – wegen seiner umfangreichen Bitcoin-Reserven.
Am Wochenende hat das Unternehmen eine ausführliche Stellungnahme an MSCI geschickt. Darin argumentiert es, dass ein solcher Ausschluss die Indizes von der Realität moderner Unternehmensbilanzen entkoppeln würde. Zudem würden Aktionäre benachteiligt, die bewusst über Aktien Zugang zu Kryptowerten suchen.
Brisant ist vor allem der mögliche Zeitplan: Sollte MSCI den Vorschlag übernehmen, droht Strategy Inc der Ausschluss aus dem MSCI World Index zum 15. Januar 2026. Das hätte direkte Folgen, weil zahlreiche passive Fonds diesen Index nachbilden und im Fall eines Rauswurfs verkaufen müssten. Marktbeobachter sehen darin ein strukturelles Risiko – Zwangsverkäufe solcher Fonds können zusätzlichen Druck auf den Aktienkurs ausüben, selbst wenn sich an der operativen Lage des Unternehmens nichts ändert.
Saylor bleibt bei der Bitcoin-Strategie
Parallel zu der Auseinandersetzung mit MSCI sendet Michael Saylor Signale, dass Strategy Inc an seiner Bitcoin-zentrierten Ausrichtung festhält. Am Sonntag postete er auf X (vormals Twitter) die kurze Nachricht „Back to More Orange Dots“. Für Kenner ist die Anspielung eindeutig: „Orange Dots“ beziehen sich auf den unter Anlegern bekannten „Saylor Tracker“-Chart, in dem die Bitcoin-Käufe des Unternehmens markiert werden.
Historisch ließ Saylor ähnliche Botschaften häufig kurz vor offiziellen Mitteilungen folgen. In der Vergangenheit gingen solche Posts oft späteren 8-K-Filings voraus, in denen größere Bitcoin-Käufe bestätigt wurden. Der Markt interpretiert die neue Nachricht daher überwiegend als Vorbote weiterer Akquisitionen.
Trotz dieses grundsätzlich positiven Signals für Bitcoin-Fans steht die Aktie unter Druck. Das Papier hat 2025 bereits deutlich verloren und liegt seit Jahresbeginn rund 48 % im Minus. Mit einem Schlusskurs von 150,50 € am Freitag notiert die Aktie nur knapp über ihrem 52-Wochen-Tief und deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch von 391,80 €.
Strukturkonflikt: Krypto-Treasury vs. klassisches Index-Regelwerk
Die Auseinandersetzung mit MSCI macht einen grundsätzlichen Konflikt sichtbar: Strategy Inc setzt seit Jahren auf ein krypto-orientiertes Bilanzmodell, während etablierte Indexanbieter weiterhin stark an klassischen Bewertungs- und Risikoansätzen festhalten.
Einige zentrale Punkte der aktuellen Gemengelage:
- Index-Regeln vs. Bitcoin-Fokus: MSCI will Unternehmen mit sehr hohen Digital-Asset-Beständen aus Standardindizes fernhalten. Strategy Inc sieht darin eine Bestrafung seiner bewusst gewählten Bitcoin-Treasury-Strategie.
- Passives Kapital als Risiko: Ein möglicher Ausschluss aus dem MSCI World würde Indexfonds und ETFs zwingen, die Aktie zu verkaufen. Das könnte zusätzlichen Abgabedruck erzeugen – unabhängig davon, wie sich Bitcoin entwickelt.
- Hohe Korrelation mit Bitcoin: Im Gegensatz zu klassischen Softwarewerten hängt die Bewertung von Strategy Inc fast vollständig an der Entwicklung und institutionellen Akzeptanz von Bitcoin. Genau diese Krypto-Nähe steht nun im Zentrum des Konflikts mit MSCI.
- Gemischtes Stimmungsbild: Während Bitcoin-orientierte Investoren die konsequente Strategie und mögliche neue Käufe positiv sehen, überwiegt an den Märkten derzeit die Vorsicht wegen der drohenden strukturellen Belastung durch einen Indexausschluss.
Hinzu kommt: Die Aktie hat sich in den vergangenen Monaten deutlich von ihren gleitenden Durchschnitten nach unten entfernt, was charttechnisch auf einen klar etablierten Abwärtstrend hindeutet. Der RSI von über 80 signalisiert zugleich ein überkauftes bzw. stark trendendes Umfeld, in dem Bewegungen häufig dynamisch verlaufen.
Ausblick: Zwei zentrale Entscheidungen
Für die nähere Zukunft zeichnen sich zwei entscheidende Pfade ab. Kurzfristig steht die Frage im Raum, ob Strategy Inc tatsächlich zeitnah weitere Bitcoin-Käufe meldet. Sollte auf Saylors „Orange Dots“-Post eine formale Bestätigung größerer Zukäufe folgen, könnte das zumindest temporär eine psychologische Unterstützung für den Kurs bieten – vor allem, wenn der Bitcoin-Preis stabil bleibt oder anzieht.
Mittelfristig ist jedoch das MSCI-Verfahren der wichtigere Faktor. Die Entscheidung über die neuen Kriterien und einen möglichen Ausschluss aus dem MSCI World dürfte frühestens später im Jahr 2025 oder Anfang 2026 fallen. Fällt sie negativ aus, drohen spürbare Indexabflüsse; bleibt Strategy Inc im Index, wäre eine wesentliche Unsicherheitsquelle vom Tisch.
Damit hängt die weitere Entwicklung der Aktie an zwei Hebeln: der Bitcoin-Strategie, die Saylor offenbar weiter vorantreibt, und der Reaktion der traditionellen Finanzinfrastruktur darauf – konkret verkörpert durch MSCI und dessen künftige Indexregeln.
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