Strategy Inc. geht all-in auf Bitcoin – und bekommt dafür an der Börse Gegenwind. Riesige Käufe, eine neue Kennzahl im Minus und drohende Indexumschichtungen sorgen für Unsicherheit. Im Kern steht die Frage: Wie effizient ist dieses aggressive Bitcoin-Modell noch?

Aggressiver Zukauf, heikle Kennzahl

Zwischen dem 8. und 14. Dezember hat Strategy Inc. weitere 10.645 Bitcoin eingesammelt. Das Paket kostete im Schnitt rund 92.098 US‑Dollar je Coin und summiert sich auf einen Gegenwert von knapp 980,3 Millionen US‑Dollar. Insgesamt hält das Unternehmen nun 671.268 BTC in der Bilanz.

Finanziert wurde der jüngste Zukauf über den Verkauf von Stamm- und Vorzugsaktien im Rahmen eines laufenden At-the-Market-Programms. Heißt: Für den Bitcoin-Ausbau werden kontinuierlich neue Aktien ausgegeben – und genau hier setzt die aktuelle Skepsis an.

Erstmals ist die interne Kennzahl „BTC Yield“ für das Quartal ins Minus gedreht und liegt nun bei rund -1 %. Diese Kennzahl misst, wie sich das Verhältnis von Bitcoin-Bestand zu ausstehenden, verwässerten Aktien verändert. Ein negativer Wert signalisiert: Die zusätzliche Verwässerung durch neue Aktien war etwas stärker als der Zuwachs an Bitcoin pro Aktie. Anleger stellen damit die Effizienz der Kapitalallokation in der aktuellen Preisphase infrage.

Am Donnerstag schloss die Aktie bei 135,00 Euro. Damit notiert der Titel auf 12-Monats-Sicht mehr als 57 % im Minus und exakt auf dem aktuellen Jahrestief – ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Markt das Risiko des Modells inzwischen deutlich strenger bewertet.

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Index-Risiken und neue Identität

Parallel zum Druck auf die Kennzahlen rücken mögliche Indexveränderungen in den Fokus. Analysten von JPMorgan haben berechnet, dass rund 2,8 Milliarden US‑Dollar an passiven Abflüssen drohen könnten, falls MSCI sich entscheidet, Unternehmen mit stark krypto-lastigen Bilanzen aus seinen Standardindizes zu streichen. Betroffen wären vor allem Fonds, die diese Indizes eins zu eins nachbilden und entsprechende Aktien dann verkaufen müssten.

Wichtig: Diese potenziellen 2,8 Milliarden US‑Dollar wären kein direkter Mittelabfluss aus Strategy Inc. selbst, sondern Verkaufsdruck durch Indexfolger. Die endgültige Entscheidung von MSCI wird für Januar 2026 erwartet und könnte damit zu einem zentralen Kurstreiber – positiv wie negativ – werden.

Ein Gegenpol zu diesen Sorgen: Strategy Inc. bleibt trotz der Veränderungen im Marktumfeld im Nasdaq 100. Die jährliche Neugewichtung hat die Aktie im Dezember im Index bestätigt. Das sichert zumindest einen Teil der institutionellen Nachfrage ab und verhindert zusätzlichen automatischen Verkaufsdruck aus diesem Segment.

Hinzu kommt die strategische Neupositionierung des Unternehmens. Am 11. August 2025 wurde der Name von MicroStrategy in Strategy Inc. geändert. Offiziell soll das den Doppelauftrag als Bitcoin-Entwicklungsunternehmen und Softwareanbieter widerspiegeln. An der Börse überwiegen aktuell allerdings die Krypto-Aspekte: Die Aktie liegt weit unter den Jahreshöchstständen, während sich der Bitcoin-Preis zuletzt eher seitwärts beziehungsweise konsolidierend entwickelt hat.

Ausblick: Entscheidung im Januar

Der nächste harte Meilenstein ist der 15. Januar 2026. Dann will MSCI die endgültige Linie zur Behandlung von „digital asset treasury“-Gesellschaften in seinen Indizes festzurren. Kommt es zu einem Ausschluss, könnte es spürbaren Abgabedruck aus passiven Vehikeln geben; bei einem Verbleib fiele ein zentraler Belastungsfaktor weg.

Trotz negativer BTC Yield und der Indexunsicherheit zeigen sich die Analysten bislang robust. Das Konsensrating an der Wall Street liegt weiterhin bei „Strong Buy“. Häuser wie China Renaissance sind mit klar positiven Kurszielen eingestiegen und argumentieren, dass die gehebelte Bitcoin-Exponierung von Strategy Inc. mehr Potenzial biete als ein reiner Spot-ETF.

Charttechnisch gilt der Bereich um 155 US‑Dollar als wichtige Unterstützung; ein Unterschreiten dieses Niveaus würde laut der vorliegenden Einschätzung weiteres Abwärtspotenzial eröffnen. Umgekehrt dürfte eine kräftige Erholung des Bitcoin-Kassakurses über 95.000 US‑Dollar nötig sein, um den aktuellen Negativtrend bei der Aktie umzudrehen und die zuletzt skeptische Sicht auf das Kapitalmodell wieder aufzuhellen.

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